Die neue Börsenwoche beginnt mit Volatilitäten nahe der Allzeittiefs. Die chinesische Zentralbank hält die Zinsen auf unverändertem Niveau, auch von der aktuell tagenden Bank of Japan wird kein Impuls mehr erwartet. Es herrscht bei den Zentralbanken offenbar eine gewisse Zufriedenheit mit dem aktuellen Status, wobei das derzeitige Zinsniveau eines der stärksten Argumente ist, warum die Aktienkurse trotz ihrer luftigen Bewertung nicht sonderlich gefährdet erscheinen. Der stärkste kurzfristige Treiber dürfte die bislang recht ordentlich angelaufene Berichterstattung zum Geschäftsverlauf von Q4 sein. Die Ölpreise steigen heute früh, was mit Verknappungen aus dem Irak und insbesondere aus Libyen zusammenhängt. General Haftars Libysche Nationalarmee (LNA) hat eine Pipeline zu zwei Ölfeldern blockiert, aus denen normalerweise 400T Barrel pro Tag gepumpt werden. ING sagt, eine nachhaltige Störung der Versorgung aus Libyen könnte dazu führen, dass der Ölmarkt in Q1 defizitär wird. Vor diesem Hintergrund heute früh die Aktien aus dem Energiesektor an der Spitze eines insgesamt etwas schwächeren STXE 50. Am hinteren Ende der Bankensektor, hier belasten Diskussionen um die Rechtmäßigkeit der Weitergabe von Negativzinsen sowie die Abstufung des Schwergewichts Santander durch ein Brokerhaus. Fernost uneinheitlich: während der japanische TOPIX und China fester notierten, ging es in Hong Kong nach erneut gewalttätigen Auseinandersetzungen am Wochenende mit -0,9% deutlicher abwärts. Da die US-Börsen heute wegen eines Feiertags zu Ehren von Martin Luther King geschlossen bleiben, fehlt der wichtigste Impulsgeber. Stattdessen beeinflussen den heutigen Tag Glattstellungen/Neupositionierungen nach dem kleinen Verfallstermin.