Die US-Börsen (ETR:SXR4) gaben am Freitag einen kleinen Teil ihrer kräftigen Vortagsverluste ab. Heute Nacht starteten die Futures zunächst fester, geben dann abrupt nach und zogen anschließend wieder an. Aktuell stehen sie ca. 0,5% über dem Level vom Xetra-Schluss am Freitag. Heute Nachmittag werden die Einkaufsmanagerindizes „Service“ und „verarbeitendes Gewerbe“ wichtig. Zudem werden mit Bostic, Goolsbee und Kashkari gleich drei Fed-Gouverneure Reden halten, von denen sich die Anleger weitere Einblicke in die nächsten Schritte der Notenbank erhoffen.
In Fernost blieben Japans Börsen heute früh wegen eines Feiertags geschlossen. Sydney notiert schwächer, China hingegen legte leicht zu. Die PBoC hat die Zinsen für 14-Tages-Geld von 1,95 auf 1,85% abgesenkt. Große Aufmerksamkeit findet, dass für morgen eine Pressekonferenz des Notenbankgouverneurs Pan Gongsheng angekündigt ist. Darin solle es um das Thea der monetären Unterstützung für die wirtschaftliche Entwicklung gehen. Aufgrund der niedrigen Inflation sind die Realzinsen in China weiterhin hoch, da besteht erheblicher Absenkungsspielraum.
Der kleine Sonderzyklus in Frankreich wegen der Olympischen Spiele ist bereits wieder verpufft: der Einkaufsmanagerindex für den Service-Sektor ist von 55,0 im August auf 48,3 eingebrochen. Erwartet war 53,2. Der Sektor des verarbeitenden Gewerbes ist von 43,9 auf 44,0 marginal angestiegen. Der Sammelindex war mit 47,4 deutlich kontraktiv – entgegen der Prognose von 51,9. Der August-Wert lag bei 53,1. Aber auch in Deutschland zeigen die Werte weiter nach unten: der Composite-Index ist im September von 48,4 auf 47,2 weiter gefallen. Katastrophal die Stimmung in der Industrie, der PMI ist auf 40,3 nach 42,4 abgerutscht. Service mit 50,6 nah 51,2 noch marginal expansiv.
Die beiden Schwergewichte beeinflussen den Eurozonen-Sammelindex massiv: während die Prognose für den September bei 50,6 lag, wird der Stand mit 48,9 nach 51,0 im August ausgewiesen. Verarbeitendes Gewerbe: 44,8 (Prognose 45,6 / August 45,8). Service: 50,1 (Prognose 52,5 / August 52,9). Die europäischen Aktienindex traten nach dem schwachen Freitag heute im Eröffnungsgeschäft nur auf der Stelle. Jedoch setzt inzwischen trotz der miserablen PMI-Daten eine leichte Erholung ein. Auch USD und Yen legen gegen den Euro leicht zu. Wahrscheinlich befeuern die schwachen Eurozonen-Einkaufsmanagerindex die Hoffnung, dass die EZB bereits auf ihrer nächsten Sitzung die Zinsen weiter absenkt. Auf Sektorenebene legen die defensiven Versorger (NYSE:XLU), Telefondienste und Nahrungsmittel recht deutlich zu. Banken, Basisrohstoffe und zyklische Konsumgüter liegen am hinteren Ende. Schlusslicht im STXE 600 ist Hugo Boss (ETR:BOSSn), im ESX 50 Kering (EPA:PRTP). Nachdem schon am Freitag düstere Erwartungen aus dem Chinageschäft die zyklischen Sektoren Automobile und hochpreisige Konsumwaren belastet hatte, hat nun die Bank of America (NYSE:BAC) die Aktien der Luxusgüterbranche abgestuft.
Der APX verliert 2 Punkte wegen des STXE 600 NR.