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Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater - 26. April 2023

Veröffentlicht am 26.04.2023, 11:47
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Mit Eröffnung der US-Börsen (ETR:SXR4) zeigte sich gestern, dass die Futures ein zu entspanntes Bild suggeriert hatten: die Nachricht über die hohen Mittelabflüsse der First Republic Bank (NYSE:FRC) führten nicht zu dem vorbörslich eingepreisten Kursrückgang von "nur" 20%, sondern ließ die Aktie im Sitzungsverlauf um 49% kollabieren. Mit der Rückkehr der Sorgen um die Regionalbanken drifteten die US-Aktien deutlich nach unten ab, trotz überwiegend guter Quartalsberichte. Der S&P 500 schloss unterhalb der 20-Tagelinie, was den APX heute drei Punkte kostet, weil auch im vorbörslichen Handel zur Stunde die Rückeroberung (4106 Punkte) nicht gelingt. Besonders heftig unter Druck standen erneut die kleineren Technologiewerte, aber auch Industrieaktien (NYSE:XLI) unter Führung von UPS (NYSE:UPS), die über ein zurückgehendes Transportgeschäft klagen.

Zwar haben Microsoft (NASDAQ:MSFT) und Alphabet (NASDAQ:GOOGL) die Erwartungen übertroffen, wobei mich aber nur der Report von Microsoft überzeugen kann – die Aktie zieht vorbörslich 8% an. Bei Alphabet war die positivste Nachricht ein angekündigtes großes Aktienrückkaufprogramm. Immerhin zeigt sich aber auch hier ein leichter Kursanstieg, der den gestrigen Rückgang kompensiert. Es gelingt den beiden Mega-Caps aber nicht, damit die angeknackste Marktstimmung herum zu reißen, wenngleich ihre schiere Gewichtung immerhin den Nasdaq aus dem Kurskeller von gestern Abend 22:00h MEZ bringen und ihn momentan dort positionieren, wo er gestern zum Xetra-Handelsschluss stand. Zudem hilft dies auch dem S&P 500, freilich in deutlich abgeschwächtem Ausmaß. Wichtige Unternehmen, die heute reporten, sind Boeing (NYSE:BA), Meta (NASDAQ:META) und Hilton.

Fernost feierte die Zahlen der Techgiganten heute früh – freilich nur sehr begrenzt: der Hang Seng Tech Index legte 1% zu, der ChinaNext um 1,5%. Tencent (HK:0700) z.B. kletterte um 2,6%. Gefragt waren auch Solaraktien und EV-Produzenten. Der breite Markt stagnierte jedoch: der Shanghai Composite Index schloss unverändert. In Japan fielen die Kurse sogar, um ca. 0,8%, was teilweise aber mit dem steigenden Yen zusammen hängt. Dieser profitiert davon, dass die eingefrorenen Renditen von japanischen Staatsanleihen wieder relativ interessanter werden, weil die der konkurrierenden US-Staatsanleihen sinken. US-Treasuries mit zweijähriger Laufzeit werfen heute früh nur noch 3,91% ab: die Wahrscheinlichkeit, dass die FED die Zinsen im Mai anhebt, wird am Markt seit dem First Republic - Report niedriger eingeschätzt.

In Europa ist heute früh erstmals in diesem Monat größere Verkaufsneigung erkennbar. ASM International hat einen verhaltenen Ausblick für den Rest des Jahres gegeben und Dassault Systems die Erwartungen verfehlt. Das belastet insbesondere den Techsektor. Safran (EPA:SAF) legte einen guten Report vor, trotzdem verliert die Aktie 3% und zieht den Sektor der Industriewerte nach unten. Robust präsentieren sich hingegen die defensiven Sektoren Nahrung (Danone (EPA:DANO) stimuliert), Versorger (NYSE:XLU) (Iberdrola (BME:IBE) mit guten Zahlen) und Telefongesellschaften. Auch Ölaktien (NYSE:XLE) und Basic Resources notieren dank des schwächeren US-Dollars, der die Rohstoffpreise stützt, freundlich. DAX und STXE 600 notieren auch nach dem aktuellen Absacker weiterhin deutlich über ihren 20-Tagesdurchschnitten. Einen Durchbruch würden wir als Ermüdung der Aufwärtstrends ansehen und den Investitionsgrad in Europa absenken. In den USA sind wir gestern Mittag (MEZ) diesen Schritt bereits gegangen. Heute früh berichtet ein Bloomberg-Artikel, dass Goldman Sachs (NYSE:GS) schätzt, dass Fonds, die nach Quant-Modellen arbeiten, also systematische Trendfolge betreiben, derzeit stark überinvestiert „long“ sind. Die Analysten erwarten, dass die CTAs deshalb im Falle einer sich entwickelnden Kursschwäche diese mit größeren Abgaben beschleunigen würden.

Die zuletzt stärker gefallenen Renditen im Euroraum sind heute für den APX Punkte relevant: +4 aus Südeuropa und +6, weil deutsche Staatsanleihen den „Rentencrash“-Modus verlassen haben.

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