Die Investoren erwarten, dass Jerome Powell ab 16:00 MEZ in Jackson Hole eine sehr hawkishe Rede halten wird. Damit ist dies jedoch bereits an den Märkten eingepreist. Lediglich mit schockierenden Ankündigungen zur Geldpolitik kann er die Börsen aus der Bahn werfen. Das ist aber auf dem Symposium nicht zu erwarten. Da zudem gegen Monatsende die Kurse tendenziell eher nach oben driften, sollte ein guter Wochenausklang nicht überraschen. Asien/Pazifik hat sich schon positioniert und unter Führung der Bergbau– und Techwerte freundlich aus der Handelswoche verabschiedet. In den USA steht vor der Rede des Notenbankchefs aber um 14:30 noch die Veröffentlichung des wichtigen Kern-Preisindex (Core PCE) an. Dieser besagt, wie sich der Preis für einen Korb aus bestimmten Waren und Dienstleistungen unter Ausklammerung von Nahrungsmitteln und Energie entwickelt hat. Die Kennzahl wird von der FED sehr aufmerksam verfolgt, weshalb deren Veröffentlichung bei Abweichungen von den Prognosen regelmäßig größere Bewegung an den Märkten auslöst. FED-Gouverneur James Bullard hat gestern in einem CNBC Interview seinen bekannten Standpunkt wiederholt, dass die US-Notenbank den Leitzins bis Ende 2022 auf 3,75-4% anheben sollte. Die 10y US-Treasuries rentieren mit knapp unter 3,10% heute früh wenig verändert. Gestern haben die in den USA gelisteten chinesischen Werte kräftig zugelegt. In die Verhandlungen über das befürchtete US-Delisting ist Bewegung gekommen, die US-Regulierer sollen laut Wall Street Journal Gelegenheit erhalten, die geforderten Bilanzunterlagen in Hongkong einsehen zu können. Das Thema betrifft 200 Firmen, darunter Alibaba (NYSE:BABA), JD.com (NASDAQ:JD) und Baidu (NASDAQ:BIDU). Europa zeigt sich in Erwartung des spannenden Nachmittags abwartend. Heute früh kamen aus Deutschland negative Wirtschaftsnachrichten: das GfK-Verbrauchervertrauen ist noch tiefer gesunken als erwartet: die Sparneigung steigt, die Anschaffungsbereitschaft geht leicht zurück. Auch die ifo-Exporterwartungen sind stärker zurück gefallen als prognostiziert. Bei beiden Wirtschaftsdaten sind es insbesondere die haussierenden Energiepreise, die belasten. Positiv hingegen entwickelt sich die Kreditvergabe an Unternehmen und private Haushalte im Euroraum. Letztere beanspruchen laut EZB insbesondere Gelder für Immobilien und Konsumentenkredite. Banken gehören wohl deshalb heute früh zu den Best-Performern im STXE 600. In Frankreich ist das Verbrauchervertrauen im August entgegen den Prognosen im Vergleich zum Juli gestiegen. Der apano-Stimmungsindex legt fünf Punkte zu: S&P 500, EM-Aktien und fallende Creditspreads bringen +7. Auf der Gegenseite führt der jüngste Wiederanstieg von Risk off - Gold zu zwei Punkten Abzug. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.