Am Freitag stimulierte der Personal Consumption Expenditures Preis Index (PCE) die US-Börsen (ETR:SXR4). Das ist der Gesamtindex für die persönlichen Konusmausgaben der US-Bürger und das favorisierte Preismaß der US-Notenbank. Der Anstieg betrug im Dezember 0,1% und hat sich somit im Vorjahresvergelich auf 5% verlangsamt. Dieser Wert hatte am Top im Juni 7% betragen und zuletzt bei 5,5% gelegen. Die Einkommen haben sich mit +0,2% wie erwartet moderat positiv entwickelt. Etwas nachdenklich stimmt das zögerliche Ausgabeverhalten, das mit -0,2% stärker als prognostiziert gesunken ist. Einen weiteren Kaufimpuls setzte der Uni Michigan Index, der die US-Verbraucherstimmung misst. Diese hat sich im Januar auf 64,9 weiter augehellt. In der letzten halben Handelsstunde setzten leichte Gewinnmintahmen ein, diese Tendenz beschleunigt sich heute früh via Futures. Am Mittwoch will der Vorsitzende des Repräsentantenhauses, McCarthy, mit dem US-Präsidenten über die Anhebung der Schuldenobergrenze beraten. Dieses Thema wird die US-Märkte sicher eine Weile begleiten, denn der Deckel ist bereits überschritten und die Republikaner drängen auf Kürzungen der staatlichen Ausgaben.
Einen entäuschenden Börsenverlauf erlebten heute früh Chinas Aktienmärkte nach ihrer einwöchigen Pause. Eigentlich hatte sich hoher Nachholbarf aufgestaut wegen der positiven Kursentwicklung im Rest der Welt, hinzu kamen gute Nachrichten vom Ausgabeverhalten der Chinesen während der Lunar New Year Holidays. Entsprechend waren Chinas Aktien an den Börsenplätzen, wo sie gehandelt wurden, letzte Woche kräftig angezogen. Der MSCI China A ETF notiert heute früh 2,5% tiefer, obwohl der Shanghai Composite Index um 0,1% höher schloss. Ein Grund für den lustlosen Kursverlauf könnte Hongkong sein, dort standen die Kurse heute früh unter erheblichem Abgabedruck. Der Hang Seng Tech verlor fast 5%. Vielleicht ist hierfür der Auslöser, dass sich offenbar Japan und die Niederlande dem im Oktober getroffenen Beschluss der USA anschließen, den Export der modensten Chipgenerationen bzw. entsprechender Produktionsanlagen zu beschränken. Damit soll die militärische Entwicklung Chinas gebremst werden.
Diese Vorgaben aus Asien setzen heute Morgen im ESX 50 sowohl Prosus (AS:PRX) als auch ASML (AS:ASML) zu. Der STXE 600 - Sektor Technologie verliert aktuell 2%, jedoch zeigen sich nahezu auch alle anderen Branchen schwächer. Spanien meldete heute früh, dass der Harmonisierte Verbraucherpreisindex im Januar entgegen der Erwartungen wieder gestiegen ist, von 5,5 auf 5,8%. Prognosztiziert war ein Rückgang auf 4,8%. Auch die Kerninflation ohne Lebensmittel und Energie stieg - von 7,0 auf 7,5%. Das belegt, ebenso wie hierzulande Verdis 10,5% Gehaltsforderung für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes, dass es definitiv zu früh ist, den Kampf gegen die Inflation als bereits fast überstanden zu feiern.
Das deutsche BIP ist entgegen der Erwartungen im 4. Quartal ggü. Q3 leicht geschrumpft, um 0,2%. Im Vergleich zum Vorjahr beträgt der Zuwachs 1,1%. Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im Januar deutlich aufgehellt, von 97,1 auf 99,9, die Prognose lag bei 96,8. Das Verbrauchervertrauen liegt wie erwartet bei niedrigen -20,9. Im Dezember war es mit -22,1 jedoch noch tiefer gewesen. Das Vertrauen der Industrie ist hingegen spürbar geklettert, von -0,6 auf +1,3. Hier waren Beobachter von einem Rückgang auf -0,7 ausgegangen. Auch der Geschäftsklimaindex hat sich laut Europöischer Kommission weiter verbessert, von +0,57 im Dezember auf +0,69.
Diese Woche hat es in sich: am Mittwoch wird die FED ihre Zisentscheidung verkünden, am Donnerstag die EZB. Zudem stehen u.a. die Quartalszahlen von vier „Titanen“ (Alphbet, Amazon (NASDAQ:AMZN), Apple (NASDAQ:AAPL) und Meta (NASDAQ:META)) an sowie jede Menge an relrvanten Konjunkturdaten von China, der Eurozone und den USA.