Noch immer haben sich US-Republikaner und -Demokraten nicht über die Modalitäten zur Fortsetzung des Hilfsprogramms geeinigt. Trotzdem notierten die US-Börsen gestern freundlich. Mit 48600 per 3. August ist die Zahl der Covid-Neuerkrankungen in den USA den zweiten Tag in Folge deutlich auf dem Rückzug. Kann teilentwarnt werden? Der ISM-Einkaufsmanagerindex Index für das verarbeitende Gewerbe für Juli ist mit 54,2 noch besser als erwartet ausgefallen. Laut einer Statistik von FactSet haben bis Freitag von den S&P 500-Unternehmen, die ihre Zahlen bislang vorgelegt haben, 84% die Erwartungen übertroffen. Sollte dieser Wert so bleiben, wäre das die beste Quote, seit FactSet mit der Datensammlung in 2008 begonnen hat. Die wichtigste Konjunkturzahl für diese Woche kommt erst am Freitag: der Arbeitsmarktbericht, der zeigen wird, ob/wie stark die Wiederbelebung des US-Arbeitsmarktes im Juli vom starken Covid-19 Anstieg betroffen war. Der Konsens der Prognosen liegt bei 1,36 Mio neuen Jobs (nach 4,8 Mio im Juni), aber die Extreme reichen von 2 Mio neuen Jobs bis hin zu Netto-Entlassungen. Heute um 16:00h kommen die Juni US-Industrieaufträge. Diese werden gut sein – der Markt erwartet +5% zum Mai. Im Pazifikraum notierten die Kurse teils deutlich höher. Am stärksten in Sydney mit fast +2%. Australien hatte für Juni einen über den Prognosen liegenden 2,7%-Anstieg der Einzelhandelsumsätze gemeldet. Auch Japan, unter anderem wegen überzeugende Sony-Zahlen , den zweiten Tag in Folge auffallend positiv (+2 im apano-Stimmungsindex). Europa zeigt sich heute unentschlossen. Während der Q2-Report von BP (LON:BP) und die Ankündigung mindestens halber Dividendenzahlung sehr gut ankommen, löst der Bericht des weltgrößten Spirituosenherstellers Diageo (LON:DGE) heftige Abgaben aus. Daran ändert auch die Dividendenrendite von 2,5% nichts. Auch Bayer (DE:BAYGN) unter Druck, nachdem das Unternehmen die Gewinnprognose gesenkt hat. Weil zusammen mit SAP (DE:SAPG) – ohne Nachrichten – aktuell also zwei DAX-Schwergewichte unter Druck stehen, belastet das den deutschen Leitindex. SAP drückt zudem auch den TecDAX, wo aber heute mit prominenter Ausnahme Infineon (DE:IFXGn) fast alle Werte verlieren. Nach zwei Tagen Zwischenerholung droht der US-Dollar, nun in der nächsten Attacke unter seinen seit 2007 existierenden Aufwärtstrend zum Euro zu fallen.
Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.