Am letzten Handelstag des abgelaufenen Jahres schlossen die Aktien an der Wall Street am Freitag etwas schwächer. Trotz der Risiken im Hinblick auf den Straffungskurs der Fed und die anhaltende Corona-Gesundheitskrise erzielte der S&P 500 seinen höchsten jemals erreichten Jahresschlusskurs.
Die erste Handelswoche im neuen Jahr ist geprägt von dem am Freitag auf der Agenda stehenden US-Arbeitsmarktbericht und der Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten Sitzung der US-Notenbank.
Ganz gleich, in welche Richtung sich der Markt entwickelt, nachstehend stellen wir eine Aktie vor, die in den kommenden Tagen voraussichtlich sehr gefragt sein dürfte, und eine andere, bei der erneut Verluste drohen.
Zur Erinnerung: unsere Prognose gilt nur für die kommende Handelswoche.
Kaufempfehlung: Tesla
Nachdem die Tesla-Aktie (NASDAQ:TSLA) im Jahr 2021 um rund 50 % gestiegen ist, beginnt das neue Jahr wohl genau dort, wo es aufgehört hat, denn der US-Elektroautohersteller hat im vierten Quartal einen neuen Auslieferungsrekord aufgestellt. Im dritten Quartal verzeichnete Tesla einen Umsatz von 13,76 Milliarden US-Dollar und verfehlte damit leicht die Schätzungen der Analysten. Der Gewinn pro Aktie stieg jedoch auf 1,86 US-Dollar und übertraf damit die Schätzung von 1,62 US-Dollar.
Der EV-Pionier übergab in den drei Monaten bis Dezember 308.600 Fahrzeuge an seine Kunden. Analysten hatten im Vorfeld mit 276.900 Autos gerechnet.
Zu den gefragtesten Autos gehörten die Kompaktwagen Model 3 und Y. Tesla lieferte hier 297.000 Einheiten an seine Kunden aus. Hinzu kommen 11.600 verkaufte Model S und Model X.
Ferner gab der Elektroautohersteller, der vor kurzem seinen Hauptsitz von Palo Alto, Kalifornien, im Silicon Valley, nach Austin, Texas, verlegt hat, seine Auslieferungszahlen für das Gesamtjahr bekannt. Nach insgesamt 499.550 ausgelieferten Fahrzeugen im Jahr 2020 setzte Tesla im Jahr 2021 knapp über 936.000 Autos ab, ein Plus von 87 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Am Freitag schlossen die TSLA-Aktien bei 1.056,78 US-Dollar und damit rund 15 % unter ihrem am 4. November markierten Allzeithoch von 1.243,49 US-Dollar, womit der Elektroautobauer auf eine Marktkapitalisierung von 1,06 Billionen US-Dollar kommt.
Mit der aktuellen Bewertung ist Tesla der größte Autohersteller der Welt, größer als Marken wie Toyota (NYSE:TM), Daimler (OTC:DDAIF), General Motors (NYSE:GM), Honda (NYSE:HMC) und Ford (NYSE:F).
Verkaufsempfehlung: Didi Global
Nach einem Kurssturz von 65 % im Jahr 2021 dürften die Aktien von Didi Global (NYSE:DIDI), dem größten Ride-Hailing-Unternehmen in China, weiter unter Druck stehen. Die Investoren machen sich weiterhin Sorgen über die anhaltenden Auswirkungen mehrerer negativer Faktoren, die das häufig als "Chinas Uber (NYSE:UBER)" betitelte Technologieunternehmen belasten.
Die DIDI-Aktie, die im letzten Monat um fast 35 % eingebrochen ist, sank am Freitag mit 4,74 US-Dollar auf ein Allzeittief, bevor sie den Handel bei 4,98 US-Dollar beendete. Sie liegt nun mehr als 70 % unter ihrem am 1. Juli festgestellten Allzeithoch von 16,89 US-Dollar.
Auf dem aktuellen Niveau hat der in Peking ansässige Mitfahrdienst, der am 30. Juni mit 14 US-Dollar pro Aktie an der NYSE debütierte, eine Marktkapitalisierung von rund 24 Milliarden US-Dollar.
Die Stimmung gegenüber dem in Ungnade gefallenen Titel hat sich extrem eingetrübt, weil die Anleger chinesische Tech-Aktien aufgrund einer monatelangen Kampagne der chinesischen Behörden, die darauf abzielt, den Einfluss der florierenden Internet-Unternehmen des Landes einzudämmen, abgestoßen haben.
Didi - 2012 von dem ehemaligen Alibaba (NYSE:BABA)-Mitarbeiter Will Wei Cheng gegründet und von der SoftBank Group (OTC:SFTBY) gefördert - meldete letzte Woche miserable Finanzzahlen für das dritte Quartal, die durch sinkende Umsätze und höhere regulatorische Kosten für den Umgang mit Kundendaten beeinträchtigt wurden.
Die regierende Kommunistische Partei Chinas hat Didi als Reaktion auf dessen Entscheidung, den Börsengang in New York Anfang letzten Jahres durchzuführen, strenge Beschränkungen auferlegt und den Ride-Hailing-Riesen angewiesen, seine App aus den Online-App-Stores zu entfernen.
Schließlich kündigte Didi im Dezember an, sich von der NYSE zurückzuziehen und stattdessen eine Notierung an der Hongkonger Börse anzustreben, um die chinesischen Aufsichtsbehörden zu beruhigen. Berichten zufolge will Didi die Börsennotierung in Hongkong bis Ende April beantragen und bis Juni an die Börse gehen.
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