- Amazon stellt seine Zahlen für das 4. Quartal heute nach Börsenschluss vor
- Umsatzprognose: 137,75 Mrd. USD
- Gewinnprognose je Aktie: 3,71 USD
In den zurückliegenden 52 Wochen wurde es um die Aktie von Amazon.com (NASDAQ:AMZN) ruhiger. In diesem Zeitraum hinkten die Titel des E-Commerce-Riesen anderen Mega-Cap-Technologieaktien und dem breiteren NASDAQ 100 merklich hinterher. Im Jahresvergleich steht sogar ein Verlust von 11,3 % zu Buche. Am Mittwoch lag der Schlusskurs bei 3.012,25 USD.
Die Anleger sind in Sorge, dass steigende Ausgaben und Hindernisse auf der Angebotsseite die Gewinne zunehmend belasten. Amazon gab bereits im Oktober eine Warnung heraus, wonach das Unternehmen im geschäftigen Weihnachtsquartal zwar bis zu 140 Mrd. USD Umsatz erzielen, aber keinen Gewinn erwirtschaften könnte.
Diese Faktoren werden wahrscheinlich wieder eine Rolle spielen, wenn das in Seattle ansässige Unternehmen im Laufe des Tages seine Zahlen für das 4. Quartal veröffentlicht.
Amazon erwartet, dass das operative Ergebnis in den drei Monaten bis zum 31. Dezember zwischen der Gewinnschwelle und einem Gewinn von 3 Mrd. USD liegen wird. Vor einem Jahr machte Amazon noch einen Gewinn von 6,9 Mrd. USD.
Der neue CEO Andy Jassy steht vor der großen Herausforderung, Millionen von Amazon Prime-Kunden zufrieden zu stellen, während sich die Hürden auf der Angebotsseite, der Arbeitskräftemangel und erhöhte Fracht- und Versandkosten weltweit vergrößern.
Doch obwohl das aktuelle Umfeld für das E-Commerce-Geschäft von Amazon nicht allzu günstig aussieht, sollten Investoren die starke Dynamik in den anderen Unternehmenseinheiten nicht ignorieren, einschließlich des Werbesegments und der Gewinne von Amazon Web Services (AWS), der Cloud-Einheit des Unternehmens.
Der Umsatz der Cloud-Einheit, die Serverkapazität und Software-Tools anbietet und einen erheblichen Teil des Betriebsgewinns des Unternehmens generiert, verzeichnet ein massives Wachstum. Die Zahlen weisen auf ein Wachstum von 39 % im 3. Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hin.
Das digitale Werbegeschäft von Amazon, das mit Alphabets (NASDAQ:GOOGL) Google and Meta Platforms (NASDAQ:FB) konkurriert, wuchs im 3. Quartal um 50 %.
Analysten sind weiterhin optimistisch
Das ist der Hauptgrund, warum die meisten Wall-Street-Analysten die langfristigen Aussichten des Unternehmens und seine führende Position im E-Commerce weiterhin optimistisch sehen. Morgan Stanley veröffentlichte letzten Monat eine optimistische Studie über Amazon und prognostizierte einen Kursgewinn von 30 % für die Aktie.
Die Bank of America kürte Amazon in ihrer Notiz zum Top-Pick für 2022 und sagte, dass Amazon von 2023 bis 2025 eine "signifikante" Ausweitung der Gewinnmargen erreichen wird, unterstützt durch sein Cloud-, Werbe- und Drittanbieter-Angebot.
„Wir bevorzugen Amazon weiterhin als unsere Top-FANG-Aktie im Jahr 2022, da wir der Ansicht sind, dass das 1. Quartal ein Tiefpunkt für Wachstum und J/J-Margen sein wird.“
Das Vertrauen der Analysten in die Amazon-Aktie ist so groß, dass lediglich zwei der von Investing.com befragten 52 Analysten die Aktie mit "Neutral" bewerten, während der Rest Amazon mit "Outperform" einstuft. Für die nächsten 12 Monate liegt das Kursziel im Schnitt 37,5 % höher.
Fazit
Kostensteigerungen und Hürden auf der Angebotsseite könnten die Margen von Amazon noch einige Quartale lang unter Druck setzen. Aber diese Schwächephase bietet eine Kaufgelegenheit für Anleger, die derzeit noch an der Seitenlinie warten. Angesichts der schnell wachsenden Erlöse aus seinem Cloud- und Werbegeschäft sowie seiner immer noch dominierenden Position im E-Commerce-Segment ist Amazon zu diesen Kursen definitiv eine Überlegung wert.