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Deutsche Industrie erholt - EZB will falls nötig angemessen handeln - DAX legt zu

Veröffentlicht am 02.03.2020, 10:17
Aktualisiert 02.03.2020, 10:26
© Reuters.
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von Robert Zach

Investing.com - In Deutschland hat sich die Stimmung in Industriebetrieben überraschend verbessert und den besten Wert seit Februar 2019 erzielt. Allerdings drückt das Coronavirus auf die Geschäftsaussichten der Unternehmen.

Der vom Markit-Institut erhobene Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe steht im Februar bei 48,0. Von Investing.com befragte Volkswirte hatten mit einem Wert von 47,8 gerechnet.

Phil Smith, Principal Economist bei IHS Markit kommentiert den finalen IHS Markit/BME Einkaufsmanagerindex:

"Ungeachtet der negativen Auswirkungen der CoronavirusEpidemie in China auf Exporte und Lieferketten konnte sich Deutschlands Industriesektor im Februar weiter stabilisieren. So schwächten sich die Rückgänge bei Produktion und Auftragseingang abermals ab - unterfüttert von ersten Anzeichen einer anziehenden Binnennachfrage."

"Obwohl es Berichte über Unterbrechungen von Lieferketten gab, wodurch es zu Verzögerungen im Einkauf bei einigen Unternehmen kam, waren die Auswirkungen auf die Produktion begrenzt. Denn die Probleme kamen zu einer Zeit, in der viele Hersteller ohnehin dabei waren, ihre Bestände an die niedrigeren Produktionsniveaus anzupassen. Sollten sich die Beeinträchtigungen in China allerdings fortsetzen und sogar auf andere Volkswirtschaften übergreifen, wie dies angesichts der jüngsten Meldungen zunehmend wahrscheinlich erscheint, könnten weitere Störungen auf Angebots- und Nachfrageseite zutage treten und sich der Produktionsrückgang wieder beschleunigen. Insofern besteht die Möglichkeit, dass sich die eigentlich positiven Daten vom Februar als ein falscher Hoffnungsschimmer herausstellen."

Der spanische Einkaufsmanagerindex Industrie erholte sich von 48,5 auf 50,4 und befindet sich damit wieder im Expansionsgebiet. In Italien steht der Einkaufsmanagerindex bei 48,7, nach 48,9 zuvor. Für das französische Pendant ging es wie erwartet unter die Wachstumsschwelle von 50. Er steht nun bei 49,8.

Der Eurozonen-Einkaufsmanagerindex kletterte von 47,9 auf 49,2. Auch hier wurde die Erwartung der befragten Experten leicht übertroffen.

Zwar gestalten sich die Einkaufsmanagerindizes überwiegend positiv. Die Eintrübung der Geschäftsaussichten könnten aber bereits im nächsten Monat zu einer Eintrübung führen und damit die Erholung der Industrie bremsen. Die Europäische Zentralbank (EZB) tut daher gut daran, ihre lockere Geldpolitik unverändert fortzusetzen.

Mit Blick auf den weltweit grassierenden Coronavirus signalisierten die Fed und die BoJ ihre Bereitschaft, die Geldpolitik gegebenenfalls weiter zu lockern. Aus Sicht von Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau steht auch die Europäische Zentralbank bereit, nötigenfalls die Konjunktur zu unterstützen. Zusätzliche Schritte seien aber derzeit noch nicht erforderlich, sagte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) am Montag im französischen Radiosender BFM Business, wie Reuters berichtete.

Die Reaktion der Märkte

Angesichts der Hoffnung auf eine koordinierte Aktion der Zentralbanken sind die Märkte freundlich in die neue Handelswoche gestartet. Zur Unterstützung beigetragen dürfte auch ein Handelsblatt-Bericht gesorgt haben, wonach das Bundesfinanzministerium intern eine Aufweichung der Schuldenbremse durchspielt.

Der Dax wird aktuell mit einem Plus von 120 Zähler auf 12.014 Punkte gehandelt und der MDax steht 1,41 Prozent höher. Für den Euro Stoxx 50 geht es um 1,40 Prozent nach oben und der Schweizer SMI springt um 2,49 Prozent hoch.

Der Future auf den Dow Jones gewinnt 1,46 Prozent, auf den S&P 500 1,18 Prozent und auf den Nasdaq 100 1,44 Prozent.

Nach oben geht es auch für den Goldpreis. Der Gold-Future verteuert sich 41,75 Dollar auf 1.608 Dollar je Unze.

Schwach unterwegs ist indes der US-Dollar. Der entsprechende Index verliert 0,25 Prozent an Wert aufgrund wachsender Zinssenkungserwartungen.

Die Zehnjahresrendite aus den USA verliert 1,63 Prozent auf 1,108 Prozent.

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