von Robert Zach
Investing.com - Nach der schlimmsten Börsenwoche seit Juli 2011, stehen die Zeichen zum Start in die neue Handelswoche auf Erholung und das, obwohl China am Samstag bzw. Montag schockierende Konjunkturzahlen vorlegte. Gut eine halbe Stunde vor Handelsbeginn wird der DAX-Future mehr als 200 Zähler oder 1,86 Prozent im Plus auf 12.023 Punkte gehandelt. Auslöser für die Stabilisierung der Märkte ist die Hoffnung der Marktteilnehmer auf eine koordinierte globale geldpolitische Aktion wegen des weltweit grassierenden Coronavirus, der die Weltwirtschaft bedroht.
Der DAX bekam letzte Woche unter hohem Volumen kräftig eins auf die Mütze - minus 1.690 Punkte oder 12,44 verlor das deutsche Aktienbarometer. Es war die schlimmste Börsenwoche seit Juli.
"Die Umsätze haben im Wochenverlauf kräftig zugelegt. Im Bereich von 11.600 bis 11.800 Punkten ist der DAX nun in einer Unterstützungszone angelangt, von der aus er, mit Hilfe möglicher freundlicher US-Märkte, zumindest eine Gegenbewegung starten könnte", glaubt Christoph Geyer von der Commerzbank.
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Für Beruhigung sorgten die außerplanmäßigen Statements der Federal Reserve am Freitag und der Bank of Japan am Montag. Beide Zentralbanken wollen die Entwicklungen rund um das Coronavirus genau beobachten und angemessen handeln. Die japanische Notenbank sagte, sie werde "reichlich Liquidität durch Marktoperationen und dem Erwerb von Vermögenswerten zur Verfügung stellen".
Der Nikkei (+0,94 Prozent), Hang Seng (+0,77 Prozent), Shanghai Composite (+2,88 Prozent), CSI (+3,06 Prozent) und KOSPI (+0,87 Prozent) legten nach der Veröffentlichung des BoJ-Statements kräftig zu.
Die Goldman Sachs-Ökonomen erwarten, dass die US-Notenbank Fed die Zinssätze bald um 50 Basispunkte senken wird, vielleicht sogar noch vor ihrer nächsten geplanten Sitzung am 16. und 17. März. Diesem Zinsschritt würde eine weitere Absenkung um 50 Basispunkte im zweiten Quartal folgen, glauben sie, und wäre Teil der koordinierten Aktion der Zentralbanken, die Zinssätze zu senken.
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Der Fed-Chef Jerome Powell sagte am Freitag, dass die Zentralbank den Ausbruch "genau beobachtet". "Wir werden unsere Instrumente einsetzen und angemessen, um die Wirtschaft zu unterstützen", sagte er.
In China hat das Coronavirus, welches die Wirtschaft lahmlegt, sowohl offizielle auch auch private Umfragen unter Einkaufsmanagern, einbrechen lassen. Der vom Wirtschaftsmagazin Caixin erhobene Einkaufsmanagerindex Industrie war mit 40,3 zwar etwas besser ausgefallen als erwartet, aber es war trotzdem der tiefste Stand seit der Datenaufzeichnung.
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