Mit Beginn der Berichtssaison werden JPMorgan Chase (NYSE: NYSE:JPM) und Wells Fargo (NYSE:WFC) am Freitag ihre Ergebnisse für das dritte Quartal vorlegen. Angesichts der jüngsten robusten Arbeitsmarktdaten, die Unsicherheit über den Zinssenkungskurs der Federal Reserve aufkommen lassen, richten Investoren ihr Augenmerk besonders auf die Prognosen zum Nettozinsertrag (NII) der Banken.
Für beide Finanzinstitute wird ein Gewinnrückgang im dritten Quartal erwartet, bedingt durch schrumpfende Zinserträge bei gleichzeitig gedämpfter Kreditnachfrage. Der Bankensektor, der zuvor von steigenden NIIs infolge der Fed-Zinserhöhungen profitierte, sieht sich nun mit einer Trendwende konfrontiert.
Stephen Biggar, Bankenanalyst bei Argus Research, prognostiziert, dass Faktoren wie schwaches Kreditwachstum, höhere Einlagen und steigende Rückstellungen für Kreditverluste aufgrund steigender Arbeitslosigkeit die Margen belasten und den NII moderat reduzieren werden.
Betsy Graseck von Morgan Stanley (NYSE:MS) wies in einem Bericht vom 30.09.2023 darauf hin, dass angesichts erwarteter weiterer Zinssenkungen um 150 Basispunkte bis Mitte 2025 und der Hoffnung auf eine Vermeidung einer Rezession in den USA der Fokus schnell auf die Zukunftsaussichten übergehen dürfte.
Die Handelsabteilungen könnten von der gestiegenen Marktvolatilität profitiert haben, jedoch wird laut Analysten von Moody's ein Umsatzrückgang im Vergleich zum zweiten Quartal aufgrund der üblichen saisonalen Verlangsamung erwartet.
Die Branche kämpft weiterhin mit Schwächen bei Bürokrediten, hat jedoch umfangreiche Rücklagen für potenzielle Verluste gebildet. Im Privatkundengeschäft beginnen sich die Kreditausfälle zu stabilisieren, da die Banken ihre Kreditvergabestandards als Reaktion auf die Bankenkrise des Vorjahres verschärft haben, wie Branchenvertreter in den letzten Monaten berichteten.
Für die sechs größten US-Banken werden folgende Ergebnisse erwartet:
- JPMorgan Chase: Rückgang des Gewinns pro Aktie (EPS) um etwa 8% auf 4,00 US-Dollar von 4,33 US-Dollar, bei sinkendem NII im Vergleich zum zweiten Quartal. HSBC-Analyst Saul Martinez prognostiziert einen NII-Rückgang von 1,2% für JPMorgan aufgrund schrumpfender Einlagenmargen und stagnierendem Kreditwachstum.
- Bank of America (NYSE:BAC): EPS-Rückgang um etwa 14% auf 0,77 US-Dollar von 0,90 US-Dollar (Bericht am 15.10.2023).
- Citigroup: EPS-Rückgang um fast 20% auf 1,30 US-Dollar von 1,63 US-Dollar (Bericht am selben Tag).
- Wells Fargo: EPS-Rückgang um nahezu 14% auf 1,28 US-Dollar von 1,48 US-Dollar.
- Goldman Sachs (NYSE:GS): Erwarteter EPS-Anstieg um 35% auf 7,36 US-Dollar von 5,47 US-Dollar, unterstützt durch Verbesserungen im Investment Banking. CEO David Solomon warnte jedoch vor einem möglichen 10%igen Rückgang der Handelserträge.
- Morgan Stanley: Erwarteter EPS-Anstieg um 14% auf 1,58 US-Dollar von 1,38 US-Dollar (Bericht am 16.10.2023).
Während die Banken sich darauf vorbereiten, ihre Finanzergebnisse offenzulegen, wird der Markt besonders die Auswirkungen der Zinstrends und die Fähigkeit der Banken, sich in der sich wandelnden Wirtschaftslage zu behaupten, im Auge behalten.
Reuters hat zu diesem Artikel beigetragen.
Diese Übersetzung wurde mithilfe künstlicher Intelligenz erstellt. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte unseren Nutzungsbedingungen.