London (Reuters) - Die britische Zentralbank legt im Kampf gegen die Corona-Krise nach.
Sie erhöhe das Volumen ihrer Wertpapierkäufe um 150 Milliarden auf insgesamt 895 Milliarden Pfund (etwa 990 Milliarden Euro), kündigte die Bank of England am Donnerstag in London an. Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit 845 Milliarden Pfund gerechnet. Der Leitzins wurde bei 0,1 Prozent belassen. Mit dem billigen Geld will die Notenbank der von der Corona-Krise schwer getroffenen Wirtschaft helfen.
Diese war im Frühjahr um etwa ein Fünftel eingebrochen und damit deutlich stärker als viele andere große Volkswirtschaften. Die Notenbank geht davon aus, dass das Vorkrisenniveau nicht vor 2022 erreicht wird. Sie rechnet für das laufende Jahr mit einem Einbruch des Bruttoinlandsproduktes von 11,0 Prozent. Im August war sie noch von einem Minus von 9,5 Prozent ausgegangen. Zudem soll die Erholung im kommenden Jahr schwächer ausfallen: Die Wachstumsprognose wurde von 9,0 auf 7,25 Prozent gesenkt.
Die britische Wirtschaft ist nicht nur Corona-Risiken ausgesetzt, sondern ihr droht auch ein harter Brexit. Ende des Jahres läuft nach dem britischen Austritt aus der Europäischen Union die Übergangszeit aus, in der Großbritannien noch EU-Regeln anwendet. Sollte es keine Einigung geben, droht doch noch ein harter Brexit ohne Handelsabkommen.