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Börse kompakt: Fünf Dinge, die für Anleger heute wichtig sind - 30. Oktober 2020

Veröffentlicht am 30.10.2020, 12:35
© Reuters.
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von Geoffrey Smith

Investing.com -- Die Aussichten der Mega-Tech-Unternehmen enttäuschen (mit Ausnahme von Alphabet (NASDAQ:GOOGL), während Big Oil positiv überrascht (obwohl die Erdölpreise wieder fallen). Die Eurozonen-Wirtschaft erholte sich im dritten Quartal stärker als erwartet, aber der Euro bleibt im Keller, im Gegensatz zu einem wiedererstarkten Yen. Und der Börsengang der Ant Group löst einen beispiellosen Ansturm der Privatanleger aus. Jetzt Börse Kompakt mit den fünf Dingen lesen, die für Anleger heute wichtig sind.

1. Big Tech enttäuscht beim Ausblick

Die Ergebnisse aus dem Silicon Valley übertrafen die Gewinnerwartungen - insbesondere im Fall von Alphabet und Facebook (NASDAQ:FB). Gleichwohl gaben die Geschäftsausblicke Anlass zur Sorge.

Aktien von Facebook, Apple (NASDAQ:AAPL) und Amazon (NASDAQ:AMZN) gaben allesamt im nachbörslichen Handel nach und blieben auch in der Vorbörse im Minus. Grund dafür waren Bedenken der Marktteilnehmer hinsichtlich höherer Input-Kosten, des regulatorischen Risikos nach der Wahl und, im Falle von Apple, das Fehlen einer Umsatzprognose für das laufende Quartal und das, obwohl das Unternehmen damit rechnet, dass die Weihnachtssaison einen neuen Superzyklus für sein iPhone in Gang setzen wird.

Nur die Alphabet-Aktie reagierte positiv auf die Quartalsergebnisse und stieg um 6,6% im vorbörslichen Handel. Die Google-Mutter teilte mit, dass sich das Werbegeschäft im abgelaufenen Quartal erholt habe und versprach, die Zahlen des Cloud-Hosting-Geschäfts in Zukunft separat auszuweisen.

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2. Yen nähert sich Vierjahreshoch - Euro bleibt nach BIP-Daten im Keller

Der Yen steuert auf den höchsten Wochenschlusskurs gegenüber dem Dollar seit über vier Jahren zu. Die hohe Risikoaversion infolge der jüngsten Welle der Coronavirus-Pandemie in Europa und den USA hat die Nachfrage nach der beliebtesten Finanzierungswährung am Devisenmarkt erhöht.

Gegen 12.30 Uhr notierte der Dollar auf 104,44 und damit knapp unter dem Tiefstand der vorangegangenen Sitzung, nachdem die japanische Industrieproduktion im September besser als erwartet ausgefallen war. Japans Exposure gegenüber anderen asiatischen Wirtschaft scheint die Volkswirtschaft des Landes ebenfalls anzukurbeln. Auch die Industrieproduktion Koreas übertraf die Erwartungen und lag im September um 8,0% höher als im Vorjahr.

Der Euro blieb jedoch bei 1,1653 Dollar unter Druck, nachdem er am Donnerstag als Reaktion auf die düsteren Konjunkturprognosen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde ein Monatstief erreicht hatte. Besser als erwartete Daten für das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone im dritten Quartal, das um 12,7% gegenüber dem Quartal und nicht wie erwartet um 9,4% stieg, wurden von schwachen deutschen Einzelhandelsumsätzen im September und einem weiteren Monat mit einer Inflation unter Null überschattet.

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3. US-Aktien dürften tiefer starten

Die US-Aktien dürften am Freitag erneut tiefer eröffnen, belastet durch die Reaktion auf die Big-Tech-Ergebnisse nach der Schlussglocke am Donnerstag.

Der Dow 30-Future fiel um 183 Punkte oder 0,7%, während der S&P 500-Future um 0,7% und der Nasdaq 100-Future um 1,1% nachgab.

Neben den Gigacaps brachen auch die Aktien von Twitter um mehr als 16%, nachdem die Social-Media-Plattform vor steigenden Ausgaben und einer möglichen Beeinträchtigung der Werbeausgaben im vierten Quartal im Zusammenhang mit den Wahlen gewarnt hatte. Der Dienst gewann im abgelaufenen Quartal auch nur 1 Million aktive Nutzer hinzu, statt der erwarteten 9 Millionen. Stark präsentierte sich dagegen die Aktie von Netflix (NASDAQ:NFLX), die am Donnerstag dank einer Preiserhöhung für US-Abonnenten in den Steigflug überging.

Konjunkturseitig gehen die Blicke auf die persönlichen Einkommen und Ausgaben um 13:30 Uhr sowie auf die Umfrage zum Verbrauchervertrauen durch die Uni Michigan um 15 Uhr.

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4. Ant Mania

Der Börsengang der Ant Group (HK:6688) bricht weiterhin Rekorde: Privatanleger platzierten Aufträge für Aktien im Wert von mehr als 2,8 Billionen Dollar (ja, Billionen).

Das ist mehr als das gesamte BIP Großbritanniens, der siebtgrößten Volkswirtschaft der Welt, oder die gesamte Marktkapitalisierung der deutschen oder kanadischen Börse.

Der chinesische Finanzdienstleister, der auf dem Alipay-Zahlungssystem aufbaut, hat den Verkauf von Aktien an institutionelle Investoren bereits abgeschlossen. Der Erlös beläuft sich auf 34,4 Milliarden Dollar bis zu 39,5 Milliarden Dollar.

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5. Big Oil überrascht positiv

Die Erdölpreise erholten sich von ihrem niedrigsten Stand seit fast fünf Monaten, blieben aber deutlich unter dem unteren Ende ihrer Handelsspanne aus dem Sommer.

Gegen 12.25 Uhr notierte US-Öl praktisch unverändert bei 36,16 Dollar pro Barrel, mehr als einen Dollar über den Tiefstständen vom Donnerstag. Auf Wochenbasis steuert WTI auf ein Minus von gut 10% zu. Die internationale Referenzsorte Brent fiel um 0,2% auf 38,20 Dollar pro Barrel. Grund dafür war die wachsende Besorgnis, dass der Anstieg der Covid-19-Fälle bis Ende des Jahres zu einem erneuten Nachfrageeinbruch führen wird.

Unternehmensseitig meldete Chevron (NYSE:CVX) jedoch einen überraschenden Gewinn und Exxon Mobil (NYSE:XOM) einen geringeren Verlust als für das Quartal erwartet, während Frankreichs Ölkonzern Total (PA:TOTF) einen unerwartet hohen Gewinn auswies. Das Unternehmen hielt erneut das vor der Pandemie erreichte Dividendenniveau und erklärte, dass es mit 40 Dollar pro Barrel "widerstandsfähig" arbeiten könne.

Die Zahl der aktiven Ölbohrungen werden um 18.30 Uhr veröffentlicht.

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