Investing.com - Chinas Zentralbank teilte am Mittwoch mit, dass sie die Reserveanforderungen, die alle Banken halten müssen, senkt und damit rund 800 Milliarden Yuan (114,91 Milliarden Dollar) an Liquidität freigibt. Sie will damit die Kreditvergabe ankurbeln und der Wirtschaft auf die Sprünge helfen.
Die People's Bank of China (PBoC) erklärte auf ihrer Website, dass sie den Mindestreservesatz (RRR) der Banken mit Wirkung zum 6. Januar um 50 Basispunkte senken wird. Viele Analysten hatten mit diesem Schritt gerechnet.
Die PBoC hat die RRR seit Anfang 2018 nun achtmal gesenkt, damit mehr Geld zur Kreditvergabe zur Verfügung steht, da die Wirtschaft so langsam wächst wie seit fast 30 Jahren nicht mehr. Im dritten Quartal legte die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt nur noch um 6,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu, wie das Statistikamt Mitte Oktober in Peking mitteilte.
Experten erwarten weitere Reduzierungen der RRR in diesem Jahr. "Die PBoC wird im Jahr 2020 eine ausgewogene, aber flexible Strategie zwischen Wachstumsstabilisierung und Risikovorsorge betreiben", erklärte Zhaopeng Xing, Analyst bei ANZ, in einer Notiz. "Wir sehen die Chance auf eine weitere Senkung der RRR um 50 Basispunkte noch vor Jahresende."
Die Reaktion der Märkte
Die chinesischen Börsen reagierten positiv auf die Senkung der Mindestreserve. Der SZSE Component schloss mit einem Plus von 2 Prozent, der SSE 100 legte um 1,23 Prozent zu und der Shanghai Composite gewann 1,15 Prozent.
Die Zehnjahresrendite aus China stieg 0,61 Prozent auf 3,193 Prozent.
Der Yuan (offshore) gewann zum US-Dollar 0,06 Prozent auf 6,9596.