Investing.com -- Die Ergebnissaison an der Wall Street läuft heute auf Hochtouren, als JPMorgan, Goldman Sachs (NYSE:GS), Citi und Wells Fargo (NYSE:WFC) allesamt vor Handelsbeginn ihre Quartalszahlen präsentieren werden. Unterdessen bekamen die asiatischen und europäischen Märkte von einigen positiveren Tönen aus Peking und Brüssel Auftrieb, während die türkischen Finanzmärkte sich von der angedrohten "Auslöschung" durch Präsident Trumps Sanktionen wenig beeindruckt zeigten. Das müssen Sie am Dienstag, dem 15. Oktober, über das Geschehen an den Finanzmärkten wissen.
1. Flut von Quartalsergebnissen
Die Ertragssaison für das dritte Quartal läuft auf Hochtouren, als die großen Banken der Wall Street ihre Zahlen melden. JPMorgan Chase (NYSE:JPM), Citigroup (NYSE:C), Wells Fargo und Goldman Sachs werden voraussichtlich vor Handelsbeginn ihre Ergebnisse vorlegen.
Charles Schwab (NYSE:SCHW) und Blackrock (NYSE:BLK) werden in der Zwischenzeit ebenfalls berichten, nur eine Woche nachdem die größten Brokerhäuser in den USA alle in ein Rennen nach unten eingestiegen sind und ihre Provisionen für die meisten Geschäfte mit US-Finanzinstrumenten auf null gesenkt haben.
Johnson & Johnson (NYSE:JNJ) und UnitedHealth (NYSE:UNH) werden ebenfalls berichten.
2. 2. Chinesische und europäische Volkswirtschaften stottern
Chinas Wirtschaft kämpfte weiter mit Problemen, wie neuen Daten zeigten, denen nach die Erzeugerpreise im September gegenüber dem Vorjahr um 1,2% gefallen sind. Dies ist der größte Rückgang seit 2016 und ist ein weiterer Beleg dafür, dass die Fabriken vom Handelsstreit des Landes mit den USA angeschlagen sind. Die Verbraucherpreise unterdessen stiegen so stark wie in sechs Jahren nicht mehr, was vor allem auf die andauernde Knappheit an Schweinefleisch aufgrund der asiatischen Schweinegrippe zurückzuführen ist.
Peking hat seine Zentralbank angewiesen, den Firmen weiterhin Kredite zu gewähren, um den Abschwung zu bewältigen. Die Gesamtsozialfinanzierung, das breiteste Kreditmaß des Landes, stieg im September viel schneller als erwartet, während die Kreditvergabe in Yuan im Jahresvergleich um 12,5% zulegte.
In Europa haben schlagen sich die Probleme mit dem Brexit zu guter Letzt doch auf den britischen Arbeitsmarkt nieder, als die Beschäftigung auf der Insel in den drei Monaten bis August um 56.000 Stellen gesunken ist. Das durchschnittliche Lohnwachstum (einschließlich Gratifikationen) verlangsamte sich ebenfalls von einem Mehrjahreshoch. Der deutsche ZEW-Index, der erste große Stimmungsindikator des Monats aus Europa, fiel weniger als erwartet, obwohl der aktuelle Komponenten-Subindex den niedrigsten Stand seit 2010 erreichte.
3. US-Börsen vor positivem Start in die neue Handelswoche
US-Aktienmärkte zeigen nach oben vor Startschuss zu einer Ergebnissaison, für die nicht viel Gutes erwartet wird, als die meisten Unternehmen den Schätzungen nach einen Rückgang der Erträge im Jahresvergleich berichten werden.
Um 13:10 MEZ lag der Dow Futures um 89 Punkte oder 0,3% höher, während der S&P 500 Futures und der Nasdaq 100 Futures ebenfalls um 0,3% stiegen.
Die asiatischen und europäischen Märkte wurden durch eine Bestätigung Chinas gestützt, dass die US-Darstellung der am Freitag abgeschlossenen Vereinbarung korrekt war, während die europäischen Märkte auch von den Kommentaren des EU-Verhandlungsführer für den Brexit, Michel Barnier, profitierten, der sagte, ein Abkommen zur Vermeidung eines ungeordneten Brexits beim Gipfel mit Großbritannien in dieser Woche noch möglich, wenn auch schwierig sei.
4. Die türkischen Märkte erholen sich nach milden Sanktionen
Die türkischen Währungs-, Aktien- und Rentenmärkte erholten sich, nachdem Präsident Donald Trump seine Drohungen, die Wirtschaft des Landes mit Sanktionen zu “vernichten”, falls es mit seiner Politik in Syrien nicht den Vorgaben der USA folgt, doch nicht umgesetzt hatte.
Die USA verdoppelten die Zölle auf Stahlimporte aus der Türkei auf 50% und verhängten Sanktionen gegen mehrere türkische Beamte, darunter die Verteidigungs-, Energie- und Innenminister sowie die Verteidigungs- und Energieministerien der türkischen Regierung.
Die Lira legte sogar um 1% zu, bevor sich ihre Zugewinne auf 0,2% verminderten und sie um 12:48 Uhr in Istanbul zu 5,9142 pro Dollar gehandelt wurde. Der wichtigste türkische Aktienindex kletterte um 1,5% hoch. Die Gewinne kompensierten jedoch nur teilweise die Verluste, die im Vorgriff auf die Maßnahmen der USA entstanden waren.
Die US-Regierung fordert angesichts des erhöhten Risikos von direkten Zusammenstößen zwischen türkischen Streitkräften und Präsident Assad, der sich vorübergehend mit den von Ankara angegriffenen kurdischen Rebellen versöhnt hat, einen Waffenstillstand in Syrien. Die Kurden sind wiederum der Grund für den Einmarsch der türkischen Truppen.
5. Warrens Chance, ihren Anspruch geltend zu machen
Die demokratischen Präsidentschaftskandidaten in den USA halten ihre letzte Fernsehdebatte um 20:00 Uhr Ortszeit (24:00 MEZ) ab. Es ist eine Gelegenheit für Senatorin Elizabeth Warren, ihre jüngsten Wahlerfolge auf Kosten des ehemaligen Vizepräsidenten Joe Biden und von Bernie Sanders, ihrem schärfsten Rivalen auf der linken Seite der Partei, zu zementieren.
Biden hat Berichten zufolge andere Kandidaten davor gewarnt, Präsident Trumps Vorwürfe über Fehlverhalten seines Sohnes Hunter Biden aufzugreifen, der diese Woche erklärte, er werde nicht mehr in den Vorständen ausländischer Unternehmen mitarbeiten.
Laut der New York Times ist Bidens Vorsprung gegenüber Warren auf 3 Prozentpunkte geschrumpft. Warren hat nun Sanders auf dem 2. Platz beerbt und bekommt in Umfragen im Durchschnitt 23% Zustimmung, verglichen mit Bidens 26% und Sanders 16%.