Investing.com - Ein US-Luftangriff auf den Flughafen von Bagdad tötet den wichtigsten Militärkommandanten des Irans. Dies lässt den Öl- und Goldpreis in die Höhe schnellen und macht alle Gewinne der Weltbörsen zum Jahresauftakt zunichte. Die Islamische Republik, die von den USA beschuldigt wurde, hinter den Angriffen auf die saudi-arabischen Öleinrichtungen im September zu stehen, hat rasche Vergeltungsmaßnahmen versprochen. Im Wirtschaftskalender stehen heute die ISM-Umfrage zum verarbeitenden Gewerbe und das Protokoll der letzten Fed-Sitzung. Das müssen Sie am Freitag, den 3. Januar, vor US-Börsenbeginn wissen.
1. US-Luftangriff tötet iranischen Kommandeur; Iran verspricht Rache
Der Iran versprach einen raschen Vergeltungsschlag, nachdem bei einem US-Luftangriff im Irak einer seiner ranghöchsten Militärführer getötet wurde.
Qassem Soleimani war Kommandant der Elitetruppe Quds, einem Ableger der Revolutionsgarde, und war verantwortlich für die jüngste Ausweitung des iranischen militärischen Einflusses von Syrien auf den Jemen.
Er wurde weithin als der zweitmächtigste Mann im Iran nach dem Obersten Führer Ali Khamenei angesehen.
Der Angriff stellt eine dramatische Eskalation der jüngsten Spannungen im Irak zwischen den dort um Einfluss wetteifernden Mächten dar und hat die Befürchtung eines langwierigen Konflikts in der gesamten Region weiter verstärkt.
2. Ölpreis und sichere Anlagen springen hoch
Die Öl- und Goldpreise stiegen im Zuge des Anschlags auf den höchsten Stand seit vier Monaten. Aus Angst vor einer folgenschweren iranischen Reaktion haben sich Händler gegen einen möglichen Versorgungsengpass gewappnet.
Die US-Ölsorte West Texas Intermediate stieg um 3,7% auf 63,48 Dollar pro Barrel, während die internationale Benchmark Brent um 4,0% auf 68,89 Dollar pro Barrel kletterte. Beide Ölsorten wurden seit den unmittelbaren Folgen des Angriffs auf die Ölförderanlagen Saudi-Arabiens im September, den das Weiße Haus auch dem Iran anlastete, nicht mehr so hoch gehandelt.
Die Gold-Futures legten derweil um 1,6% auf 1.551,95 Dollar je Feinunze zu. Das ist der höchste Stand seit Präsident Donald Trump im September damit drohte, den Handelskrieg mit China eskalieren zu lassen. Viele Anlageexperten haben Gold in diesem Jahr weitere Gewinne zugeschrieben und argumentieren, dass angesichts der Tatsache, dass weltweit Billionen von Dollar an Staatsanleihen eine negative Rendite aufweisen, die Fundamentaldaten von zinslosem Gold attraktiv erscheinen.
3. Aktien gaben Gewinne vom Jahresauftakt ab
Die Wall Street dürfte den schwachen Vorgaben aus Asien und Europa folgen.
Der Dow-Future sank 355 Punkte oder 1,2%, der S&P 500-Future gab um 1,4% nach und der Nasdaq 100-Future um 1,6%.
In Europa kollabierte der STOXX 600 um 1,1%. Am schlechtesten schnitten die Aktien der Automobil- und Grundstoffindustrie ab.
Der S&P 500-Future zeigt vorbörslich ein bearish engulfing auf. Dieses Candlestick-Muster gilt unter Chartexperten als klassisches Umkehrsignal.
4. Britischer Häusermarkt belebt sich - Einzelhandel boomt
Die britische Wirtschaft präsentierte sich zum Ende des Jahres doch nicht ganz so düster. Die Hauspreise stiegen nach Angaben des Hypothekengebers Nationwide so schnell wie nie zuvor in einem Jahr.
Laut einer aktuellen Umfrage der Kreditgeber stiegen die Preise im Dezember 2019 um 1,4% zum Vorjahr. Im Vormonat November stiegen die Preise um 0,8%.
Darüber hinaus hat die Modekette Next PLC (LON:NXT), die von einigen als Vorreiter für den Retail-Sektor angesehen wird, ihre Prognose für das Gesamtjahr nach oben korrigiert. Das Unternehmen sagte, dass die Umsätze in der Urlaubssaison leicht über den Erwartungen lagen.
Allerdings fiel der britische Einkaufsmanagerindex für das Baugewerbe im Berichtsmonat Dezember von 45,3 auf 44,4 und unterstrich damit, dass ein wichtiger Teil der Wirtschaft immer noch schrumpft.
5. Fed-Protokoll, ISM-Index Industrie
Die US-Notenbank wird das Protokoll ihrer Dezember-Sitzung um 20.00 Uhr MEZ veröffentlichen. Gestern hatten wir irrtümlich berichtet, dass das Protokoll am Donnerstag veröffentlicht werden würde, aber es wurde natürlich wegen des Neujahrsfeiertags um einen Tag verschoben. Wir entschuldigen uns für den Fehler.
Der offizielle US-Arbeitsmarktbericht wurde ebenfalls aufgrund der Neujahrsfeiertage auf den 10. Januar verschoben.
Für Kursbewegung an den Märkten dürfte der ISM-Index Industrie sorgen.