Brüssel (Reuters) - Bei den intensiven Brexit-Gesprächen zwischen der Europäischen Union (EU) und Großbritannien in den vergangenen Tagen sind nach Worten eines hochrangigen Diplomaten nur moderate Fortschritte in Richtung eines Handelsabkommens erzielt worden.
Bei wichtigen Themen hätten Differenzen bislang nicht ausgeräumt werden können, zitierte ein hochrangiger Diplomat am Mittwoch EU-Verhandlungsleiter Michel Barnier. Dieser habe auch keinen Zeitplan vorgegeben. Es gebe keine Gewissheit, dass es überhaupt zu einem Deal komme.
Die EU und Großbritannien lagen zuletzt bei entscheidenden Knackpunkten weiter über Kreuz wie etwa bei Fischereirechten, Subventionen und den Regeln für einen fairen Wettbewerb.
Angesichts der knapper werdenden Zeit sollen die stockenden Brexit-Verhandlungen der “Times” zufolge am Wochenende in London fortgesetzt werden. Wie die Zeitung am Mittwoch berichtete, wollen der britische Chefunterhändler David Frost und Barnier diese neue Gesprächsrunde vorschlagen.
Barnier hatte jüngst die Aussicht auf einen schnellen Abschluss der Verhandlungen über die künftigen Beziehungen gedämpft. Ende des Jahres läuft nach dem britischen EU-Austritt die Übergangszeit aus, in der Großbritannien noch EU-Regeln anwendet. Sollte es keine Einigung geben, droht doch noch ein harter Brexit ohne Handelsabkommen. Aus EU-Sicht kann noch bis Mitte November verhandelt werden. Dann hätten die Parlamente in Großbritannien und der EU noch genug Zeit für eine Ratifizierung des Abkommens vor Jahresende.