Berlin, 15. Nov (Reuters) - Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) will mehr Geld aus dem Haushalt, um die Entwicklung von Wirkstoffen gegen das neuartige Coronavirus voranzutreiben. Einige wenige vorhandene, aber nicht für Covid-19 entwickelte Medikamente wie Dexamethason würden bei der Bekämpfung von Erkrankungen helfen, sagte die CDU-Politikerin der "Welt am Sonntag". In den vergangenen Monaten hätten Forscher aber völlig neue Wirkstoffe und auch sogenannte monoklonale Antikörper gegen Covid-19 entwickelt. "Diese kommen nun in die klinische Entwicklung. Das möchte ich unterstützen, damit wirksame Behandlungen so schnell wie möglich bei den Patienten ankommen", fügte sie hinzu.
Das Forschungsministerium hatte bereits Forschungen finanziert, bei der Medikamente wie Anti-Thrombose- oder Ebola-Mittel auf ihre Wirksamkeit gegen Corona getestet worden waren - eher mit mäßigem Erfolg. Nun will Karliczek eine Ergänzung der Forschung. Dafür wären neue Mittel aus dem Bundeshalt nötig, voraussichtlich in Höhe eines zweistelligen Millionenbetrages. Karliczek hatte schon früher angekündigt, die Medikamentenforschung generell stärker staatlich fördern zu wollen. Deutschland und Europa müssten wieder zu einer "Apotheke für die Welt" werden.