Von Geoffrey Smith
Investing.com - Heute ist es mal wieder so weit. Die monatlichen US-Arbeitsmarktdaten stehen auf der Agenda und werden Hinweise über die nächsten monetären Schritte der US-Federal Reserve geben. Der Dollar erreicht den höchsten Stand seit vier Monaten, weil die Unsicherheit rund um den Coronavirus die Aktienmärkte wieder vorsichtiger macht. Der Greenback hat in dieser Woche ein neues Rekordhoch gegenüber dem brasilianischen Real erreicht und ist sowohl gegenüber den Währungen der Industrie- als auch der Schwellenländer gestiegen. Experten sind der Meinung, dass die US-Wirtschaft den Virusausbruch in China besser übersteht als andere Volkswirtschaften. Die Weltbörsen stehen aufgrund von Gewinnmitnahmen moderat unter Druck, aber die Aktien von Uber (NYSE:UBER) und Pinterest (NYSE:PINS) werden nach den guten Quartalszahlen gestern nach US-Börsenschluss voraussichtlich zulegen. Darüber hinaus wurde Tidjane Thiam als CEO der Credit Suisse (SIX:CSGN) im Zuge eines peinlichen Spionageskandals aus dem Amt gejagt. Hier sind die Top 5 Themen an den Finanzmärkten am Freitag, den 7. Februar 2020.
1. Dollar marschiert weiter gen Norden
Der US-Dollar steigt auf den höchsten Stand seit vier Monaten. Grund dafür ist die Ansicht der Experten, dass die US-Wirtschaft den Virusausbruch in China besser übersteht als andere Volkswirtschaften.
Der Dollar-Index, der den Greenback gegen sechs andere Währungen der Industrieländer vergleicht, stieg mit miserablen Daten zur Industrieproduktion aus der Eurozone bis auf 98,55. Zugleich rutschte der Euro kurzzeitig unter 1,0950 Dollar.
Aber auch gegenüber den Währungen der Schwellenländer, die durch den jüngsten Einbruch der Ölpreise und anderer Industrierohstoffe in Mitleidenschaft gezogen wurden, ist der Greenback in dieser Woche kräftig gestiegen. Der Dollar erreichte am Mittwoch ein Allzeithoch gegenüber dem brasilianischen Real und ein Sechsmonatshoch gegenüber dem thailändischen Baht, nachdem die Zentralbanken jener Länder ihre Leitzinsen gesenkt hatten. Zudem markierte er am Freitag ein Viermonatshoch gegenüber dem Rubel, da die russische Zentralbank ebenfalls an der Zinsschraube drehte.
Der Dollar erholte sich im Nachthandel erneut über die Marke von 7 gegenüber dem Chinesischen Yuan. Grund dafür ist der wachsende Druck der Öffentlichkeit gegen die chinesischen Behörden im Umgang mit dem Coronavirus.
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2. US-Arbeitsmarktbericht
Heute ist es mal wieder so weit. Der US-Arbeitsmarktbericht steht auf der Agenda. Um 14.30 Uhr (MEZ) wird das Arbeitsministerium die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft (Nonfarm Payrolls) melden. Von Investing.com befragte Volkswirte rechnen mit einem Stellenplus von 160.000. Die Arbeitslosenquote dürfte konstant bei 3,5 Prozent liegen.
Weil die ADP-Daten zur Wochenmitte einen deutlich stärker als erwarteten Stellenanstieg in der US-Privatwirtschaft gezeigt hatten, sehen Experten ein gewisses Aufwärtsrisiko für das Jobwachstum in den USA.
Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit wird per Dezember voraussichtlich stabil bei 34,3 Stunden liegen, während der durchschnittliche Stundenlohn nach einem leichten Rückgang am Ende des letzten Jahres wieder auf 3,0% steigen dürfte.
3. Wall Street vor Eröffnung schwächer
Die Wall Street wird am Freitag wohl mit deutlichen Kursverlusten in den Handel starten. Grund dafür ist die Befürchtung der Investoren, dass die Erholung in dieser Woche zu heftig und zu rasch ausgefallen ist.
Der Dow 30-Future fiel um 128 Punkte oder 0,4%, während der S&P 500 und der Nasdaq 100 Future ebenfalls um knapp 0,5% sanken.
Auch die chinesischen und europäischen Aktien sind am Freitag leicht unter Druck geraten. Insbesondere letztere waren von dem größten Rückgang der deutschen Industrieproduktion seit zehn Jahren betroffen, während erstere unter einem Vertrauensverlust der Investoren litten, weil die Öffentlichkeit zunehmend verärgert über den Umgang der Behörden mit dem Coronavirus-Ausbruch ist.
Die Aktie von Pinterest (NYSE:PINS) könnte nach guten Quartalszahlen nach dem gestrigen Börsenschluss zu den Outperformern gehören.
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4. Uber-Quartalszahlen werden von den Investoren gut aufgenommen
Die Aktien von Uber (NYSE:UBER) werden am Freitag auf dem höchsten Stand seit August eröffnen, nachdem der US-Fahrtdienstleister bis zum Jahresende - zumindest auf bereinigter Basis - seinen ersten Quartalsgewinn prognostiziert hat. Das ist ein Jahr früher, als CEO Dara Khosrowshahi zuvor vorausgesagt hatte.
Die Aktie ist um mehr als 50% von ihrem Tiefststand nach dem Börsengang gestiegen, als die Frühinvestoren Goldman Sachs (NYSE:GS) und der Ex-CEO Travis Kalanick ihre Wertpapiere veräußerten. Auch hat Uber (NYSE:UBER) seine Geldverbrennung durch den Rückzug aus einer größeren Anzahl von Märkten, in denen es nicht profitabel war, verringert.
Die Verluste des Unternehmens vergrößerten sich jedoch im vierten Quartal immer noch auf über 1 Milliarde Dollar. Khosrowshahi versicherte, die Verluste im Lebensmittelliefergeschäft UberEats in diesem Jahr zu halbieren.
In diesem Zusammenhang gab der aktivistische Investor Elliott Management bekannt, dass er eine Anteile an Softbank erworben hat, das in den letzten Jahren mehrere Wetten auf Start-ups wie Uber (NYSE:UBER) gemacht hat, deren Ergebnisse nicht den Erwartungen entsprachen.
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5. Credit Suisse CEO Thiam macht den Abflug
Tidjane Thiam ist im Zuge eines skandalösen Spionageskandals von seinem Posten als Vorstandsvorsitzender der Credit Suisse (SIX:CSGN) zurückgetreten. Das in Zürich ansässige Institut hatte sich um seinen langjährigen Schweizer Vorsitzenden Urs Rohner geschart, der sich über den Reputationsverlust der Bank verärgert zeigte.
Thiam hatte die Unterstützung großer institutioneller Aktionäre, vor allem aus den USA, die sich für seine Konzentration auf die Vermögensverwaltung sowie auf das Asien-Geschäft und für die Risikoreduzierung der aufgeblähten Investmentbank der Institution begeisterten.
Allerdings ist Thiam mit seiner Revolution gescheitert und die Aktien der Bank sind seit seiner Ernennung um mehr als 30% gesunken. Die Aktie der Credit Suisse fiel am Freitag in Zürich um weitere 3,1%.
Thiam wird von Thomas Gottstein, dem Direktor für das Inlandsgeschäft der Bank, abgelöst.
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