Investing.com - Der Euro rutscht am Mittwoch gegenüber dem durchgehend starken Dollar auf den tiefsten Stand seit drei Wochen. Die Anleger bleiben in Erwartung des aktuellen Sitzungsprotokolls der Federal Reserve Bank an den Seitenlinien.
EUR/USD fällt um 0,35 Prozent auf 1,1256, den schwächsten Stand seit dem 26. April.
Der Dollar zog an, nachdem Daten belegt hatten, dass die Verbraucherpreise in den USA im April so schnell gestiegen sind wie zuletzt vor über drei Jahren. Die optimistischen Zahlen stärken die Hoffnung darauf, dass die Zinssätze früher angehoben werden als vermutet.
Angaben des Arbeitsministeriums am Dienstag zufolge stiegen die Preise im April um 0,4 Prozent, es war der höchste Monatsanstieg seit Februar 2013.
Gesonderte Berichte zeigten, dass die Anzahl der Baubeginne und die Industrieproduktion im vergangenen Monat ebenfalls stark zugelegt haben.
Zusätzlichen Auftrieb erhielt der Greenback, nachdem mehrere Beamte der Federal Reserve Bank angedeutet hatten, die Zinssätze könnten in diesem Jahr noch zwei- oder dreimal angehoben werden.
Präsident der Dallas Fed Robert Kaplan sagte am Dienstag, er werde sich für eine Anhebung der Zinssätze bei der nächsten Sitzung der Fed aussprechen.
Präsident der Atlanta Fed Dennis Lockhart sagte, dass er nach wie vor von zwei bis drei Anhebungen vor Jahresende ausgehe.
Präsident der San Francisco Fed John Williams stimmten im Rahmen derselben Veranstaltung Lockharts Kommentaren zu und sagte, zwei oder drei Anhebungen in diesem Jahr seien „durchaus vertretbar“.
Das aktuelle Sitzungsprotokoll der Fed, das am Mittwoch veröffentlicht wird, könnte Hinweise auf den Zeitpunkt einer ersten Anhebung der Leitzinsen liefern.
In der Eurozone belegten am Mittwoch veröffentlichte Daten, dass die Region im vergangenen Monat trotz einer Erholung der Energiepreise zurück in die Deflation gerutscht ist. Die Zahlen verdeutlichen die Herausforderungen, mit denen sich die Europäische Zentralbank bei ihren Bemühungen, das Wirtschaftswachstum anzukurbeln, konfrontiert sieht.
Ein Bericht von Eurostat bestätigte, dass der Verbraucherpreisindex im April um eine Jahresrate von 0,2 Prozent abgerutscht ist und damit weitgehend den Markterwartungen entsprochen hat.
Die EZB peilt eine Inflationsrate von knapp unter 2 Prozent an.
Der Dollar steigt gegenüber dem Yen leicht an, USD/JPY klettert um 0,25 Prozent auf 109,4.
Früher am Tag zog der Yen an, nachdem Daten aus Japan für das erste Quartal das schnellste Wirtschaftswachstum seit einem Jahr belegt hatten. Die Anleger spekulieren darauf, dass weitere Konjunkturmaßnahmen erforderlich sein werden, um diese Dynamik aufrechtzuerhalten.
Die japanische Wirtschaft wuchs in den drei Monaten bis März um eine Jahresrate von 1,7 Prozent und übertraf damit bei Weitem die Erwartungen von einem Anstieg um 0,2 Prozent. Noch im Vorquartal ging das Wachstum um 1,7 Prozent zurück.
Privatverbrauch jedoch, der bis zu 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausmacht, stieg nur um 0,5 Prozent. Im Vorquartal ging er gar um 0,8 Prozent zurück.
Die schwachen Zahlen zum Privatverbrauch stärken die Erwartung, dass Premierminister Shinzo Abe eine geplante Erhöhung der Mehrwertsteuer vorerst aufschieben wird.
Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an den sechs anderen Hauptwährungen misst, steht in der Nähe eines Monatshochs von 94,84.