PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) hat nach der kleinen Erholung am Dienstag bereits wieder eine Verschnaufpause eingelegt. Angesichts schwacher Konjunkturdaten aus China gab der Leitindex der Eurozone gab bis zum späten Mittwochvormittag um 0,28 Prozent auf 3355,03 Punkte nach.
Knackpunkt für die Entwicklung bleibt der Handelsstreit zwischen den USA und China. Dieser drückt bereits seit Tagen auf die Stimmung.
Für den Cac 40 (CAC 40) in Paris ging es zuletzt um 0,32 Prozent auf 5324,41 Punkte nach unten. In London hingegen rückte der FTSE 100 um 0,24 Prozent auf 7259,14 Punkte vor.
Chinas Wirtschaft verlor zum Auftakt des zweiten Quartals und damit bereits vor der Verschärfung des Handelsstreits mit den USA in einigen wichtigen Bereichen an Fahrt. Im April war das Wachstumstempo beim Einzelhandelsumsatz, der Industrieproduktion und den Investitionen in Sachanlagen zurückgegangen - in allen drei Werten wurden zudem die Erwartungen der von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Experten enttäuscht.
Die Nachrichten aus China strahlten negativ auf die besonders konjunktursensiblen Branchen innerhalb Europas aus. So büßte der Index der Automobilhersteller und -zulieferer (Stoxx 600 Automobiles & Parts RP) 1,27 Prozent ein, wobei der Sektor auch unter enttäuschenden Geschäftszahlen des deutschen Kabelherstellers Leoni (4:LEOGn) litt. Ebenfalls gemieden wurden europaweit die Aktien von Minenbetreibern (Stoxx 600 Basic Resources PR).
Unter den Einzelwerten ragten die Papiere von LafargeHolcim (5:LHN) mit einem Plus von fast 3 Prozent positiv hervor. Der Baustoffkonzern profitierte im ersten Quartal insbesondere von einem starken Nachfrageschub in Europa sowie von höheren Preisen. Analystin Elodie Rall von der US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM) verwies zudem auf die gut laufenden Geschäfte in Lateinamerika und im asiatisch-pazifischen Raum.
Die Aktien von Tui (4:TUIGn) aber schwanken stark um ihren Schlusskurs vom Vortag und standen zuletzt rund 1 Prozent im Minus. Das Startverbot für Boeings (112:BA) neue Mittelstreckenjets droht dem weltgrößten Reisekonzern das Sommergeschäft tatsächlich zu verhageln. Analyst Patrick Coffey von der britische Investmentbank Barclays (LON:BARC) hob derweil mit Blick auf die Quartalszahlen positiv hervor, dass das bereinigte operative Ergebnis (Ebita) unter Berücksichtigung von Sondereffekten nicht ganz so negativ ausgefallen sei wie von ihm befürchtet.