PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Aktienmärkte haben am Tag vor Silvester leicht nachgegeben. Händler sprachen am Freitag von einem weiterhin ruhigen Handel. Impulse von den weltweiten Börsen blieben größtenteils aus. Aus Branchensicht gerieten mit minus 0,64 Prozent vor allem Unternehmen aus der Öl- und Gasbranche (STOXX Europe 600 Oil & Gas) unter Druck.
Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) fiel um 0,17 Prozent auf 3266,20 Punkte. Auf Wochensicht deutet sich ebenfalls ein kleines Minus an.
Der französische CAC-40-Index (CAC 40) stand am Freitag 0,21 Prozent tiefer bei 4828,16 Punkten. Der britische FTSE-100-Index (ISE:UKX) büßte 0,28 Prozent auf 7100,26 Punkte ein. In London endet der Handel bereits vorzeitig um 13.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit.
Für die im gesamten Euroraum engagierten Anleger geht ein durchwachsenes Börsenjahr zu Ende. Nur dem Schlussspurt im Dezember von aktuell gut 7 Prozent ist es zu verdanken, dass sich der Leitindex EuroStoxx momentan an der Nulllinie hält. Die Sorgen um die Wirtschaft Chinas und das britische Brexit-Referendum hatten im Jahresverlauf zunächst zu teils deutlichen Rückschlägen geführt, bevor zum Jahresende hin der Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen die Stimmung aufhellte.
Der britische FTSE-100-Index hingegen steuert auf ein Jahresplus von rund 14 Prozent zu und flirtet sogar mit seinem Rekordhoch vom Oktober. Angetrieben wurde das Börsenbarometer vom Verfall des Pfundkurses nach dem Brexit-Votum, weil die billigere Landeswährung die Exportaussichten der großen Konzerne verbessert. Hinzu kamen deutliche Kursgewinne bei den stark gewichteten Minenwerten, die von der Erholung der Rohstoffpreise profitierten.
Beim französischen CAC-40-Index deutet sich auf Jahressicht ein Plus von gut 4 Prozent an. Angesichts der Probleme im italienischen Bankensektor liegt der Mailänder Leitindex FTSE MIB dagegen mehr als 10 Prozent im Minus.
Am Freitag kletterten die Papiere des Sportartikelhersteller Adidas (4:ADSGN) an der EuroStoxx-Spitze um 0,71 Prozent auf 149,00 Euro. Die Anteilsscheine haben auch auf Jahressicht mit einem Gewinn von aktuell rund 66 Prozent deutlich die Nase vorn. Dem seit Oktober neuen Mann an der Vorstandsspitze - der ehemalige Henkel-Chef (4:HNKG_p) Kasper Rorsted - trauen die Investoren zu, Adidas ähnlich erfolgreich zu führen wie sein Vorgänger Herbert Hainer.
Schlusslicht sind die Anteilsscheine von Nokia (12:NOKIA), die im Jahresverlauf aktuell ein Minus von mehr als 29 Prozent aufweisen. Der Netzwerkausrüster leidet darunter, dass Telekomkonzerne weniger Geld für Mobilfunknetze ausgeben.