Investing.com - Angetrieben von Gewinnen an der Wall Street haben auch die asiatischen Märkte zugelegt. Hintergrund ist die Vertagung der US-Strafzölle auf einige chinesische Waren.
Das Büro des Handelsbeauftragten teilte am Dienstag mit, dass auf bestimmte Produkte, die für die Gesundheit oder die nationale Sicherheit wichtig sind, keine Zölle von 10 Prozent zu erhoben werden
Für einige andere Produkte wie Mobiltelefone, Laptops, Videospielkonsolen, einige Spielzeuge, Computermonitore und bestimmte Schuh- und Kleidungsstücke sollen die Zölle erst am 15. Dezember in Kraft treten. Eigentlich sollten sie bereits ab 1. September greifen.
Gleichzeitig teilte das chinesische Handelsministerium mit, Chinas Vize-Premier Liu He habe mit US-Finanzminister Steven Mnuchin und den US-Handelsbeauftragten ein Telefongespräch geführt. Trump erklärte, die Gespräche seien "sehr produktiv" gewesen, und betonte, China wolle unbedingt einen Deal machen. Bereits in zwei Wochen sollen die nächsten Telefongespräche stattfinden.
Die US-Börsen legten im Anschluss deutlich zu. Der Dow Jones stieg zeitweise um mehr als 550 Punkte. Auch der deutsche Leitindex DAX profitierte von der Ankündigung.
Unterdessen haben die jüngsten China-Daten enttäuscht. Die Industrieproduktion hat mit 4,8 Prozent so schwach zugelegt wie seit 17 Jahren nicht mehr. Volkswirte hatten mit 6,0 Prozent gerechnet. Die Einzelhandelsumsätze stiegen im Juli auf das Jahr hochgerechnet um 7,6 Prozent, nach 9,8 Prozent im Juni. Die Arbeitslosenquote sprang von 5,1 Prozent auf 5,3 Prozent, während sich die Anlageinvestitionen um 0,1 Prozent auf 5,7 Prozent verlangsamt hatten.
Die jüngsten Datensätze sorgen am Markt erneut für Sorgen vor einer Verlangsamung der Konjunktur in China, was das globale Wirtschaftswachstum hart treffen würde.
Neben hausgemachten Problemen setzt der chinesischen Wirtschaftsleistung vor allem der seit mehreren Monaten anhaltende Handelskonflikt mit den USA stark zu.
Chinas Shanghai Composite und der SZSE Component legten um 0,7 Prozent bzw. 1,3 Prozent zu.
Hongkongs Hang Seng Index stieg um 0,7 Prozent und das, obwohl die Spannungen in dem Stadtstaat hoch bleiben. In den vergangenen Tagen mussten hunderte Flüge gestrichen werden, weil Demonstranten den Flughafen in Hongkong belagert hatten. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch hat der Flughafen seinen Betrieb aber wieder aufgenommen.
Die Aktien von Cathay Pacific Airways Limited (HK:0293) erholten sich zeitweise um mehr als 7 Prozent, nachdem der Hauptaktionär des Unternehmens, Swire Pacific (HK:0019), seine Unterstützung für die hiesige Regierung und seine Bemühungen zur Wiederherstellung von Recht und Ordnung bekräftigte.
"Wir verurteilen alle illegalen Aktivitäten und Gewalttaten, die das im Grundgesetz verankerte Grundprinzip von "Ein Land, zwei Systeme" ernsthaft untergraben", teilte Swire Pacific in einer Erklärung am Dienstag mit.
Seit Wochen wird Hongkong von einer Protestwelle erfasst. Angefangen hat alles mit einem umstrittenen Auslieferungsgesetz an Festlandchina, das aber mittlerweile auf Eis gelegt wurde. Das hält die Demonstranten aber nicht davon ab, weiter gegen den wachsenden Einfluss Pekings in Hongkong und für mehr Demokratie zu protestieren.
Experten fürchten nun ein Eingreifen der chinesischen Regierungstruppen, um die Massendemonstration in Hongkong zu zerschlagen.
Trump hatte gestern erklärt, er habe Informationen von den US-Geheimdiensten, wonach China aktuell Truppen an die Grenze zu Hongkong platziert. Er hoffe, dass niemand verletzt oder getötet werde, sagte der US-Präsident.
"Alle sollten ruhig und sicher sein!", sagte er. Er sagte gegenüber Journalisten Anfang dieser Woche, dass die Situation in Hongkong "sehr schwierig" sei.
Japans Nikkei 225 kletterte 0,7 Prozent, während Südkoreas KOSPI um 0,9 Prozent stieg.
In Down Under gewann der australische S&P/ASX 200 magere 0,02 Prozent.