Investing.com - Die asiatischen Aktienmärkte steigen am Montag, nachdem sich die USA und China am Freitagabend auf einen "Phase 1" Handelsdeal geeinigt hatten. Viele Analysten bleiben dennoch skeptisch.
Der Shenzhen-Component, der 500 chinesische A-Aktien umfasst, gewinnt 1,32 Prozent, während der CSI 300, der die 300 wichtigsten Aktien an Chinas Festlandsbörsen beinhaltet, nur um 1,37 Prozent zulegt. Für den Shanghai-Composite geht es um 1,38 Prozent nach oben. Der ChiNext, der mit der US-amerikanischen Nasdaq verglichen wird, steigt 1,30 Prozent auf 2.009 Punkte.
Washington wird die am Dienstag geplante Zollerhöhung auf chinesische Waren nicht durchsetzen. Im Gegenzug wird Peking US-amerikanische Agrarerzeugnisse im Wert von bis zu 50 Milliarden Dollar kaufen und Maßnahmen in den Bereichen geistiges Eigentum, Finanzdienstleistungen und den Yuan ergreifen.
"Mein Deal mit China ist, dass sie sofort anfangen werden, sehr große Mengen unserer Agrarprodukte zu kaufen, und nicht warten, bis der Deal in den nächsten 3 oder 4 Wochen unterzeichnet ist. Sie haben bereits begonnen", sagte US-Präsident Donald Trump.
Beide Seiten einigten sich auf die Umrisse eines Abkommens, das bereits im nächsten Monat unterzeichnet werden könnte.
Einige Ökonomen bleiben jedoch skeptisch und zweifelten an dem vereinbarten "Handelsdeal", da es sich bestenfalls um eine "ungewisse" Einigung handelt.
"Wir sollten uns nicht davon mitreißen lassen", sagte Raoul Leering, Head of International Trade Research bei der ING Bank, gegenüber Bloomberg. "Es liegt ein sehr schwieriger Weg vor den US-amerikanischen und chinesischen Unterhändlern, einen Deal zu erzielen, der wirklich Substanz hat."
In einer Notiz schrieben die Strategen Michael Zezas und Meredith Pickett von Morgan Stanley (NYSE:MS), dass sie keine signifikante Erholung der Unternehmensinvestitionen erwarten, welche das globale Wachstum in die Höhe treiben würde, da "es noch keinen tragfähigen Weg gibt, die bestehenden Zölle zu senken, und damit eine weitere Zolleskalation ein signifikantes Risiko bleibt".
Trump äußerte sich auch zur Situation in Hongkong und sagte, dass er der Meinung sei, dass sich die Demonstrationen "von alleine auflösen werden".
"Wir haben über Hongkong gesprochen und ich denke, dass China in Hongkong große Fortschritte gemacht hat […] ich habe dem Vize-Premier gesagt, dass sie (die Demonstrationen) sich im Vergleich zu den Anfängen vor einigen Monaten, als ich viele Menschen sah, wirklich stark abgeschwächt haben", sagte Trump am Freitag gegenüber Journalisten.
Hongkongs Hang Seng-Index steigt 1,2 Prozent.
Unterdessen hinterlässt der Zollstreit immer deutlichere Spuren im chinesischen Außenhandel. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gingen die Exporte im September um 3,2 Prozent zurück. Die Importe brachen sogar um 8,5 Prozent ein. Volkswirte hatten mit -3,0 Prozent bzw. -5,2 Prozent gerechnet. Der Handelsbilanzüberschuss stieg von 34,84 auf 39,65 Milliarden Dollar.
Der südkoreanische KOSPI gewinnt 1,4 Prozent. Die Märkte in Japan bleiben wegen eines Feiertages geschlossen.
Der australische S&P/ASX 200 steigt um 0,7 Prozent. Gefragt waren vor allem australische Finanzwerte: Aktien der ANZ Banking Group stiegen um 1,02 Prozent, der Commonwealth Bank Of Australia (ASX:CBA) um 0,56 Prozent, der Westpac Banking Corp. (ASX:WBC) 0,70 Prozent und der National Australia Bank (ASX:NAB) um 0,89 Prozent.