Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Großteil der asiatischen Aktienmärkte rutschte am Freitag ins Minus und drohte auf Wochenbasis Verluste zu erleiden. Die unerwartet guten US-Inflationsdaten und die hawkischen Signale der Fed schürten die Befürchtung, dass die Zinsen weiter steigen werden.
Die technologielastigen Börsen gehörten zu den Schlusslichtern des Tages, wobei der Hongkonger Hang Seng Index, der südkoreanische KOSPI und der Taiwan Index zwischen 0,4 % und 1,3 % nachgaben.
Mit einem Wochenminus von 1,5 % war der Hang Seng auch der schlechteste Performer in Asien.
Für die chinesischen Indizes Shanghai Shenzhen CSI 300 und Shanghai Composite ging es um 0,5 % bzw. 0,2 % nach unten, obwohl die Regierung sich auf eine angeblich niedrigere Todesrate durch Corona beruft und einen „entscheidenden Sieg“ über das Virus verkündete.
Neuste Wirtschaftsindikatoren aus China zeigen jedoch, dass sich bestimmte Bereiche des Landes noch immer nicht von den Auswirkungen der Pandemie erholen konnten. Angesichts dessen hat die chinesische Führung eine Reihe von Konjunkturmaßnahmen ergriffen, um das Wachstum anzukurbeln.
Für die breiteren asiatischen Aktienmärkte ging es ebenfalls nach unten. Auslöser waren Daten zum US-Erzeugerpreisindex für Januar, die höher ausfielen als erwartet. Die Ergebnisse deckten sich mit den Ergebnissen des Verbraucherpreisindexes, der in diesem Monat stark gestiegen war. Die Ergebnisse schürten die Befürchtung, dass die Fed ihre hawkische Rhetorik beibehalten und die Zinssätze anheben wird.
Die Fed-Vertreter James Bullard und Loretta Mester bekräftigten dies in getrennten Reden und warnten außerdem, dass die US-Zentralbank die Zinsen in den kommenden Monaten stärker anheben könnte, falls sich die Inflation weiterhin als hartnäckig erweist.
Steigende Zinsen sind ein schlechtes Omen für asiatische Aktienmärkte, da sie den Zufluss von ausländischem Kapital in die Region begrenzen. Es wird erwartet, dass die regionalen Zentralbanken die Zinssätze im Gleichschritt mit der Fed anheben und sich die lokalen Liquiditätsbedingungen dadurch weiter verschärfen.
Japans Nikkei 225-Index verlor 0,6 % und war ebenfalls kurz davor, seine fünf Wochen andauernden Gewinnserie zu unterbrechen, da die Unsicherheit über den geldpolitischen Kurs unter dem neuen Gouverneur der Bank of Japan, Kazuo Ueda, anhält.
Für die wichtigsten indischen Aktienindizes Nifty 50 und BSE Sensex 30 ging es am Freitag um jeweils 0,2 % nach unten. Damit gehörten sie jedoch zu den wenigen Ausreißern in Asien und verzeichneten für die Gesamtwoche ein Plus von 0,2 % und 0,7 %. Grund für das bessere Abschneiden dürfte auch der Erholungskurs der Adani Group sein. Das Flaggschiff des Konglomerats, Adani Enterprises Ltd (NS:ADEL), verzeichnete in dieser Woche ein starkes Quartalsergebnis.
Der thailändische Aktienmarkt rutschte 0,5 % ins Minus, nachdem Daten gezeigt haben, dass die Wirtschaft des südostasiatischen Landes im 4. Quartal unerwartet geschrumpft ist.