Investing.com - Die Hoffnung auf eine Lösung im US-Handelsstreit mit China lassen die Kurse an asiatischen Börsen am Dienstag steigen.
Eine neue Verhandlungsrunde zwischen den beiden Großmächten soll am Donnerstag beginnen. Vertreter des chinesischen Handelsministeriums zeigten sich gestern gegenüber Fox offen für einen Deal. Schwierige Themen sollen jedoch im nächsten Jahr ausgehandelt werden.
Bloomberg dagegen berichtete, dass die chinesische Seite zunehmend zögerlich sein soll, ein großes Handelsabkommen mit den USA zu machen. Vizepremier Liu He, der chinesische Chefunterhändler, sagte, dass sein Angebot an die USA keine Verpflichtungen zur Reform der chinesischen Industriepolitik oder staatliche Subventionen umfassen werde. Dies sind allerdings einige der Kernforderungen der Trump-Administration in den Handelsgesprächen.
US-Präsident Donald Trump sagte gegenüber Journalisten: "China kommt zu uns, um einen Deal zu machen. Wir werden sehen…"
Ein Interimsdeal sei jedenfalls "nicht das, was wir bevorzugen", erklärte Trump.
Am Markt wird die Wahrscheinlichkeit für einen Handelsdeal zwischen den USA und China auf knapp 27,5 Prozent taxiert - Tendenz fallend.
"Wenn wir einen Interimsdeal bekommen, erwarten wir eine kurzfristige Erholungsrallye an den Aktienmärkten", erklärte die Danske Bank (CSE:DANSKE), die die Wahrscheinlichkeit auf einen Interimsdeal auf 60 Prozent taxiert, in einer Notiz am Montag. "Andererseits dürfte ein Scheitern der Gespräche die Risikobereitschaft erneut belasten, da dann der US-Zollsatz auf chinesische Waren im Wert von 250 Milliarden Dollar am 15. Oktober (nächste Woche) von 25 auf 30 Prozent steigen werden."
Die Handelsspannungen waren zuletzt wieder gestiegen, nachdem es Meldungen gab, wonach die Trump-Administration US-amerikanische Kapitalflüsse nach China begrenzen könnte sowie chinesische Unternehmen an den US-Börsen zu blockieren.
Bloomberg berichtete, dass am Montag acht chinesische Tech-Unternehmen auf die schwarze Liste der USA gesetzt wurden. Ihnen wird vorgeworfen, an Menschenrechtsverletzungen gegen muslimische Minderheiten in der Provinz Xinjiang beteiligt zu sein.
Der Shenzhen-Component, der 500 chinesische A-Aktien umfasst, gewinnt 1,06 Prozent, während der CSI 300, der die 300 wichtigsten Aktien an Chinas Festlandsbörsen beinhaltet, nur um 1,05 Prozent zulegt. Für den Shanghai-Composite geht es um 0,79 Prozent nach oben. Der ChiNext, der mit der US-amerikanischen Nasdaq verglichen wird, steigt 0,68 Prozent auf 1.943 Punkte.
Der schwächer als erwartet ausgefallene chinesische Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor, der gemeinsam von Caixin und Markit erhoben wird, sorgte für keine Kursbewegung an den asiatischen Märkten. Der Index sank im September von 52,1 auf 51,3.
Hongkongs Hang Seng-Index erholte sich um 0,79 Prozent. Die Gewalt in dem Stadtstaat eskalierte am Wochenende, nachdem die Regierung ein Notstandsgesetz aus der Kolonialzeit in Kraft gesetzt hatte, welches das Tragen von Gesichtsmasken bei Demonstrationen untersagt. Die Entscheidung hat die Demonstranten weiter verärgert haben, die chinesische Bankeinrichtungen und Einzelhandelsgeschäfte in der ganzen Stadt zerstört haben.
US-Präsident Donald Trump warnte China zuvor davor, dass, wenn das Land etwas "Schlimmes" tut, um die Proteste in Hongkong zu stoppen, die Handelsgespräche darunter leiden könnten.
"Sie müssen das auf friedliche Weise lösen", sagte Trump am Montag Reportern im Weißen Haus.
Japans Nikkei 225 stieg um 1,0 Prozent.
Südkoreas KOSPI kletterte um 0,68 Prozent. Die Aktien des Index-Schwergewichts Samsung (F:SAMEq) Electronics Co Ltd (KS:005930) stiegen um 1,2 Prozent und das, obwohl das Unternehmen mitteilte, dass der operative Gewinn im dritten Quartal um mehr als die Hälfte gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen sei.
Der australische S&P/ASX 200 gewann 0,4 Prozent.