Investing.com - An den asiatischen Börsen haben die Kurse nach schwachen Wachstumsdaten aus Südkorea ein uneinheitliches Bild gezeigt.
Der südkoreanische KOSPI sank um 0,3 Prozent, nachdem die Wirtschaft im dritten Quartal schwächer gewachsen ist als erwartet.
Gegenüber dem Vorjahresquartal wuchs das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal um 0,4 Prozent. Erwartet wurde dagegen ein Zuwachs von 0,5 Prozent. Im zweiten Quartal hatte das BIP noch um 1,0 Prozent zugelegt.
Südkoreas Wirtschaft hat sich im Laufe des Jahres aufgrund des lang anhaltenden Handelskriegs zwischen den USA und China verlangsamt. Zwar hat die südkoreanische Zentralbank im Oktober zum zweiten Mal in den letzten drei Monaten die Zinsen gesenkt. Zinssenkungen brauchen aber Zeit, bis sie sich in den Daten des jeweiligen Landes niederschlagen.
Die Aktien des Chipherstellers SK Hynix (KS:000660) haben um mehr als 2 Prozent aufgewertet, nachdem das Unternehmen einen Gewinn von 473 Milliarden Won auswies. Erwartet wurden gemäß Refinitiv-Daten 418 Milliarden Dollar. Im Vergleich zur Vorjahresperiode ist der Gewinn aber dennoch um 93 Prozent eingebrochen, da die Preise für Speicherchips weiter auf Talfahrt sind.
In Japan gewann der Leitindex Nikkei 225 0,64 Prozent. Der TOPIX-Index stieg 0,45 Prozent. Der von der Jibun Bank erhobene Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe sank im Oktober auf saisonbereinigte 48,5 Punkte, nach 48,9 im Vormonat.
Die Aktien der Softbank Group (T:9984) haben im morgendlichen Handel mehr als 3 Prozent an Wert eingebüßt und nähern sich damit den Januartiefs, nachdem das Konglomerat am Mittwoch eine Rettungsaktion für den US-Bürovermieter WeWork (NYSE:WEWK) in Höhe von 9,5 Milliarden Dollar angekündigt hatte.
Die Softbank könnte wegen der Übernahme einen Bewertungsabschlag von bis zu 500 Milliarden Yen (4,6 Milliarden Dollar) hinnehmen müssen, schrieb der Mizuho Securities-Analyst Yusuke Hori in einem Artikel auf Bloomberg.
Chinesische Aktien haben am Donnerstag im Sog der Verluste des KOSPI-Index unter Druck gestanden. Der Shenzhen-Component, der 500 chinesische A-Aktien umfasst, verliert 0,36 Prozent, während der CSI 300, der die 300 wichtigsten Aktien an Chinas Festlandsbörsen beinhaltet, um 0,15 Prozent abgibt. Für den Shanghai-Composite geht es um 0,25 Prozent nach unten. Der ChiNext, der mit der US-amerikanischen Nasdaq verglichen wird, fällt 0,50 Prozent auf 1.952 Punkte.
Hongkongs Hang Seng-Index hat um 0,5 Prozent zugelegt.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet indes damit, dass sich das Wirtschaftswachstum in ganz Asien stärker verlangsamen wird als bisher erwartet.
Das Wachstum in Asien könnte sich 2019 auf 5 Prozent und 2020 auf 5,1 Prozent abschwächen, teilte der IWF mit. Das sind 0,4 und 0,3 Prozent weniger als noch im April projiziert.
Hongkong ist die am stärksten betroffene asiatische Wirtschaft, da der IWF nun davon ausgeht, dass der Stadtstaat in diesem Jahr nur um 0,3 Prozent und im nächsten Jahr um 1,5 Prozent wachsen könnte. Das sind 2,4 bzw. 1,5 Prozent weniger als zuvor.
Im Fokus der Anleger steht heute Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB). Es ist die letzte für den scheidenden EZB-Chef Mario Draghi, dessen achtjährige Amtszeit am Ende des Monats ausläuft. Die Erwartung der Marktteilnehmer an neuen geldpolitischen Maßnahmen ist gering. Schließlich hatte die Zentralbank erst vor sechs Wochen sein großes Maßnahmenpaket beschlossen.