Investing.com - Die asiatischen Börsen steigen am Donnerstag trotz widersprüchlicher Signale vonseiten der Handelsgespräche zwischen den USA und China, die heute beginnen.
Der Shenzhen-Component, der 500 chinesische A-Aktien umfasst, gewinnt 0,46 Prozent, während der CSI 300, der die 300 wichtigsten Aktien an Chinas Festlandsbörsen beinhaltet, nur um 0,14 Prozent zulegt. Für den Shanghai-Composite geht es um 0,19 Prozent nach oben. Der ChiNext, der mit der US-amerikanischen Nasdaq verglichen wird, steigt 1,19 Prozent auf 1.962 Punkte. Hongkongs Hang Seng Index gewinnt 0,10 Prozent.
Die Entwicklungen rund um den US-Handelsstreit mit China bleiben im Fokus der Anleger. Einige Berichte sagen, dass China offen für einen Teil-Deal mit den USA sei, wenn keine weiteren Zölle auf chinesische Waren erhoben werden.
Bloomberg berichtete unter Berufung auf nicht namentlich genannte Beamte, dass Peking im Gegenzug weitere US-Agrarerzeugnisse kaufen würde, aber in wichtigen Streitpunkten nicht nachgeben werde.
Bloomberg berichtete außerdem, dass die USA nun die Umsetzung eines zuvor vereinbarten Währungspakts als Teil des partiellen Handelsabkommens in Betracht ziehen. Das Abkommen war Anfang des Jahres ausgehandelt worden, bevor die Gespräche zwischen den beiden Nationen scheiterten. Es würde sich dabei um ein Abkommen der ersten Stufe handeln und den Grundstein für weitere Verhandlungen über Kernfragen wie Diebstahl intellektuellen Eigentums und erzwungenen Technologietransfers legen.
Der "New York Times" zufolge will die Trump-Administration außerdem die Sanktionen gegen den chinesischen Telekommunikationsgiganten Huawei in Teilen aufheben.
In anderen Berichten heißt es, dass die chinesischen Unterhändler nicht sonderlich zuversichtlich sind, ein umfassendes Abkommen zu erreichen, das den Handelskrieg zwischen den beiden Ländern beenden würde, und dass die chinesische Delegation plant, Washington bereits am Donnerstag anstelle von Freitag, wie ursprünglich geplant, zu verlassen.
Unterdessen berichtete CNBC, dass China beabsichtigt, die Visumerteilung für US-Besucher mit Verbindungen zu antichinesischen Gruppen zu beschränken.
"Das ist nicht etwas, was wir tun wollen, aber wir scheinen keine andere Wahl zu haben", sagte eine namenlose Quelle gegenüber CNBC.
Die South China Morning Post hat derweil berichtet, dass bei den Gesprächen auf Stellvertreterebene, die am Montag und Dienstag stattfanden, keine Fortschritte bei Kernfragen erzielt worden seien. Die SCMP berief sich dabei auf zwei Quellen, die mit den Gesprächen vertraut sind.
Die Gespräche auf Stellvertreterebene, die auf chinesischer Seite von Vize-Finanzminister Liao Min geführt wurden, konzentrierten sich auf zwei Bereiche: den Kauf von Agrarerzeugnissen und den Schutz geistigen Eigentums.
"Sie haben keine Fortschritte gemacht", sagte ein Insider und fügte hinzu, dass die chinesische Seite nicht weitergekommen sei, die US-Unterhändler davon zu überzeugen, ein Einfrieren der Zollerhöhungen in Betracht zu ziehen, was für Peking eine der wichtigsten Forderung sei.
Der US-Zollsatz auf chinesische Waren im Wert von 250 Milliarden Dollar soll am Dienstag von 25 auf 30 Prozent steigen. Ein weiterer Teil der Zölle kommt am 15. Dezember. Dann werden 15 Prozent auf weitere Güter aus China im Wert von rund 160 Milliarden Dollar fällig. Das dürfte dann insbesondere den US-Konsumenten treffen.
Japans Nikkei 225 steigt um 0,4 Prozent. Die Kernrate der Maschinenbestellungen sank im August um 14,5 Prozent. Das war der größte Rückgang seit November 2014.
Der südkoreanische KOSPI fällt um 0,7 Prozent.
Australiens S&P/ASX 200 steigt um 0,1 Prozent.