Investing.com - Nach der Underperformance im letzten Jahr bieten Bank-Aktien im Vergleich zum Gesamtmarkt ein "günstiges Chance-Risiko-Verhältnis", urteilt der Finanzdienstleister Baird Capital.
"Mit absoluten und relativen Bewertungen, die 20 bis 25 % unter dem fairen Wert liegen, sind die Voraussetzungen für Finanzwerte zu Beginn des Jahres unserer Meinung nach recht gut", hieß es laut Mitteilung.
In Erwartung steigender Leitzinsen durch die Federal Reserve (Fed), die dem Kerngeschäft der Banken mit Krediten und Einlagen zugute kämen, legten Bank-Aktien (NASDAQ:KBWB) zu Beginn des Jahres 2022 zunächst kräftig zu. Die Erwartungen erfüllten sich zwar, wurden aber im vergangenen Jahr von der Sorge überschattet, dass die aggressive geldpolitische Straffung der Fed eine Rezession auslösen könnte, die dann zu großen Kreditverlusten führen würde.
Während der Index KBW Bank, der vor allem große US-Banken wie JPMorgan (NYSE:JPM), Bank of America (NYSE:BAC) und Citigroup (NYSE:C) umfasst, im vergangenen Jahr um rund 25 % nachgab, büßte der auf Regionalbanken ausgerichtete SPDR® S&P Regional Banking ETF (NYSE:KRE) nur etwa 19 % an Wert ein.
Die Möglichkeit zunehmender Zahlungsausfälle räumte auch Baird ein, meinte aber, dass die Bewertungen der Banken dieses Risiko bereits berücksichtigen würden.
Deshalb bevorzugen die Experten des US-Finanzdienstleisters "preiswertere Titel, bei denen die Erwartungen nicht allzu hoch sind". In diesem Zusammenhang verweisen sie auf die beiden Kreditkartenunternehmen American Express (NYSE:AXP) und Capital One (NYSE:COF). Sie würden die besten Chancen im Finanzsektor bieten.
In Bezug auf Banken seien Wells Fargo (NYSE:WFC) und regionale Anbieter wie Citizens Financial (NYSE:CFG), Fifth Third Bancorp (NASDAQ:FITB) und Comerica (NYSE:CMA) zu den aktuellen Kursen die Favoriten, so Baird.
von Robert Zach