Investing.com – An den europäischen Aktienbörsen ging es am Montag leicht bergauf, als die Investoren die starken Auftragseingänge in deutschen Fabriken und eine Umfrage, die Sorgen über die Folgen des Brexits auf die Unternehmensgewinne zeigte, verarbeiteten, während die bisher geschäftigste Woche in der Berichtssaison zum vierten Quartal ihren Anfang genommen hat.
Kurz vor Mittag gewann der Euro Stoxx 50 0,05% hinzu, der französische CAC 40 stieg um 0,32%, während der Dax 30 um 0,05% zunahm.
Die Auftragseingänge in den deutschen Fabriken haben die Stimmung am Montag mit einem Anschwellen von 5,2% im Dezember verbessert, was ihre beste Entwicklung seit Juli 2014 gewesen ist und die Schätzung eines Anstiegs von nur 0,5% bei weitem übertraf.
Unterdessen hat sich der Einkaufsmanagerindex für den Einzelhandel der Eurozone kaum gegenüber dem Januar bewegt. Sein Wert von 50,1 signalisiert eine allgemeine Stagnation der Umsätze.
Das Investitionsklima in der Region ist im Februar leicht zurückgefallen, obwohl die Einschätzung der gegenwärtigen Lage dem Sentix-Report zufolge, auf ihren höchsten Stand seit Mai 2011 gestiegen ist.
Im Laufe des heutigen Tages wird der Präsident der Europäischen Zentralbank Mario Draghi noch vor dem europäischen Ausschuss für Wirtschafts- und Geldpolitische Angelegenheiten sprechen.
Davon unabhängig hat eine Umfrage von Ipsos Mori unter britischen Unternehmen gezeigt, dass 58% von ihnen glauben, dass der Brexit, der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union, schon jetzt ihr Geschäft negativ beeinflusst hat, obwohl sich die meisten zuversichtlich zeigten, dass sie mit den Änderungen zurecht kommen werden.
In diesem Zusammenhang ist Ryanair Holdings (IR:RYA) um 1,7% gesunken, nachdem das Unternehmen einen 8 prozentigen Rückgang des Gewinns berichtet und gewarnt hatte, der Brexit wäre ein Problem für Airlines die ihre Umsätze teilweise in Pfund machten.
Auf der Plus-Seite war Randgold Resources (LON:RRS) mit einem Kurssprung von fast 4%, nachdem das Bergbauunternehmen einen 76 prozentigen Gewinnsprung melden konnte.
Electrolux (ST:ELUXb) sackte um 2% ab, nachdem der schwedische Hersteller von Haushaltsgeräten ankündigte, er würde die amerikanische Firma Anova für 115 Millionen USD kaufen, die mit vernetzten Küchengeräten ihr Geschäft macht.
Unter den Banken stiegen die Anteile von Barclays (LON:BARC) um mehr als 1%, als die britische Bank mitteilte, sie habe eine neue Einheit gegründet, die ihr das Geschäfts- und das Investmentbanking unterstützen werde, wenn die formelle Trennung zwischen den beiden Bereichen vollzogen ist.
Das italienische Kreditinstitut UniCredit (MI:CRDI) fiel um mehr als 3%, als es seine Kapitalerhöhung um 13 Milliarden Euro begann.
Unterdessen ist der Ölpreis am Montag gestiegen, da man sich am Markt sorgt, dass die neuen US-Sanktionen gegen den Iran auf Öllieferungen ausgeweitet werden könnten. Allerdings gab es auch Daten, die ein weiteres Ansteigen der Ölexploration in den USA aufzeigten, als die Anzahl der sich in Betrieb befindlichen Bohrplattformen in der 13. der vergangenen 14 Woche zugenommen hat.
Energiewerte tendierten uneinheitlich. Der französische Öl- und Gasriese Total SA (PA:TOTF) gewann 0,85% hinzu, die italienische ENI (MI:ENI) SpA verlor 0,69% an Wert, während der norwegische Konkurrent Statoil ASA (OL:STL) um 0,32% gestiegen ist.
Finanzaktien stiegen auf breiter Front. Die französischen Institute Societé Generale (PA:SOGN) und BNP Paribas (PA:BNPP) stiegen um respektive 0,93% und 0,19% an, während Anteile der Commerzbank (DE:CBKG) um 0,54% höher lagen. Die Deutsche Bank (DE:DBKGn) verlor entgegen dem allgemeinen Trend 0,56%.
Unter den Kreditinstituten des Mittelmeerraums legte die italienische Intesa Sanpaolo (MI:ISP) 0,45% zu, aber Unicredit (MI:CRDI) sackte um 3,36% ab, während die spanische Bank BBVA (MC:BBVA) um 0,55% hinzu gewann, aber Banco Santander (MC:SAN) sich um 0,43% verbilligte.
In London ist der rohstofflastige FTSE 100 um 0,20% gestiegen, angeschoben vor allem von Zugewinnen bei Unternehmen des Rohstoffsektors.
Anteile an Glencore (LON:GLEN) gingen um 1,20% nach oben, die von Anglo American (LON:AAL) stiegen um 1,39%, während BHP Billiton (LON:BLT) und Rio Tinto (LON:RIO) jeweils um 0,04% und 0,57% hinzu gewannen.
Energieaktien gaben ein uneinheitliches Bild ab. BP (LON:BP) legte um 0,71% zu, während Konkurrent Royal Dutch Shell (LON:RDSa) 0,28% abgab.
Im Finanzsektor war die Lage ebenfalls gemischt. HSBC Holdings (LON:HSBA) stieg um 0,38% und Royal Bank of Scotland (LON:RBS) verlor 0,22%, während Barclays (LON:BARC) und Lloyds Banking (LON:LLOY) um respektive 1,38% bzw. 1,14% zulegten.
In den USA deutet sich für die Wall Street eine Handelseröffnung auf Schlussniveau der vorangegangenen Sitzung an. Der Dow Jones Industrial Average Futures legte um 0,3% zu, der S&P 500 Futures schob sich um 0,02 nach oben, während der Nasdaq 100 Futures 0,03% anstieg.