von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte präsentierten sich auch am Dienstag schwach und litten unter dem harten Durchgreifen der chinesischen Aufsichtsbehörden, während die Quartalssaison gemischt weitergeht.
Um 12:45 Uhr MEZ stand der DAX um 0,45% tiefer, der französische CAC 40 fiel um 0,5%, während der britische FTSE 100 um 0,45% nachgab.
Die Berichtssaison zum zweiten Quartals dominiert weiterhin die Märkte in Europa, wo eine Reihe hochkarätiger Unternehmen Ergebnisse vorlegen.
Die Aktie von LVMH (PA:LVMH) stieg um 1,1%, nachdem der weltweit größte Luxusgüterkonzern höhere Umsätze und Gewinne verzeichnet hatte und sich der Sektor mit der Wiedereröffnung der Geschäfte von der Pandemie erholte. Der Umsatz im ersten Halbjahr lag gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019 vor Ausbruch der Pandemie um über 11% höher.
Dassault Systemes (PA:DAST) stieg um 2,9%, nachdem der französische Softwarkonzern seinen Ausblick für 2021 dank stark steigender Umsätze angehoben hatte.
Auf der anderen Seite brach die Aktie von Reckitt Benckiser (LON:RKT) um 8,6% ein, nachdem der Konsumgüterkonzern die Erwartungen für den Umsatz im zweiten Quartal verfehlt hatte, da die Nachfrage nach seinen Hygieneprodukten nachließ.
Die Stimmung in Europa hatte sich schon früh verschlechtert, nach weitgehend negativen Vorgaben aus Asien, wo mehrere große chinesische Technologiewerte, die an der Hongkonger Börse notiert sind, aufgrund Befürchtungen eine schärfere Regulierung von Chinas Technologiesektor unter Druck blieben.
Investoren warten auch auf die Ergebnisse des zweiten Quartals der großen Technologiegiganten Apple (NASDAQ:AAPL), Alphabet (NASDAQ:GOOGL) und Microsoft (NASDAQ:MSFT), die alle heute noch berichten werden, da diese Unternehmen für einen Großteil der Gewinne verantwortlich waren, welche die großen US-Aktienindizes während eines Großteils des letzten Jahres verzeichnet haben. Am Montagabend veröffentlichte der US-Elektrofahrzeughersteller Tesla (NASDAQ:TSLA) starke Ergebnisse, mit einem Gewinn von über 1 Milliarde US-Dollar im zweiten Quartal.
Von Interesse wird auch der Beginn des bevorstehenden zweitägigen geldpolitischen Treffens der Federal Reserve sein, bei dem die US-Notenbank weitere Informationen über die Stärke der US-Wirtschaft und ihre Überlegungen bereitstellen könnte, wann sie beginnen wird, ihr umfangreiches Programm zum Ankauf von Anleihen zu reduzieren.
In Europa ist der Konjunkturkalender am Dienstag weitgehend leer, sodass die wichtigste Veröffentlichung des Tages die US-Auftragseingänge für langlebige Güter im Juni sind, welche die sich verbreiternde wirtschaftliche Erholung des Landes bestätigen sollte.
Ansonsten blieben die Ölpreise am Dienstag weitgehend unverändert, da die Händler angesichts eines Wiederauflebens von Covid-19 weiter die Verschärfung der Beschränkungen in Teilen Asiens mit der wachsenden Nachfrage im stärker geimpften Westen abwägen.
Die Investoren warten nun auf die Daten zu den US-Rohölvorräten vom American Petroleum Institute, die im Laufe des Tages hereinkommen werden.
Um 9:55 MEZ wurden US-Rohöl-Futures um 0,1% tiefer zu 71,86 USD das Fass gehandelt, genau wie der internationale Benchmark Brent, der um 0,1% auf 73,67 USD sank.
Ebenso fielen US-Gold-Futures um 0,1% auf 1.798,10 USD die Feinunze, während der EUR/USD um 0,1% auf 1,1782 nachgab.