Investing.com – Der Dax arbeitete sich im Laufe des Vormittags leicht vor, konnte somit die 9.000 Punkte-Marke weiter festigen. Zur jetzigen Stunde notiert der deutsche Leitindex ein Plus von 0,23% auf 9.037,30 Punkte. In der zweiten Reihe notierte der MDax ebenfalls leicht positiv bei einem Anstieg von 0,11% auf 15.919,20 Zähler. Der TecDax rutschte leicht um 0,03% auf 1.114,73 Punkte ins Minus.
Allerdings bleiben zum Wochenausklang auch angesichts der geringen Wirtschaftsdaten wesentliche Impulse aus. Zwar ist die Stimmung heute in Frankfurt nach der zuletzt eingeleiteten Korrektur freundlicher, doch halten sich die Anleger im Vorfeld der für nächste Woche programmierten Ratssitzung der Federal Reserve Bank weitgehend zurück.
Am Vortag hatte das US-Repräsentantenhaus dem Haushaltsentwurf für die nächsten zwei Jahre zugestimmt. Das Budget resultierte aus dem Kompromiss zwischen Demokraten und Republikanern nach wochenlangen Verhandlungen und stellt nach jahrelangem Stillstand einen regelrechten Durchbruch dar. Es wird erwartet, dass nächste Woche auch der von den Demokraten dominierte Senat über den Etat entscheidet.
Somit wurde das Risiko einer neuen Fiskalklippe Anfang nächsten Jahres abgewendet. Ein weiterer Verwaltungsstillstand, wie der die US-Wirtschaft im Oktober lahmgelegt hatte, steht nicht mehr in Sicht. Nachdem außerdem die US-Arbeitslosenquote im November auf 7% gefallen ist und robuste Konjunkturdaten auf eine wieder an Fahrt gewinnende Wirtschaftserholung in den USA deuten, wird zunehmend erwartet, dass die US-Notenbank beschließt noch diesen Monat ihr milliardenschweres Anleiheprogramm zu kürzen.
Die Jahresendrally bleibt in Folge erst einmal aus. Diese könnte bei einer Verlegung einer Wende in der US-Politik verspätet eintreten. Sollte die Fed nächste Woche ein erstes „Tapering“ ankündigen ist allerdings an den überkauften Aktienmärkten zusätzlich mit drastischen Kurseinbrüchen zu rechnen.
Unterdessen sind Zahlen zu den Erwerbstätigen im Euroraum und in der EU28 für das dritte Quartal gegenüber dem Vorquartal stabil geblieben. Im Vorjahresvergleich fiel die Beschäftigung jedoch um 0,8% in der Währungsunion und um 0,3% in der EU28, wie aus Schätzungen der europäischen Statistikbehörde hervorgeht. Das Beschäftigungswachstum fiel bei einem Plus von 1,2% am höchsten in Portugal aus. Am meisten ging die Zahl dagegen in Zypern (minus 1,5%) aus.
Andererseits hat die Ratingagentur Standard & Poor´s zwar Italiens Rating unverändert bei BBB belassen, gleichzeitig aber ihren negativen Ausblick für die nächsten 12 Monate beibehalten. Den Schritt begründete die Agentur mit den schwachen Wirtschaftsaussichten nach neun Quartalen in Folge mit negativem Wachstum und der weiterhin hohen Staatsverschuldung.
Des Weiteren sind im November die Verkaufspreise im deutschen Großhandel im Vorjahresvergleich um 2,2% zurückgegangen, wie heute das Statistische Bundesamt (Destatis) bekanntgab. Die Veränderungsrate hatte im Oktober minus 2,7% betragen. Die weiterhin negative Preisentwicklung wurde vorwiegend den Preisen von festen Brennstoffen und Mineralölzeugnissen, die um 7,1% sanken, zugeschrieben.
An den europäischen Aktienmärkten leuchten derzeit alle europäischen Leitindexe grün auf. Der FTSE 100 legt leicht um 0,16% zu, der CAC 40 steigt um 0,27%, der Ibex 35 gewinnt 0,63% und der FTSE MIB rückt um 0,67% vor.
Am Frankfurter Parkett ist zur jetzigen Stunde K+S Spitzenreiter im Dax bei einem Plus von 1,64%. Topwerte im MDax und TecDax sind momentan Wacker Chemie und Nordex bei Gewinnen von jeweils 2,32% und 2,77%.
Größter Verlierer im deutschen Leitindex ist momentan RWE bei einem Minus von 1,39%.
Den ersten Platz unter den Flops im MDax nimmt die Kabel Deutschland Aktie bei einem Rückgang von 1,23% ein. Evotec verbucht den höchsten Abschlag im TecDax bei einem Verlust von 11,84%. Für den Kurseinbruch sorgte die Senkung der Umsatzprognose, nachdem eine vorklinische Stude mit potentiellen Wirkstoffen gegen Depression nicht die erwünschten Ergebnisse erbrachten, meldete heute das Unternehmen. Der US-Entwicklungspartner Janssen Pharmaceuticals hat das Projekt in Folge auf Prüfstand gestellt, was für Evotec Abschreibungen in Höhe von 22 Millionen Euro bedeutet. Deshalb rechnet der Konzern für diese Jahr nur noch mit einem Umsatz von 84 bis 86 Millionen Euro statt 90 bis 100 Millionen. Dies sorgte heute für starken Verkaufsdruck.
Zudem hat S.A.G. Solarstrom einen Insolvenzantrag gestellt hat, wie heute die Freiburger Firma mitteilte. Das Unternehmen könne sich nicht außerhalb eines Insolvenzverfahrens sanieren. Die Krise in der deutschen Solarbranche und die starke Konkurrenz aus China haben dem Konzern zugesetzt. Die Aktie ist um 64,63% eingebrochen.