Investing.com – Der Dax konnte sich im Laufe des Vormittags gestützt von dem positiven deutschen Einkaufsmanagerindex für Juli aber auch der entsprechende Indikator für die Eurozone weiter vorarbeiten. Am Morgen hatte bereits das über den Markterwartungen ausgefallene Ergebnis von Apple für Antrieb gesorgt. Die starken Geschäftszahlen samt positiven Konjunkturdaten hievten den deutschen Leitindex vorübergehend über die 8.400 Punkte-Marke. Derzeit notiert der deutsche Leitindex wieder deutlich darunter bei einem Plus von 0,31% auf 8.340,33 Punkte. In der zweiten Reihe verzeichnen der MDax und der TecDax Gewinne von jeweils 0,31% und 0,66%.
Der deutsche Einkaufsmanagerindex ist im Juli stark angestiegen, wie heute das Markit Economics Institut meldete. Der Indikator ist von 50,4 Punkten im Juni auf 52,8 Zähler geklettert. Der Anstieg wurde einer verstärkten Ausweitung der Industrieproduktion und einer wieder in Fahrt kommenden Dienstleistungsbranche zugeschrieben. Der Indikator zur Industrieproduktion ist sogar nach einem Plus gegenüber dem Vormonat von 2,9 auf 53,4 Punkte auf den höchsten Stand der letzten 17 Monate gelangt. Auch der Indikator für den Servicesektor stieg von 50,4 auf 52,5 Zähler und markierte somit ein 5-Monatshoch.
Gleichzeitig hat der Einkaufsmanagerindex in der Eurozone den Sprung auf den Wachstumspfad geschafft. Nach 48,7 Punkten im Juni ist das Barometer auf 50,4 Zähler gestiegen, liegt somit über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten, teilte heute das Markit-Institut mit. Somit ist der Indikator auf den höchsten Wert seit 1,5 Jahren gelangt.
In China dagegen hat sich der HSBC Einkaufsmanagerindex im Juli weiter verschlechtert. Der Indikator ging um 0,5 auf 47,7 Punkte zurück und markierte somit ein 11-Monatstief. Die jüngsten Zahlen deuten auf eine fortdauernde Abschwächung im verarbeitenden Gewerbe, aufgrund eines geringeren Auftragseingangs und eines sich beschleunigenden Bestandabbaus, deutete Chefökonom für China und Co-Chef der Asian Economic Research bei HSBC, Hongbin Qu, die jüngsten Daten.
Die Vorgaben aus den USA waren insgesamt schwach ausgefallen. Die Anleger gingen im Vorfeld der Veröffentlichung der Geschäftszahlen von Apple kurz nach US-Börsenschluss in Deckung.
Apple übertraf dann, trotz eines deutlichen Gewinnrückgangs von 22% auf 6,9 Mrd. US-Dollar, die Markterwartungen. Der Gewinn betrug 7,47 Dollar je Aktie, was über den Erwartungen der von Bloomberg befragten Analysten von 7,30 Dollar je Aktie liegt. Der US-Mobilfunkriese verkaufte trotzdem so viel iphones wie noch nie zuvor: 31,2 Millionen gegenüber den 26 Millionen im Vorjahresquartal. Der Umsatz stieg im Vorjahresvergleich um 1% auf 35,3 Mrd. Dollar. Die Markterwartungen lagen bei 35 Mrd. Dollar. Die in Frankfurt gehandelte Apple-Aktie notiert derzeit ein Plus von 2,42%. Voraussichtlich dürften die Geschäftszahlen des iPhone- und iPad-Herstellers heute einen positiven Einfluss zum Börsenstart in Wall Street haben, wie die US-Futures, die derzeit im Plus liegen, andeuten.
Von den guten Ergebnissen des iPhone Herstellers konnte heute auch der Apple Zulieferer Dialog Semiconductor profitieren. Die Aktie ist bei einem Plus von 6,03% an die Spitze des MDax geklettert.
Das Geschäft des Chipherstellers Dialog Semiconductor war im zweiten Quartal nicht so blühend. Das am Vortag vorgelegte Ergebnis vor Steuern und Zinsen sank von 13,4 Millionen Dollar im Vorjahresquartal auf 6,1 Millionen Dollar. Das Geschäft mit Chips ging von April bis Juni um 5% auf 152 Millionen Dollar zurück. Der Überschuss belief sich auf 2,1 Millionen Dollar im Vergleich zu den 8,5 Millionen Dollar im Vorjahresquartal. Erwartet wird ein deutliches Umsatzwachstum nach der Übernahme des US-Konkurrenten iwatt. Unter den Anlegern kam die Gewinnprognose aber trotz schlechterer Geschäftszahlen gut an.
Am heutigen Handelstag wurden die Anleger von weiteren Geschäftszahlen überflutet. Unter anderem hat heute auch Daimler Ergebnisse zum zweiten Geschäftsquartal vorgelegt. Der Autohersteller hat seinen Nettogewinn dank des Anteilsverkaufs von EADS verdreifacht, dieser belief sich auf 4,6 Mrd. Euro gegenüber den 1,57 Mrd. im Vorjahresquartal. Für das Gesamtjahr hielt Vorstandschef Dieter Zetsche an seiner Gewinnprognose. Ohne Sondereffekte werde ihm zufolge diese unter dem Vorjahresgewinn von 8,1 Mrd. Euro. Die Aktie, die am Morgen noch Verluste verbuchte, verzeichnet derzeit ein Plus von 1,12%.
Der Sportartikelhersteller Puma zog ebenfalls den Blick der Anleger auf sich. Trotz der Umstrukturierung zur Kostensenkung hat der Konzern im zweiten Quartal mit 629 Millionen Euro währungsbereinigt 4% weniger als im Vorjahr umgesetzt. Das operative Ergebnis fiel von zuvor noch 47 Millionen auf 34,7 Millionen. Der Gewinn ging von 27 Millionen auf 18 Millionen Euro zurück. Die im MDax enthaltene Aktie verliert momentan 1,87%.
Auch konnte Kontron dank seines Konzernumbaus und des wieder anziehenden Geschäfts mit Computersteuerungen wieder allmählich Fuß fassen. Das Ergebnis vor Steuern (EBIT) einschließlich der Einmaleffekte in Höhe von 4,1 Millionen Euro belief sich im zweiten Geschäftsquartal auf 0,9 Millionen Euro, was deutlich unter den 3,8 Millionen im Vorjahreszeitraum liegt. Das EBITDA betrug 5 Millionen Euro. Der Umsatz stieg im Vorjahresvergleich von 138,3 Millionen Euro auf 140,2. Der Konzern kündigte heute gleichzeitig ein weiteres Sparprogramm an, mit dem ab 2016 rund 40 Millionen Euro im Jahr eingespart werden sollen. Die im TecDax enthaltene Aktie ist leicht um 0,47% ins Minus gerutscht.
Die derzeitigen Tops an der Frankfurter Börse sind außer der Dialog Semiconductor-Aktie die Commerzbank und Elringklinger bei Anstiegen von jeweils 3,03% und 6,26%. Zu den Flops gehören dagegen Deutsche Börse bei einem Minus von 1,32%, ProSiebenSat.1 Media bei einem Verlust von 15,99% und Süss Microtec bei einem Abschlag von 7,24%.
An den europäischen Aktienmärkten verzeichnen die wichtigsten Leitindexe zur jetzigen Stunde Gewinne. Der FTSE 100 legt um 0,22% zu, der CAC 40 klettert um 0,67%, der Ibex 35 steigt um 0,74% und der FTSE MIB rückt um 0,63% vor.