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Dax schließt knapp über der 9.100er - Fed sorgt für Verkaufsdruck

Veröffentlicht am 10.12.2013, 18:05
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Investing.com – Der Dax bewegte sich bis zum Börsenschluss kaum. Aus dem Handel ging der deutsche Leitindex mit einem Minus von 0,88% auf 9.114,44 Punkte. In der zweiten Börsenliga verlor der MDax 0,58% auf 15.954,17 Zähler. Der TecDax schloss um 0,43% auf 1.137,00 Punkte tiefer.

Im Mittelpunkt des Marktgeschehens stand heute nach wie vor die Federal Reserve Bank und die Aussicht auf einen Ausstieg aus ihrer ultralockeren Geldpolitik. Im Vorfeld der Ratssitzung am 17. Und 18. Dezember des Offenmarktausschusses hielten sich die Anleger zurück oder sicherten Gewinne ab.

Nach den überraschend starken US-Konjunkturdaten der vergangenen Monate und des deutlichen Rückgangs der Arbeitslosenrate, wird befürchtet, dass die US-Notenbank sich nächste Woche doch noch für eine erste Drosselung der massiven Liquiditätsspritzen entscheidet, mit denen sie derzeit der US-Wirtschaft kräftig unter die Arme greift.

Auch in Wall Street gab es unter den Börsianern keine klare Richtung. Der Dow Jones startete schwach. Nach europäischem Börsenschluss gab der US-Leitindex um 0,22% auf 15.989,50 Punkte nach. Der S&P 500, der am Vortag noch ein Allzeithoch markiert hatte, sackte ebenfalls um 0,26% auf 1.803,70 Zähler ab.

In den USA beunruhigte zusätzlich die bevorstehende Wiederaufnahme der Verhandlungen über das US-Budget zwischen der US-Regierung von Barack Obama und der republikanischen Oppositionspartei. Es ist zu erwarten, dass diese nur mühsam voranschreiten werden. Und fraglich bleibt, ob es überhaupt zu einer Kompromisslösung zwischen den beiden größten politischen US-Lagern kommen wird, um einen Verwaltungsstillstand, wie der in der ersten Oktoberhälfte eingetreten ist zu vermeiden.

Es könnte sogar noch schlimmer kommen und ein komplettes Default eintreten, wenn sich die Republikaner, die im Kongress mehrheitlich vertreten sind, weigern die Schuldenobergrenze bis Mitte Januar anzuheben, wenn Obama weiterhin Kürzungen der bereits demokratisch verabschiedeten Reform des Gesundheitssystems strikt abgelehnt.

Dagegen schienen Anleger auf europäische Wirtschaftsdaten kaum zu reagieren. Dabei hat in Italien die Industrieproduktion im Oktober unerwartet um 0,5% zugelegt, was die Markterwartungen übertrifft. Experten waren von einem Plus von 0,2% ausgegangen. Die positiven Daten sorgten am italienischen Sekundärmarkt für einen starken Rückgang der Renditen. Der Zins für zehnjährige Staatsanleihenl liegt derzeit bei 4,077%, was dem niedrigsten Stand seit Juli 2011 entspricht. Die Risikoprämie, die das Spread zu dem deutschen Bund misst, notiert bei 225,1 Punkten.

Auch in Spanien ist die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen deutlich gesunken und notiert momentan bei 4,045%. Allerdings musste der spanische Schatz für 6- und 12-Monate Bonds den Anlegern etwas höhere Zinsen anbieten. Es wurden 6-Monate-Anleihen im Umfang von 1,69 Mrd. Euro für eine Durchschnittsrendite von 0,686% zugeteilt. Bei der letzten vergleichbaren Auktion am 19. November hatte diese noch bei 0,494% gelegen. Die Nachfrage fiel bei einer Überzeichnung von 2,9 deutlich unter dem Niveau der letzten Auktion aus (5,3).

Für 12-Monate Schuldtitel bot der Schatz einen Zins von 0,883%, was ebenfalls über den 0,678% der vorigen ausfiel. Mit der 1,9-fach überzeichneten Versteigerung spülte der Staat 2,85 Mrd. Euro in seine Kasse.

Unterdessen ist in Deutschland der Umsatz im verarbeitenden Gewerbe für Oktober leicht gesunken. Im Vergleich zum Vormonat setzte die Branche 0,2% weniger um. Der Inlandsumsatz verringerte sich dabei um 0,8% während der Umsatz um 0,4% zunahm, wie aus heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten vorläufigen Daten hervorgeht.  

Außerdem hat das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) heute seine Wachstumsprognosen für die deutsche Wirtschaf bestätigt. Nach wie vor werde 2013 mit einem Plus von 0,5% ausgegangen. 2014 dürfe das deutsche Bruttoinlandsprodukt zwischen 1,5% und 2% wachsen, wie heute das Institut bekanntgab. Die Teuerungsrate für 2014 wird auf 1,8% eingeschätzt.

In Frankreich ist im Oktober die Industrieproduktion unerwartet weiter um 0,3% gesunken, wie heute das nationale Statistikamt (Insee) in Paris bekanntgab. Ökonomen hatten mit einem leichten Anstieg von 0,1% gerechnet.

Parellel verhandelten heute die europäischen Finanzminister über gemeinsame Richtlinien zur Abwicklung oder Sanierung von maroden Banken. Nach wie vor bleibt strittig, welche Institution das letzte Wort über die Schließung von Geldinstituten haben wird: die EU-Kommission oder die entsprechenden nationalen Bankenaufsichten. Letztere Option wird auch von der Bundesregierung bevorzugt. Es wird allerdings kaum damit gerechnet, dass sich die Finanzminister noch heute auf eine Kompromisslösung einigen. Diese sollte aber noch vor dem EU-Gipfel am 19. und 20. Dezember zustandekommen, meinte EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen.

Unterdessen drängte EZB-Präsident heute während einer Wirtschaftskonferenz in Rom auf eine baldige Umsetzung der Bankenunion. Er plädierte für eine Festlegung der Agenda für Reformen im Finanzsektor. Gleichzeitig hob er hervor, wie wichtig es sei weiter an der wachstumsorientierten Haushaltskonsolidierung der einzelnen EU-Länder und an strukturellen Reformen zu arbeiten.

An den europäischen Aktienmärkten notierten alle wichtigen Leitindexe in der Verlustzone. Der FTSE 100 sackte um 0,55% ab, der CAC 40 ging um 1,04% zurück, der Ibex 35 rutschte um 0,52% ab und der FTSE MIB gab um 0,27% nach.

Am Frankfurter Parkett lag die Commerzbank  weiter an der Spitze im Dax bei einem Plus von 2,71%. Für Antrieb sorgten positive Aussagen von Standard & Poor´s und eine Kurszielerhöhung von JPMorgan auf 10,26 Euro bei „neutraler“ Einstufung. Weitere Gewinnerwerte im MDax und TecDax waren DMG MORI SEIKI (frühere Gildemeister)und Cancom bei Anstiegen von jeweils 3,21% und 3,53%. Größter Verlierer im Dax war Merck bei einem Abschlag von 1,95%.

Die EADS-Aktie nahm den 1. Platz unter den Verlierern im MDax bei einem Minus von 2,71% ein. Für Verkaufsdruck sorgte die Bekanntgabe des größten Luft- und Raumfahrtkonzerns Europas, im Rahmen seiner Umstrukturierung bis zu 5.800 Stellen abzubauen. Am meisten sollen die Kürzungungen im Rüstungs- und Raumfahrtgeschäft deutsche Standorte treffen, hieß es in Medienberichten. In Deutschland könnten 2.000 Jobs gestrichen werden, wurde Personalchef Thierry Baril von Reuters zitiert. Doch sollen auch u.a. in Frankreich Arbeitsplätze abgebaut werden. In dieser Hinsicht rief der französische Arbeitsminister Michel Sapin das Unternehmen dazu auf, alles zu tun, um beim geplanten Stellenabbau Zwangsentlassungen zu vermeiden.

Flop im TecDax war Nordex bei einem Verlust von 4,41%.  

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