Von Peter Nurse
Investing.com -- Vor der zinspolitischen Entscheidung der US-Notenbank Fed ist Vorsicht unter den Anlegern angesagt. Stand aktuell startet der US-Aktienmarkt nach den gestrigen Verlusten weitgehend unverändert in den Tag.
Bis 12.30 Uhr MEZ notierte der Dow Jones-Future 30 Punkte bzw. 0,1 % tiefer, der S&P 500-Future trat auf der Stelle, der Nasdaq 100-Future kletterte dagegen 20 Punkte bzw. 0,2 %.
Im Kampf gegen die hohe Inflation dürfte die US-Notenbank zum Abschluss ihrer zweitägigen Sitzung am Mittwoch eine weitere Zinserhöhung um 75 Basispunkte ankündigen. Es wäre die vierte Zinsanhebung in dieser Größenordnung in Folge.
Die eigentliche Frage ist aber, was die Fed wohl als nächstes plant. Schließlich gründeten sich die jüngsten Kursgewinne an den Aktienmärkten größtenteils auf die Hoffnung, dass der Fed-Vorsitzende Jerome Powell bereits für die Dezember-Sitzung eine Drosselung der aggressiven Zinserhöhungen in Aussicht stellen wird.
Diese Überlegungen kommen nicht aus heiterem Himmel; schließlich haben Vertreter der Fed in letzter Zeit wiederholt angedeutet, dass sich das Tempo der geldpolitischen Straffung verlangsamen könnte.
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Gleichwohl bleibt die Lage auf dem Arbeitsmarkt ausgesprochen angespannt. Besonders deutlich wurde dies erst gestern an der Zunahme der offenen Stellenangebote. Außerdem hält sich die Kerninflation hartnäckig auf hohem Niveau. Demnach müssen sich die raschen Zinserhöhungen der Fed erst noch in der Realwirtschaft bemerkbar machen.
Der ADP-Jobbericht, der um 13.15 Uhr MEZ veröffentlicht wird, bietet vor dem offiziellen Arbeitsmarktbericht für Oktober ein weiteres Update zur Lage am US-Arbeitsmarkt.
Unterdessen geht die Berichtssaison in den USA weiter: Im Mittelpunkt steht dabei CVS Health (NYSE:CVS), nachdem das Gesundheitsunternehmen seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr aufgrund der starken Performance seiner Krankenversicherungs- und Apothekengeschäftsbereiche im dritten Quartal angehoben hat.
Weitere Zahlen werden von Unternehmen wie dem Krankenversicherer Humana (NYSE:HUM), dem Halbleiterhersteller Qualcomm (NASDAQ:QCOM), dem Fastfood-Unternehmen Yum! Brands (NYSE:YUM) und dem Medienriesen Paramount (NYSE:PGRE) erwartet.
Für die Aktie von Advanced Micro Devices (NASDAQ:AMD) ging es im US-Frühhandel merklich bergauf. Das Unternehmen prognostiziert gute Geschäfte im Segment Rechenzentren. Unter Druck standen dagegen die Papiere von Airbnb (NASDAQ:ABNB). Die Plattform für Ferienwohnungen und -häuser warnte vor einer Abschwächung der Buchungszahlen.
Die Ölpreise setzten am Mittwoch zurück und gaben ihre anfänglichen Gewinne wieder ab. Zuvor hatten die chinesischen Behörden die Wirtschaftszone um den Flughafen Zhengzhou, in der sich das größte iPhone-Montagewerk der Welt befindet, wegen eines COVID-Ausbruchs für eine Woche abgeriegelt und damit erneut Befürchtungen geschürt, dass die Wirtschaftstätigkeit des weltgrößten Rohölimporteurs von seiner strikten COVID-Politik beeinträchtigt wird.
Vorher hatte der Ölmarkt nach einem überraschenden Rückgang der US-Rohöllagerbestände, der auf eine weiterhin starke Nachfrage des größten Rohölverbrauchers der Welt schließen ließ, Gewinne verzeichnet.
Den Daten des American Petroleum Institute zufolge gingen die US-Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche um beachtliche 6,5 Millionen Barrel zurück. In der Woche zuvor hatten sie noch um 4,5 Millionen Barrel zugenommen.
Offizielle Daten der Energy Information Administration werden im weiteren Verlauf der Sitzung erwartet.
Bis 12.30 Uhr MEZ notierte US-Rohöl-Future 0,2 % niedriger auf 88,17 Dollar pro Barrel, während der Brent-Kontrakt 0,2 % auf 94,44 Dollar fiel.
Der Gold-Future verteuerte sich um 0,5 % auf 1.657,80 Dollar je Unze, der EUR/USD verzeichnete ein Plus von 0,2 %.