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Ein Hulu-Deal zwischen Comcast und Disney war immer sinnvoll

Veröffentlicht am 05.06.2019, 08:00
Aktualisiert 05.06.2019, 08:06
© Reuters.
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Disney (WKN:855686) erwarb viele wertvolle Dinge im großen Twenty-First Century Fox-Deal. Ein Großteil davon waren die Medien-Vermögenswerte, die Disney in die Lage versetzt haben, der bedeutendste Konkurrent von Netflix (NASDAQ:NFLX) (WKN:552484) zu werden. Doch Disney erwarb auch einen Teil vom ursprünglichen Konkurrent von Netflix: Hulu. Nachdem Disney den 30-prozentigen Anteil von Twenty-First Century Fox erworben hatte, bekam Disney eine Mehrheitsbeteiligung an dem Streaming-Service, an dem das Unternehmen bereits beteiligt war.

Hulu wurde als Joint Venture gegründet und gehört nach dem Disney-Fox-Deal zu Disney, Comcast (NASDAQ:CMCSA) (WKN:157484) und AT&T (NYSE:T) (WKN:A0HL9Z). Nachdem AT&T den 10-prozentigen Hulu-Anteil der neuen Tochtergesellschaft WarnerMedia an Hulu LLC zurückverkaufte, wurde das, was bereits wahrscheinlich war, unvermeidlich: Disney wird den Anteil von Comcast an Hulu übernehmen.

Disney hatte kein Geheimnis aus dem Wunsch gemacht, die volle Kontrolle über Hulu zu erlangen. Jetzt haben Comcast und Disney eine Vereinbarung getroffen. Comcast hat noch nicht verkauft, doch die Bedingungen des Vertrags binden die beiden Seiten an einen eventuellen Verkauf.

Warum Disney Hulu exklusiv besitzen möchte Für Disney ist es viel sinnvoller, Hulu als alleiniger Eigentümer zu besitzen, als nur einen Teil davon zu haben. Schließlich ist das Wichtigste, was wir in den letzten Jahren über das Streaming gelernt haben, wie kostengünstig es ist, die gesamte Content-Pipeline zu kontrollieren, von den Studios, die die Inhalte produzieren, bis hin zum Streaming-Service, der diese überträgt.

Netflix hat festgestellt, dass das Unternehmen langfristig Geld sparen kann, indem es eigene Inhalte produziert und dadurch weniger abhängig von teuren – und temporären – Content-Lizenzierungsgeschäften wird. Auf der anderen Seite haben die Medienunternehmen mit genügend Content erkannt, dass sie externe Streaming-Dienste aus dem Geschäft herausnehmen und das Streaming selbst durchführen könnten. Das ist genau das, was Disney mit Disney+ macht.

Als Disney den gesamten Dienst Disney+ und nur einen Teil von Hulu besaß, waren die Dinge ein wenig chaotisch. Vor den Vereinbarungen mit AT&T und Comcast, die dem Unternehmen die Kontrolle über Hulu gaben, war es offensichtlich, dass Disney die besten Inhalte an den Streaming-Service, den es allein kontrolliert, geben würde. Hulus andere Besitzer wären vermutlich nicht begeistert gewesen, ihre eigenen Inhalte an Disneys weniger beliebten Streaming-Service zu übermitteln. Dieses Durcheinander führte dazu, dass viele (einschließlich ich) sich Sorgen um Hulus Content-Zukunft machten.

Da Disney die volle Kontrolle über Hulu hat, verschwindet dieses Problem mehr oder weniger. Das scheint Disneys Strategie gewesen zu sein – die mit Disneys öffentlicher Zusicherung übereinstimmt, dass das Unternehmen Hulu weiterhin mit erstklassigem Content aus den Disney-eigenen Studios versorgen wird.

Natürlich, damit das alles funktioniert, musste Comcast mitmachen. Lass uns darüber reden, warum das wahrscheinlich unvermeidlich war.

Warum der Ausstieg von Comcast sinnvoll ist Es ist bekannt, dass Comcast zögerte, die Beteiligung an Hulu aufzugeben. Doch es gab viele Gründe, warum der Verkauf für Comcast sinnvoll war.

Comcasts NBC hat einige der größten Medienprojekte, darunter die amerikanische Version von The Office. Wir haben gesehen, dass Unternehmen mit wertvollen Inhalten eigene Streaming-Dienste einführen, und das ist genau das, was Comcast macht. Es ist geplant, im Jahr 2020 einen eigenen Streaming-Dienst einzuführen.

Comcast will die eigenen Inhalte nicht an Streaming-Konkurrenten wie Netflix oder ein Unternehmen wie Hulu liefern, von dem Disney die Mehrheit besitzt.

Darüber hinaus hatte Comcast eine äußerst unangenehme Zeit als Hulu-Mitbesitzer. Als Comcast NBC im Jahr 2011 erwarb, erwarb das Unternehmen eine Beteiligung an Hulu, unterzeichnete jedoch auch eine Zustimmungsvereinbarung, die es ihm verbot, sieben Jahre lang mitzuentscheiden. Erst 2018 gewann Comcast die Stimme zurück – und genau dann übernahm Disney eine Mehrheitsbeteiligung.

Einen Deal abschließen Comcast musste natürlich nicht aussteigen. Das Unternehmen könnte die Beteiligung an Hulu behalten und weiterhin Geld verdienen, besonders wenn sich Disneys Streaming-Angebote als der erste echte “Netflix-Killer” erweisen. Es wäre ratsam, die Beteiligung zu halten, wenn Comcast denken würde, dass Hulus Bewertung steigen könnte.

Hulus Bewertung ist vor dem Comcast-Disney-Deal gestiegen: Der Vertrag, bei dem AT&T die 10-prozentige Beteiligung zurück an Hulu LLC verkaufte, brachte den Wert des Unternehmens auf 15 Mrd. US-Dollar, gegenüber den 9,6 Mrd. US-Dollar, die Disney in einer SEC-Einreichung im November 2018 angegeben hatte. Vielleicht war dies der Grund, warum die Gespräche zwischen Comcast und Disney so schnell danach fortgesetzt wurden.

Es gibt einen Aspekt des Deals, den ich nicht vermutet habe: Comcast wird nicht sofort verkaufen. Der Rahmen des Disney-Comcast-Deals gibt Comcast Zeit zu warten, dass die Hulu-Beteiligung im Wert zunimmt. Wenn die Dinge gut laufen, könnte Comcast einen guten Preis für eine hochwertige Hulu-Beteiligung bekommen und gerade noch rechtzeitig aussteigen, um die Ergebnisse des eigenen, im Alleinbesitz befindlichen Streaming-Service zu genießen. Die Zukunft wird es zeigen.

Dieser Artikel wurde von Stephen Lovely auf Englisch verfasst und am 27.05.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Netflix und Walt Disney (NYSE:DIS). The Motley Fool empfiehlt Comcast.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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