Investing.com - Die Kurse an den europäischen Börsen bewegen sich am Donnerstag weiter nach oben. Die Anleger feiern starke Handelszahlen aus China, werten Inflationsergebnisse in der Eurozone aus und behalten die Unternehmensergebnisse im Auge.
Im europäischen Mittagshandel steigt der DJ Euro Stoxx 50 0,47 Prozent, CAC 40 legt um 0,66 Prozent zu, der DAX dagegen rutscht um 0,24 Prozent ab.
Der bullishe Trend wird durch die Aussage der Fed-Vorsitzenden Janet Yellen gefördert. Es herrscht allgemeine Erleichterung darüber, dass die Chefin der wichtigsten Zentralbank der Welt nicht hawkisher geworden ist.
Nach der Stellungnahme vor dem Repräsentantenhaus am Mittwoch hält Yellen am Donnerstag um 14:00 Uhr GMT oder 10:00 Uhr ET den gleichen Vortrag vor dem Bankenausschuss des Senats.
In Europa entsprachen aktuelle Inflationszahlen aus Deutschland, Frankreich und Spanien den Erwartungen. Die Marktteilnehmer werten die Daten im Hinblick auf die Wahrscheinlichkeit aus, mit der die Europäische Zentralbank demnächst erste Straffungen ihrer Geldpolitik vornehmen wird.
Auch aktuelle Handelszahlen aus China liefern einen Grund zur Freude: Importe und Exporte übertrafen im Juni die Erwartungen.
Über Nacht zog das Pfund an. Mitglied der Bank of England Ian McCafferty forderte eine Abwicklung des Vermögenswerte-Kaufprogramms der Zentralbank. McCafferty war einer der drei Mitglieder, die sich bei der Sitzung im Juni für eine Zinsanhebung ausgesprochen hatten. Die fünf übrigen Entscheidungsträger hielten an der bisherigen Politik fest.
Zum Auftakt der Berichtsaison in Europa steigt Alstom (PA:ALSO) um rund drei Prozent. Das französische Schienentransportunternehmen meldete einen sechsprozentigen Umsatzanstieg.
Asos (LON:ASOS) fällt trotz eines durch ein schwaches Pfund geförderten 29-prozentigen Umsatzanstiegs um 0,7 Prozent. Analysten gehen davon aus, dass das Absinken des Einzelhändlers darauf zurückzuführen ist, dass der Umsatzanstieg außerhalb von Großbritannien erzielt wurde.
AstraZeneca (LON:AZN) handelt im unteren Bereich des gesamteuropäischen Stoxx 600. Einem Bericht zufolge plant der Chef des Pharmaunternehmens Pascal Soriot, zu Teva (TA:TEVA) zu wechseln. Die Aktie des Unternehmens fällt am Donnerstag um fast 5 Prozent.
Daimler (DE:DAIGn) verliert 0,9 Prozent. In einem Bericht wird dem Hersteller von Mercedes vorgeworfen, über eine Million Autos mit zu hohen Abgaswerten verkauft zu haben.
Die Ölpreise derweil verlieren infolge der anhaltenden Besorgnis über das weltweite Überangebot am Donnerstag erneut an Boden.
Die International Energy Agency (IEA) meldete am Donnerstag, dass die Erfüllungsrate der OPEC in Bezug auf ihre eigene Vereinbarung im Juni auf 78 Prozent gesunken ist. Im Vormonat lag sie noch bei 95 Prozent. Es ist der niedrigste Stand in diesem Jahr.
Energie-Aktien notieren uneinheitlich. Der französische Öl- und Gasriese Total SA (PA:TOTF) steigt um 0,08 Prozent, der italienische ENI (MI:ENI) bleibt unverändert. Statoil ASA (OL:STL) gewinnt 0,64 Prozent dazu.
Finanzwerte verbuchen mehrheitlich Gewinne. Französische Kreditgeber BNP Paribas (BNPP.PAR) und Societe Generale (SOGN.PAR) steigen um 1,18 bzw. 1,29 Prozent, Deutsche Bank (DBKGn.XETRA) und Commerzbank (XETRA:CBKG) steigen um 0,82 bzw. 1,52 Prozent.
Italiens Unicredit (MILAN:CRDI) und Intesa Sanpaolo (MILAN:ISP) fallen um 0,14 bzw. 0,06 Prozent, die spanischen Banken BBVA (MADRID:BBVA) und Banco Santander (MADRID:SAN) ziehen um 2,06 bzw. 1,49 Prozent an.
In London steigt der rohstofflastige FTSE 100 um 0,06 Prozent und bleibt damit hinter den Indizes auf dem Festland zurück.
Glencore (LON:GLEN) steigt um 0,95 Prozent und Rio Tinto (LON:RIO) um 0,45 Prozent. Bhp Billiton (LON:BLT) schnellt um 0,66 Prozent hoch und Anglo American (LON:AAL) um 0,96 Prozent.
Energiewerte rutschen ab: BP (LONDON:BP) verzeichnet einen Verlust von 0,61 Prozent, Royal Dutch Shell (LONDON:RDSa) steigt um 0,79 Prozent.
Finanzwerte notieren durchwachsen: Aktien der HSBC Holdings (LONDON:HSBA) fallen um 0,27 Prozent und Lloyds Banking (LONDON:LLOY) steigt um 1,85 Prozent. Barclays (LON:BARC) gewinnt 1,92 Prozent und die Royal Bank of Scotland (LONDON:RBS) 0,48 Prozent dazu.
Aktienmärkte in den USA eröffnen mit Aufwärtstrend. Dow Jones Industrial Average deutet einen Gewinn von 0,11 Prozent an, S&P 500 dürfte um 0,18 Prozent zulegen. Bei Nasdaq 100 wird ein Anstieg von 0,38 Prozent erwartet.