PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Konjunkturdaten aus China haben an den europäischen Börsen zur Wochenmitte für Kursgewinne gesorgt. Damit setzten sie ihre bisherige Berg- und Talfahrt seit Beginn der Handelswoche weiter fort. Laut Händler Markus Huber vom Broker Peregrine & Black hatten die Daten aus China den Hoffnungen auf eine Erholung der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft neue Nahrung gegeben.
Der Euro Stoxx 50 legte am späten Vormittag um 1,38 Prozent auf 3197,24 Punkte zu. Am Vortag hatte der Leitindex der Eurozone noch unter schwachen europäischen Daten und Sorgen über den portugiesischen Bankensektor gelitten. Für den CAC 40-Index in Paris ging es zuletzt um 1,52 Prozent auf 4370,66 Punkte hoch und der Londoner FTSE 100 gewann 1,01 Prozent auf 6778,17 Punkte.
Später stehen neben US-Daten weitere Aussagen der amerikanischen Notenbankchefin Janet Yellen bei einer Anhörung vor dem US-Repräsentantenhaus auf der Agenda. Diese dürften laut Huber aber kaum Neues bringen. Bereits am Dienstag hatte Yellen vor dem Bankenausschuss des Senats ihre lockere geldpolitische Haltung bekräftigt.
In der europäischen Sektorübersicht gab es zur Wochenmitte keine Verlierer. Der Index für die Rohstofftitel (XETRA:SXPPEX) im Stoxx Europe 600 stieg um 1,70 Prozent und führte damit das Branchentableau an. Dahinter gewann der Index für die Öl- und Gasunternehmen (XETRA:SXEPEX) 1,54 Prozent. Am Ende der Übersicht lagen die Indizes für die Medizinbranche (XETRA:SXDPEX) sowie die Lebensmittel- und Getränkehersteller (XETRA:SX3PEX) mit Gewinnen von 0,63 beziehungsweise 0,69 Prozent.
Bei ASML (AMS:ASML) sorgten gedämpfte Erwartungen für Kursverluste von 0,42 Prozent - damit waren die Aktien einziger Verlierer im EuroStoxx 50. Europas größter Chipzulieferer wartet weiter auf den Durchbruch bei seinem Hoffnungsträger. Im zweiten Quartal sei lediglich eine Maschine mit der sogenannten EUV-Technologie verkauft worden, teilte das Unternehmen mit. Zudem werden drei bereits bestellte Geräte nicht mehr in diesem Jahr, sondern erst im kommenden ausgeliefert. Da sich die Nachfrage ansonsten auch schlechter als erhofft entwickelt, blickt der Konzern vorsichtig auf den Rest des Jahres.
Dass Rio Tinto (LONDON:RIO) im zweiten Quartal trotz gesunkener Preise erneut mehr Eisenerz abgebaut hat, ließ indes die Aktien des australisch-britischen Bergbaukonzerns um 2,10 Prozent steigen. Die Förderung stieg verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um elf Prozent auf 57,5 Millionen Tonnen, was im Rahmen der Analystenerwartungen lag. Zudem hob der Konzern seine Produktionsprognose für Kupfer leicht an. Die Preise für diesen Rohstoff hatten sich im zweiten Quartal erholt.