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ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Regierungskrise in Italien zieht Märkte runter

Veröffentlicht am 09.08.2019, 18:31
Aktualisiert 09.08.2019, 18:35
© Reuters.  ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Regierungskrise in Italien zieht Märkte runter
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PARIS/LONDON/MAILAND (dpa-AFX) - Europas wichtigste Börsen haben am Freitag ihre jüngste Aufwärtsbewegung im Zuge des italienischen Regierungschaos und einer neuen Episode im Handelsstreit zwischen den USA und China beendet und kräftig im Minus geschlossen. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) verlor 1,23 Prozent auf 3333,74 Punkte und auf Wochensicht damit 1,3 Prozent.

Besonders deutlich litt der Mailänder Leitindex FTSE MIB (IT0003465736) unter dem Polit-Chaos in Rom: Das Barometer fiel am Freitag um 2,48 Prozent auf 20 324,23 Punkte. Nach nur 14 Monaten an der Macht ist die Populisten-Allianz aus rechter Lega und Fünf-Sterne-Bewegung in Rom wohl gescheitert. Italien habe ein fragiles Bankensystem und sei hoch verschuldet, sagte Analyst David Madden von CMC Markets UK. Neuwahlen dürften das Land destabilisieren, befürchtet er.

Für den französischen Leitindex Cac 40 (CAC 40) ging es zum Wochenschluss um 1,11 Prozent auf 5327,92 Punkte nach unten. Der britische FTSE 100 sank um 0,44 Prozent auf 7253,85 Zähler.

Auf die Stimmung schlug am Freitag zudem ein Medienbericht, wonach die US-Regierung mit ihrer Entscheidung über eine Wiederaufnahme der Geschäfte amerikanischer Unternehmen mit dem Tech-Giganten Huawei nun doch noch länger warten will.

Im europäischen Branchenvergleich gab es am Freitag fast nur Verlierer. Branchen-Schlusslicht war der Index der Rohstoffunternehmen (Stoxx 600 Basic Resources PR) mit einem Minus von 2,44 Prozent. Die Nase vorn hatte zuletzt der Immobiliensektor (STOXX Europe 600 RE Cap EUR Price) mit plus 0,24Prozent.

Schlusslicht im EuroStoxx mit minus 3,63 Prozent waren die Papiere der italienischen Bank Intesa Sanpaolo (6:ISP). Dem gesamten europäischen Bankensektor (Stoxx 600 Banks) machte mit minus 1,96 Prozent die Italienkrise zu schaffen. Topwert im Index waren wie schon an den vorigen zwei Tagen Bayer (4:BAYGN), diesmal mit plus 2,64 Prozent. Ein möglicher Vergleich in den Rechtsstreitigkeiten um das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat hielt die Anleger bei Laune.

In London gewannen die Anteile des Werbekonzerns WPP (3:WPP) nach Veröffentlichung der Halbjahreszahlen mehr als 7 Prozent. Analysten bezeichneten die Ergebnisse als solide, da der Rückgang des organischen Wachstums nicht ganz so stark ausgefallen war wie zunächst befürchtet.

Dass der dänische Insulinhersteller Novo Nordisk (15:NOVOb) nach einem Umsatzschub in der ersten Jahreshälfte seine Jahresziele hochgeschraubt hatte, nutze den Aktien mit minus 0,24 Prozent nichts. Analysten bezeichneten das Zahlenwerk als insgesamt erfreulich.

Die Aktien des spanischen Telekomkonzerns Telefonica SA (11:TEF) verloren 2,77 Prozent, nachdem die Schweizer Großbank UBS (SIX:UBSG) ihre Kaufempfehlung der Papiere wegen der schwachen Gewinnentwicklung gestrichen hatte.

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