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ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Kursverluste - Neue Zinssorgen belasten

Veröffentlicht am 06.02.2023, 09:50
Aktualisiert 06.02.2023, 10:55
© Reuters.
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Angesichts neu entfachter Zinssorgen ist der Dax am Montag schwach in die Woche gestartet. Rund eine halbe Stunde nach Handelsbeginn sank der deutsche Leitindex um 0,63 Prozent auf 15 378,48 Punkte. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um 1,02 Prozent auf 29 476,01 Punkte nach unten, und der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx verlor 0,85 Prozent auf 4221,66 Zähler.

Am Freitag hatte der Dax den sehr robusten US-Arbeitsmarktbericht noch vergleichsweise gut weggesteckt und wie der US-Leitindex Dow Jones Industrial einige Stunden später mit einem nur moderaten Minus geschlossen. Die Experten der Schweizer Bank UBS (SIX:UBSG) sprachen von einer Verschnaufpause nach dem Kurssprung am Donnerstag. An der New Yorker Technologiebörse Nasdaq war es vor dem Wochenende indes deutlich bergab gegangen. Die enorm starken Arbeitsmarktdaten aus den Vereinigten Staaten hätten die Einschätzung untermauert, dass die US-Notenbank ihren Zinserhöhungskurs auf ein Niveau über fünf Prozent fortsetzen werde, hieß es bei der UBS-Konkurrentin Credit Suisse (SIX:CSGN). Technologieaktien gelten als besonders sensibel für steigende Zinsen.

An den wichtigsten asiatischen Aktienmärkten dominierten zuletzt ebenfalls klare Verluste. Hier belastete auch die Sorge vor einer Verschärfung der Spannungen zwischen den USA und China, nachdem das US-Militär am Wochenende einen mutmaßlichen chinesischen Spionage-Ballon abgeschossen hatte.

Am deutschen Markt sah die Nachrichtenlage zunächst übersichtlich aus. Im Fokus stand nach Zahlen der Kupferkonzern Aurubis (ETR:NAFG) , dessen Aktie am MDax-Ende 5,8 Prozent verlor. Angesichts höherer Preise für ihre Produkte sind die Hamburger nun optimistischer für das laufende Geschäftsjahr und sehen den operativen Vorsteuergewinn am oberen Ende ihrer Zielspanne. Dieser war im abgelaufenen Quartal zwar zurückgegangen, lag aber immer noch klar über dem Wert von vor zwei Jahren sowie der durchschnittlichen Analystenschätzung. Einige Anleger könnten allerdings schon auf einen optimistischeren Ausblick gehofft haben, kommentierte ein Börsianer. Er sah nach dem sehr guten Lauf der Aktie Gewinnmitnahmen.

Um 1,2 Prozent nach unten ging es beim Indexnachbarn Carl Zeiss Meditec (ETR:AFXG) , nachdem die Privatbank Berenberg ihr Kaufvotum für die Titel des Medizintechnik-Herstellers gestrichen hatte und diese nun nur noch mit "Hold" empfiehlt. Carl Zeiss sei ein Unternehmen von hoher Qualität, die Aktie aber reif für eine Pause, schrieb Analystin Beatrice Allen in einer Studie. Sie rechnet für das laufende Jahr mit Margendruck und senkte deshalb ihre kurzfristigen Erwartungen für die Profitabilität.

Abgestoßen wurden mit den schwachen Vorgaben von der Nasdaq zudem Technologietitel wie der Halbleiterhersteller Infineon (ETR:IFXGn) und der Online-Modehändler Zalando (ETR:ZALG) - mit Kursabschlägen von 1,2 und 1,6 Prozent belegten sie hintere Plätze im Dax. Der Spezialanlagenbauer für die Chipindustrie (ETR:VVSM) Aixtron (ETR:AIXGn) , Shop Apotheke (ETR:SAEG) und der Softwareanbieter Suse (ETR:SUSEG) zählten im MDax beziehungsweise dem Nebenwerte-Index SDax zu den schwächsten Werten.

Dagegen ging die Rally bei Deutz (ETR:DEZG) weiter: Mit einem Plus von 2,6 Prozent auf 5,315 Euro bauten die Aktien des Motorenherstellers ihren Gewinn im noch jungen Jahr auf über 30 Prozent aus und kosteten so viel wie zuletzt im vergangenen März. Analyst Hans-Joachim Heimbürger von Kepler Cheuvreux stockte sein Kursziel auf 7 Euro auf. Er rechnet Mitte März mit starken Ergebnissen für das abgelaufene Jahr. Für 2023 hob er seine Schätzungen zudem massiv an, weil er mit einem weniger schweren Rezessionsszenario kalkuliert. Zudem berücksichtigt er die Kapitalerhöhung zur Finanzierung der wertsteigernden Kooperation mit Daimler Truck (ETR:DTGGe) . Auch die Bewertungen in der Branche insgesamt seien gestiegen, so der Experte.

Dass der aktivistische Investor Bluebell laut einem Bericht des "Handelsblatts" Verbündete sammelt, um seine Forderungen nach Veränderungen bei Bayer (ETR:BAYGN) durchzusetzen, ist Experten zufolge derweil keine Neuigkeit. Dementsprechend hielt sich die Kursreaktion bei den Titeln des Pharma- und Agrarchemiekonzerns mit plus 0,2Prozent in Grenzen.

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