Berlin, 21. Sep (Reuters) - Das Bundesfinanzministerium sieht nach neuen Medienberichten über eine mutmaßliche Verstrickung von Banken in internationale Geldwäsche offenbar keinen unmittelbaren Handlungsbedarf. "Nach unserer Erkenntnis sind die Fälle mit Deutschlandbezug, die jetzt da bekanntwurden, aufgearbeitet worden, und die erforderlichen Konsequenzen sind gezogen worden", sagte eine Sprecherin des Ministeriums am Montag in Berlin. Zudem habe Finanzminister Olaf Scholz (SPD) nach seinem Amtsantritt im Frühjahr 2018 umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um die Bekämpfung der Geldwäsche massiv zu stärken.
Hintergrund sind Berichte eines weltweiten Recherche-Netzwerks unter Führung von "BuzzFeed" auf der Grundlage eines Daten-Leaks des US-Finanzministeriums. Banken aus aller Welt sollen demnach über Jahre hinweg trotz strenger Vorgaben Geschäfte mit hochriskanten Kunden abgewickelt haben. Die "Süddeutsche Zeitung" berichtete, Geldwäscher hätten die globale Infrastruktur der Deutschen Bank (DE:DBKGn) den "FinCEN-Files" zufolge über einen längeren Zeitraum und in größerem Umfang als bisher angenommen genutzt. Die Deutsche Bank wies den Bericht zurück.