Von Gina Lee
Investing.com - Nach der Fed-Entscheidung legten die Aktien im asiatisch-pazifischen Raum am Donnerstagmorgen überwiegend zu.
Chinas Shanghai Composite stieg bis 07.00 Uhr MEZ um 0,32% und der Shenzhen Component erhöhte sich um 1,04%. Gleichwohl nehmen die Spannungen zwischen den USA und China zu, nachdem die USA als Reaktion auf die drastische Reform des Wahlsystems in Hongkong weitere Sanktionen gegen 24 Beamte aus Hongkong und dem chinesischen Festland verhängt haben.
Der Hang Seng Index aus Hongkong kletterte um 1,33%.
Der japanische Leitindex Nikkei 225 legte um 0,80% zu, nachdem ein Beratungsgremium der Regierung einem Plan zur planmäßigen Beendigung des Ausnahmezustands in der Region Tokio am 21. März zugestimmt hat.
Südkoreas KOSPI gewann 0,98%, während in Australien der ASX 200 um 0,65% fiel.
Parallel zu geldpolitischen Entscheidung am Mittwoch sagte die Fed, dass die Inflation im Jahr 2021 voraussichtlich 2,4% erreichen werde und damit über ihrem Ziel von 2% liege. Der Fed-Chef Jerome Powell sieht darin jedoch nur einen vorübergehenden Inflationsanstieg, der nichts an der Absicht der Zentralbank ändert, den Leitzins bis 2023 nahe Null zu halten.
Powells dovishe Haltung gegenüber der Inflation und der jüngste Anstieg der Anleiherenditen schickten die Renditen kürzer laufender Staatsanleihen auf Talfahrt. Auch die Renditen der zehn- und 30-jährigen Bonds zogen sich von ihren höchsten Niveaus seit über einem Jahr zurück.
Die Fed geht davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in diesem Jahr um 6,5% wachsen wird. Damit würde sogar das Wachstumsziel Chinas übertroffen - zum Teil dank der massiven fiskalischen Maßnahmen und dem Optimismus über den Erfolg von Impfstoffen gegen Covid-19.
"Es ist irgendwie schockierend, dass die US-Regierung offiziell glaubt, dass die US-Konjunktur in diesem Jahr schneller wachsen wird als die chinesische Regierung es von China annimmt", sagte Christopher Smart, Chef-Stratege beim Barings Investment Institute in Boston. Das sei ein "sensationeller Moment für Investoren".
Die Märkte hatten erwartet, dass die US-Notenbank Fed hawkishere Töne anschlagen würde, zumal sich die globale Konjunkturerholung dank weiterer Fortschritte bei den COVID-19-Impfungen und dem Anfang des Monats in Kraft getretenen 1,9-Billionen-Dollar-Konjunkturpaket fortsetzt. Die wachsende Sorge um steigende Inflationsraten trieb die Anleiherenditen in die Höhe und löste eine Rotation von Wachstumswerten zu Value-Aktien aus.
Optimistisch stimmte die Investoren, dass die Federal Reserve ihren lockeren geldpolitischen Kurs für die nächste Zeit beibehalten will.
"Es sieht so aus, als ob es von hier aus (für Aktien) weiter aufwärts geht", sagte Mahjabeen Zaman, Anlagespezialistin bei der Citigroup (NYSE:C) in Australien, gegenüber Bloomberg.
"Wir setzen auf Value-Titel, da uns sehr wohl bewusst ist, dass die KGVs insbesondere für Wachstumswerte außergewöhnlich hoch sind" und durch höhere Renditen unter Druck geraten dürften, fügte sie hinzu.
Die Bank of England wird im Laufe des Tages ihre geldpolitische Entscheidung bekannt geben und die Bank of Japan rundet die Woche am Freitag ab.