Ganz oben auf der Agenda der Märkte dürften in dieser Woche erneut die Themen Inflation und Zinsen stehen, nachdem die US-Regierungsdaten vom vergangenen Freitag einen unvermindert starken Preisdruck auf die Wirtschaft im Monat Mai erkennen ließen.
Die US-Inflation beschleunigte sich im vergangenen Monat auf ein neues 40-Jahres-Hoch, ein Indiz dafür, dass sich der Preisdruck in der Wirtschaft verfestigt und die US-Notenbank Fed zu einer aggressiven Serie von Zinserhöhungen zwingt.
Es wird allgemein erwartet, dass die Fed den Leitzins am Mittwoch und im nächsten Monat um einen halben Prozentpunkt anhebt, doch der am Freitag veröffentlichte Inflationsbericht nährt Spekulationen, dass die Notenbanker für eine stärkere Anhebung plädieren könnten.
Die Wall Street reagierte nach der Veröffentlichung des Verbraucherpreisindex negativ und der S&P 500 fiel in der letzten Woche um 5,1 %. Vor dem Hintergrund erneuter Sorgen über die Inflation und den künftigen Kurs der US-Geldpolitik stellen wir im Folgenden drei Aktien vor, die wir in dieser Woche genau beobachten werden:
1. Tesla
Der Elektroautobauer Tesla (NASDAQ:TSLA) will sich von den Aktionären einen Aktiensplit im Verhältnis 3:1 genehmigen lassen. Die Hauptversammlung findet im August statt. Tesla wäre damit der nächste Tech-Gigant, der einen solchen Schritt unternimmt, um seine Attraktivität für Investoren zu steigern.
Der geplante Aktiensplit kommt in einer Phase, in der die Tesla-Aktie stark an Wert verliert und sich schlechter entwickelt als der Gesamtmarkt. Die Aktie ist in diesem Jahr um fast 35 % eingebrochen, gegenüber einem Rückgang von 18 % für den S&P 500. Die Tesla-Aktie ging am Freitag auf 696,69 Dollar aus dem Handel.
Bei Genehmigung wäre dies der zweite Aktiensplit von Tesla in weniger als zwei Jahren. Bereits 2020 hatte das Unternehmen einen fünf für eins Split vorgenommen, der vom Tag der Ankündigung bis zum Tag der Durchführung zu einem Anstieg des Aktienkurses um 60 % führte.
Vergangenen Montag begann der Handel mit Amazon-Aktien (NASDAQ:AMZN) nach einem 20:1-Split. Seit 1980 haben S&P 500-Unternehmen, die Aktiensplits angekündigt haben, den Index drei, sechs und 12 Monate nach der anfänglichen Ankündigung deutlich outperformt, so eine Untersuchung der Bank of America, die von CNBC.com veröffentlicht wurde. Nach Angaben der Bank stiegen Aktien, die gesplittet wurden, in den folgenden 12 Monaten im Durchschnitt um 25 %, gegenüber 9 % Gewinn für den S&P 500.
2. Oracle
Der Software- und Infrastrukturriese Oracle (NYSE:ORCL) veröffentlicht am Montag, den 13. Juni, nach US-Börsenschluss seinen Geschäftsbericht für das vierte Quartal 2022. Analysten rechnen mit einem Gewinn von 1,37 Dollar je Aktie bei einem Umsatz von 11,62 Milliarden Dollar.
Im März kommunizierte das in Austin, Texas, ansässige Unternehmen Oracle einen optimistischen Ausblick für sein Cloud-Computing-Geschäft, unterstützt durch höhere Umsätze seiner Cloud-Sparte, die das Geschäftsjahr mit einer Wachstumsrate im mittleren 20er-Bereich abschließen könnte. Der Gesamtumsatz im vergangenen Quartal dürfte um bis zu 5 % steigen.
Auch Oracle will sein Cloud-Geschäft ankurbeln und sich in dem schnell wachsenden Markt, der vor allem von Amazon, Microsoft (NASDAQ:MSFT) und Alphabet's (NASDAQ:GOOGL) Google beherrscht wird, mehr Gehör verschaffen. Der Cloud-Umsatz stieg in dem am 28. Februar zu Ende gegangenen dritten Geschäftsquartal um 24 % auf 2,8 Milliarden Dollar.
Oracle-Aktien, die am Freitag mit 67,14 Dollar aus dem Handel gingen, sind in diesem Jahr im Zuge eines breit angelegten Sell-offs bei Technologiewerten um 23 % eingebrochen.
3. Adobe Systems
Adobe Systems (NASDAQ:ADBE) gibt am Donnerstag, den 16. Juni nach US-Börsenschluss seine Zahlen zum zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2022 bekannt. Der Entwickler von Photoshop und anderen Software- und Infrastrukturprodukten wird voraussichtlich einen Gewinn von 3,31 Dollar je Aktie bei einem Umsatz von 4,35 Milliarden Dollar ausweisen.
Das in San Jose, Kalifornien, ansässige Unternehmen Adobe, das mit Salesforce.com (NYSE:CRM) auf dem Gebiet Marketing- und E-Commerce-Technologien konkurriert, strebt nach mehr Wachstum durch die Erweiterung seines Geschäftsangebots bei gleichzeitiger Stärkung seines Kerngeschäfts mit kreativer Software.
Im März stellte Adobe einen enttäuschenden Ausblick für das vergangene Quartal vor, der nahelegt, dass der wachsende Wettbewerbsdruck der bekannten Design-Software des Unternehmens zu schaffen macht.
Adobe überarbeitet gerade die Preise für seine Creative Suite. Laut Chief Executive Officer Shantanu Narayen handelt es sich dabei um die erste größere Anpassung seit 2017. Die neue Struktur soll Funktionen berücksichtigen, die Adobe in den letzten fünf Jahren implementiert hat. Die Folgen daraus dürften sich im zweiten Halbjahr des Geschäftsjahres beim Umsatz bemerkbar machen.
Die Adobe-Aktie, die am Freitag bei 393,84 Dollar schloss, ist in diesem Jahr um rund 30 % gefallen.
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