Die letzten Monate waren für viele Chiphersteller wie etwa Nvidia (NASDAQ:NVDA), AMD (NASDAQ:AMD) oder andere sehr turbulent. Im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) und den dafür notwendigen Chips gab es viel Bewegung. Manche Titel konsolidierten, während Marktführer Nvidia wieder am Rekordhoch notiert. Der größte Herausforderer AMD konnte zuletzt nicht überzeugen und auch die Aktie verlor an Boden. Welche Chancen und Risiken birgt die Zukunft für diesen Sektor und kann AMD ein ernstzunehmender Herausforderer für Nvidia sein?
Der Sommer 2024 brachte für die Aktien von Nvidia, AMD und andere KI-Halbleiterhersteller eine Menge Unsicherheiten mit sich. Nach einem regelrechten Hype um KI-Anwendungen, die durch Sprachmodelle wie ChatGPT und Bildgenerierungstools angetrieben wurden, kühlte die Stimmung ab. Die Erwartungen an die Wachstumszahlen der Unternehmen waren sehr hoch und die Bilanzen für das zweite Quartal konnten diesen Erwartungen teilweise nicht gerecht werden.
Besonders Nvidia stand im Fokus der Anleger. Das Unternehmen hatte im Vorfeld eine starke Nachfrage nach seinen KI-GPUs prognostiziert und damit die Erwartungen befeuert. Doch obwohl Nvidia beeindruckende Umsatzzahlen vorlegte, führte die Sorge über eine mögliche Marktsättigung und den Einfluss der Wirtschaftslage zu einem Dämpfer bei der Kursentwicklung. Nvidia hatte den Markt für KI-Chips revolutioniert, doch es bestehen nun Zweifel, ob das Tempo gehalten werden kann.
Auch AMD, das als Nvidias größter Konkurrent in der Sparte der leistungsstarken Prozessoren gilt, musste sich den verschärften Marktbedingungen stellen. Mit neuen Prozessor-Generationen, die ebenfalls KI-Anwendungen beschleunigen sollen, versucht AMD aufzuholen. Doch bisher ist es nicht gelungen, Nvidia Marktanteile abzunehmen. Gleichzeitig hat auch AMD mit den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu kämpfen, was sich in einer verhaltenen Kursentwicklung widerspiegelt.
Wohin geht die Reise für Nvidia und AMD?
Der Markt für KI- Chips bleibt weiterhin hochattraktiv, wobei Nvidia weiterhin der Vorreiter bleibt, wenn es um Hochleistungs-GPUs für KI geht. Das Unternehmen hat es geschafft, sich mit seiner Architektur tief in die Welt der KI-Modelle einzubetten. Rechenzentren, die Künstliche Intelligenz trainieren, setzen vor allem auf Nvidia-Chips. Kein Wunder, dass Nvidia immer wieder neue Rekordumsätze im Bereich Rechenzentren vermelden konnte.
Doch auch für Nvidia wird die Konkurrenz stärker. Während Intel (NASDAQ:INTC) und AMD an eigenen KI- Chips arbeiten und auf eine diversifizierte Produktstrategie setzen, ist Nvidia hingegen stark fokussiert auf das Segment der KI-Chips. Diese Spezialisierung könnte sich langfristig als Vorteil, aber auch als Risiko erweisen – vor allem, wenn neue Technologien auf den Markt kommen, die das Geschäft verändern könnten.
Trotz aller Herausforderungen hat Nvidia den Vorteil, dass seine Chips eine entscheidende Rolle in der Cloud-Computing-Architektur spielen. Große Cloud-Anbieter wie Amazon (NASDAQ:AMZN), Microsoft (NASDAQ:MSFT) und Google (NASDAQ:GOOGL) setzen bei ihren KI-Workloads auf Nvidia-Hardware. Das Unternehmen arbeitet zudem an eigenen Softwarelösungen, um die Nutzung seiner Hardware noch effizienter zu gestalten. Das könnte ein wesentlicher Faktor sein, um seine Position als Marktführer abzusichern.
Auch Herausforderer AMD, konnte mit seiner EPYC-Prozessor-Serie große Fortschritte im Servermarkt erzielen. Die Strategie von AMD ist klar: Diversifikation. Während Nvidia stark auf seine GPUs setzt, bietet AMD eine Kombination aus leistungsstarken CPUs und GPUs an, die sowohl für klassische Serveranwendungen als auch für KI-Workloads genutzt werden können.
Besonders spannend wird es mit der kommenden Generation der MI300-Chips, die speziell auf KI-Anwendungen ausgelegt sind. AMD möchte damit den Rückstand auf Nvidia aufholen und setzt dabei auf eine kosteneffizientere Architektur. Wenn es dem Unternehmen gelingt, seine Produkte erfolgreich in die Rechenzentren zu bringen, könnte dies zu einer Umschichtung der Marktanteile führen.
Der Markt für KI-Chips
Die Zukunft des Marktes für KI-Chips wird maßgeblich von der Entwicklung der Künstlichen Intelligenz selbst beeinflusst. Je mehr Unternehmen auf KI setzen und je umfangreicher die Rechenkapazitäten für das Training und die Nutzung von Modellen werden, desto höher wird auch der Bedarf an leistungsstarken Chips.
Besonders die großen Tech-Konzerne wie Google, Meta (NASDAQ:META) und Microsoft investieren weiterhin Milliarden in den Ausbau ihrer KI-Infrastrukturen. Das eröffnet enorme Absatzchancen für Nvidia oder AMD. Doch gleichzeitig wächst auch der Druck, sich technologisch stetig zu verbessern. Neue Entwicklungen wie Quantencomputer oder spezialisierte KI-Beschleuniger könnten den Markt grundlegend verändern.
Ein weiterer Faktor ist der Trend hin zur sogenannten „Edge-KI“. Während die meisten KI- Anwendungen bislang in großen Rechenzentren laufen, wird es zunehmend wichtiger, dass KI-Berechnungen auch direkt am Einsatzort – also am „Edge“ – durchgeführt werden. Das könnte in Zukunft eine größere Rolle spielen und erfordert Chips, die nicht nur leistungsstark, sondern auch energieeffizient sind. Nvidia, AMD und Micron (NASDAQ:MU) arbeiten bereits an Lösungen, um auch in diesem Segment Fuß zu fassen.
Die vergangenen Monate waren für Nvidia, AMD und Micron nicht einfach, trotz allem waren die Titel im ersten Halbjahr gefragt. Die langfristigen Aussichten für den Markt der KI-Chips bleiben vielversprechend. Trotz allem sollten Anleger sich bewusst sein, dass es bei der Investition in diese Unternehmen zu erheblichen Schwankungen kommen kann. Daher ist es wichtig, die Entwicklungen genau zu verfolgen. Die Künstliche Intelligenz wird auch in Zukunft eine zentrale Rolle in der technologischen Entwicklung spielen – und damit auch die Chips, die diese Entwicklungen ermöglichen. Ob Nvidia seine Dominanz behaupten kann oder AMD die Aufholjagd schafft, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.
Investmentidee(n) auf Nvidia
Nach dem deutlichen Kursanstieg der Nvidia-Aktie können vorsichtig gestimmte Anleger mit einem Discount-Zertifikat defensiver in den Titel investieren. Dabei sollte der Cap unter dem aktuellen Aktienkurs liegen, um ausreichend Puffer nach unten aufzubauen. Ein solches Papier ist das Discount-Zertifikat mit der ISIN DE000MG5MZ64. Bleibt der Nvidia-Aktienkurs am Fälligkeitstag (21.3.2025) über seinem Cap (Höchstauszahlungsbetrag) von 120 USD, erzielen Anleger eine Maximalrendite von 10,5 % (25,8 % p.a.). Darunter verringert sich die Rendite, der Break-Even liegt bei 108,57 USD.