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Weir Group-Aktie: Eine heiße Wette auf steigende Infrastrukturausgaben

Veröffentlicht am 20.01.2021, 22:01
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Joe Biden wurde am Mittwoch zum 46. Präsidenten der Vereinigten Staaten vereidigt und die Wall Street fragt sich deshalb, welche Aktien sich auch in den kommenden Quartalen gut entwickeln könnten. Wir haben vor kurzem besprochen, warum alternative Energien und Infrastrukturausgaben wahrscheinlich ganz oben auf der Agenda stehen werden, und haben zudem börsengehandelte Fonds (ETFs) vorgestellt, die in den kommenden Monaten ein passendes Anlagevehikel sein könnten.

Heute richten wir unseren Blick über die Landesgrenzen der USA hinweg und besprechen ein Industrieunternehmen, das von einer stärkeren Konzentration auf den Infrastruktursektor profitieren könnte, der zum Teil auf diese Firmen angewiesen ist. Dabei handelt es sich um den Energieanlagenhersteller Weir Group (LON:WEIR) (OTC:WEGRY), ein Mitglied des FTSE 250.

Die Aktie lieferte im vergangenen Jahr eine starke Rendite und legte um rund 36% zu. Zum 19. Januar schloss die WEIR-Aktie bei 1.964,50 Pence (13,50 USD für US-amerikanische Aktien). Mit einer Marktkapitalisierung von 5,14 Mrd. Pfund (oder 7,0 Mrd. USD) wäre das Unternehmen ein passender Kandidat für die Aufnahme in den größten Index des Landes, den FTSE 100.Weir Group (weekly)

Derzeit steht beim FTSE 100 in diesem Jahr ein Minus von 12% zu Buche, während der FTSE 250 um 6% gesunken ist.

Das neue Jahr bedeutet auch für viele globale Unternehmen mit Hauptsitz in Großbritannien eine geringere Gewissheit. Das Land und die Europäische Union haben sich vor kurzem auf ein Freihandelsabkommen und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU geeinigt. Viele Firmen hoffen nach dem Rollout der Impfstoffe nun auf verbesserte wirtschaftliche Bedingungen.

Schauen wir mal, ob es der Konzern überhaupt verdient, im Jahr 2021 auf dem Radar der Investoren zu stehen.

Die aktuellen Ergebnisse

Die Geschichte des Unternehmens reicht bis ins Jahr 1871 zurück, als die Brüder Weir im Westen Schottlands ein Ingenieurbüro gründeten. Sie erfanden Pumpausrüstung für die Dampfschiffe, die auf den Clyde-Werften gebaut wurden. Seitdem hat sich das Unternehmen einen guten Ruf und eine treue globale Kundenbasis in den Bereichen Engineering, Beschaffung und Bauleitung erarbeitet.

Die Gruppe bedient weltweit Infrastruktur-, Bergbau- und Energiekunden. Zum Beispiel werden seine Pumpen für die Aufbereitung von Gesteinen verwendet und helfen dabei, Abbaumaterial in wertvolles Erz umzuwandeln. Seine Sicherheitsventile sind in mehr als der Hälfte aller Kernkraftwerke weltweit installiert.

Weltweit beschäftigt das Unternehmen über 13.500 Mitarbeiter in mehr als 200 Produktions- und Serviceeinrichtungen.

Im letzten Berichtshalbjahr betrug der Umsatz 1,1 Mrd. GBP (1,5 Mrd. USD) und lag damit 18% unter dem Vorjahreswert. Der ausgewiesene Gewinn vor Steuern kam auf 63 Mio. GBP (oder 85,8 Mio. USD), was einem Rückgang von 41% gegenüber dem Vorjahr entspricht.

CEO Jon Stanton sagte:

"Das Geschäft läuft gut…. Im weiteren Sinne bleiben die langfristigen Aussichten für den Bergbau positiv, unterstützt durch die demografische Entwicklung, die Kohlenstoffumstellung, den langfristigen Rückgang der Erzgehalte und die Notwendigkeit, den Abfall-, Wasser- und Energieverbrauch zu verringern.”

In den letzten Wochen gab das Management den bevorstehenden Verkauf seiner Öl- und Gassparte an Caterpillar (NYSE:CAT) bekannt.

Bisher scheinen die Anleger der geplanten Transaktion positiv gegenüberzustehen. In den letzten Jahren verzeichnete das Unternehmen ein robustes Wachstum im Bereich Mining, während das Öl- und Gasgeschäft deutlich zurückblieb.

Das Management wird voraussichtlich die liquiden Mittel aus dem Verkauf zur Schuldentilgung und zur Fokussierung auf das Geschäft mit Bergbautechnologien verwenden.

Fazit zur Weir Group-Aktie

Trotz des Umsatzrückgangs wurden die Aktionäre im Jahr 2020 reichlich belohnt. Die zu erwarteten Kurs-Gewinn und Kurs-Umsatz-Verhältnisse von Weir liegen bei 25,51 bzw. 2,14. Aufgrund des Kursanstiegs im vergangenen Jahr ist die Bewertung jedoch eher hoch. Obwohl uns das Unternehmen gefällt, würden wir idealerweise einen Rückgang von 5% bis 7% abwarten, bevor wir einen Einstieg erwägen.

Anleger, die an Weir interessiert sind, aber nicht ausschließlich in die Aktie investieren möchten, könnten sich mit einem ETF auseinandersetzen, der diese Aktie als Beteiligung hält. Beispiele dafür wären der Invesco FTSE RAFI Developed Markets ex-U.S. ETF (NYSE:PXF), der  iShares MSCI United Kingdom Small-Cap ETF (NYSE:EWUS) und der JPMorgan (NYSE:JPM) BetaBuilders Europe (NYSE:BBEU).

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