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Erstmals seit 2017 hat Credit Suisse (SIX:CSGN) ein Quartal mit roten Zahlen beendet. Belastet von höheren Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit US-Hypothekenkrediten sowie einer Wertberichtigung auf die Beteiligung am Asset-Manager York Capital Management verbuchte die Grossbank einen Nettoverlust von 353 Millionen Schweizer Franken. Im Vorjahr stand hier noch ein Gewinn von 852 Millionen Franken. Analysten hatten im Schnitt allerdings mit 466 Millionen Franken Verlust gerechnet. Nach drei von starken Handelsaktivitäten im Zuge der Coronakrise geprägten Quartalen blieb Credit Suisse 2020 insgesamt jedoch in der Gewinnzone. 2,67 Milliarden Franken betrug der Überschuss - das war 22 Prozent weniger als im Vorjahr. Den Aktionären will die Bank 0,2926 Franken je Aktie als Dividende zahlen. Im Rahmen des Rückkaufprogramms für 2020 sind bereits Anteilsscheine für 112 Millionen Franken zurückgekauft, wie Credit Suisse weiter mitteilte.
Aktien Schweiz
Den zweiten Tag in Folge ist es am Mittwoch an der Börse in der Schweiz nach unten gegangen - diesmal waren die Verluste aber deutlich höher als am Vortag. Der SMI verlor 0,9 Prozent auf 10.809 Punkte. Die Nestle-Aktie widerstand dem negativen Trend mit einem Plus von 0,1 Prozent. Der Nahrungsmittelkonzern verkauft sein Wassergeschäft in Nordamerika an Finanzinvestoren. Für 4,3 Milliarden US-Dollar erwerben One Rock Capital Partners LLC und Metropoulos & Co die Nestle (SIX:NESN) Waters North America. Laut Vontobel ist der Verkauf hochattraktiv angesichts der unterdurchschnittlichen Entwicklung der Sparte. Mit Roche (SIX:RO) ging es 1,2 Prozent abwärts. Die Analysten der UBS (SIX:UBSG) streichen ihre Kaufempfehlung und sehen die Aktie nun nur noch als "Neutral". Anders als zuvor gedacht sei der Umsatz mit Avastin, Herceptin und Rituxan erodiert. Die Deutsche Bank (DE:DBKGn) äusserte sich weiter positiv zu Richemont (SIX:CFR) und erhöhte leicht das Kursziel. Die grosse Stärke des Luxusgüterherstellers sei das attraktive Schmuckgeschäft.
Aktien international
Europa
Trotz besserer US-Konjunkturdaten haben Europas Börsen am Mittwoch schwächer geschlossen. Der DAX verlor 1,1 Prozent auf 13.909 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,7 Prozent auf 3.700 Punkte nach unten. Viel besser als erwartet ausgefallene US-Einzelhandelsumsätze wurden ignoriert. Auch die US-Industrieproduktion hat sich besser als erwartet entwickelt. Diese ist im Januar um 0,9 Prozent gestiegen und damit stärker als die prognostizierten 0,5 Prozent. Auch die Auslastungsquote lag über der Erwartung. Die Inflationssorgen drückten auf zinssensible Sektoren wie Technologieaktien (-2,2%). So gaben SAP (DE:SAPG) 3,6 Prozent nach, während Delivery Hero (DE:DHER) um 4 Prozent fielen. Für die Infineon-Aktie (DE:IFXGn) ging es um 3,3 Prozent nach unten. Auch der extreme Kälteeinbruch in Texas wird langsam zum Belastungsfaktor für den Chip-Hersteller. Dieser hat zur Schliessung eines Infineon-Werks in Austin geführt. Wie die Citigroup (NYSE:C) anmerkt, könnten anhaltende Stromausfälle eine Drosselung der Chip-Produktion zur Folge haben. Steigende Rohstoffpreise sind dagegen günstig für den Minensektor. Hier hat nun auch Rio Tinto (LON:RIO) mit den Zahlen überzeugt. Der bereinigte Gewinn des Bergbaugiganten stieg um 20 Prozent auf 12,45 Milliarden Dollar und übertraf damit die Prognose von 12,02 Milliarden. Die Schlussdividende betrage 3,09 Dollar, dies sei eine deutliche Steigerung gegenüber den 2,31 des vorigen Jahres. Ausserdem wurde eine Sonderdividende von 0,93 Dollar angekündigt.
USA
Mit Abgaben präsentiert sich die Wall Street zur Wochenmitte gegen Mittag Ortszeit. Vor allem die Technologiewerte an der Nasdaq als Pandemie-Krisengewinner müssen mit der Hoffnung auf eine Wiederbelebung der Wirtschaft Federn lassen. Auch die Nähe zu den Rekordhochs hält die Indizes im Zaum. Bremsender Faktor bleiben die jüngst gestiegenen Anleiherenditen, die nach den vorbörslich veröffentlichten US-Daten einen Teil ihrer jüngsten Gewinne abgeben. Daneben sind die Blicke auch auf das Protokoll der Sitzung der US-Notenbank von Ende Januar gerichtet. Die vor der Startglocke veröffentlichten US-Daten lagen klar über den Erwartungen. So sind die Einzelhandelsumsätze im Januar um 5,3 Prozent gestiegen und damit viel stärker als die erwarteten 1,2 Prozent. Auch die US-Industrieproduktion ist im Januar stärker geklettert als prognostiziert. Der Dow-Jones-Index verliert 0,1 Prozent auf 31.506 Punkte. Der S&P-500 gibt um 0,5 Prozent nach und der Nasdaq-Composite büsst 1,3 Prozent ein. Zudem rollt die Berichtssaison weiter. Die Aktien des Versicherers American International Group (AIG) haben ins Plus gedreht und steigen 1,4 Prozent. AIG hatte einen 10-prozentigen Rückgang des Nettogewinns gemeldet - belastet unter anderem von Naturkatastrophen und Reiseversicherungen. Avis Budget Group (-10,9 Prozent) schnitt besser ab als von Analysten erwartet. Daneben sorgen Änderungen im Portfolio von Investoren-Legende Warren Buffett für Bewegung: die Apple-Aktie (NASDAQ:AAPL) verliert 2,3 Prozent, nachdem in einer Mitteilung an die Börse bekannt geworden war, dass sich Buffett mit seinem Unternehmen Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa) zuletzt von einem Teil seiner Apple-Aktien getrennt hatte. Dagegen wurde bei Pharmaaktien wie Abbvie (+2,3 Prozent), Bristol-Myers Squibb (NYSE:BMY) (+1,9 Prozent) und Merck (DE:MRCG) & Co. (+2 Prozent) deutlich aufgestockt.
Asien
Weiter nach unten geht es an den Börsen in Ostasien. Dabei fallen die neuerlichen Einbussen am Donnerstag aber meist moderat aus. Eine Ausnahme macht Schanghai, wo nach einwöchiger Handelspause nach den Neujahrsfeierlichkeiten erstmals wieder gehandelt wird und der Leitindex um 0,9 Prozent zulegt. Hier hatte sich Nachholbedarf aufgebaut, weil es an den Nachbarbörsen der Region in dieser Zeit unter dem Strich deutlich nach oben ging.
Anleihen
An den US-Anleihemärkten fällt die Rendite zehnjähriger Papiere nach den jüngsten Gewinnen leicht. Die Rendite der 10-jährigen Benchmark-Anleihe schloss laut Tradeweb am Mittwoch bei 1,297%, verglichen mit 1,298% am Dienstag.
Analysen
UBS erhöht DSM-Ziel auf 165 (160) EUR – Buy
UBS senkt Dt. Börse auf Neutral (Buy) – Ziel 145 EUR
UBS senkt Roche auf Neutral (Buy) – Ziel 330 (355) CHF
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