von Robert Zach
Was heute wichtig wird
- Die Inflation in Großbritannien hat sich im März deutlich stärker verlangsamt als Fachleute angenommen hatten. Das Pfund Sterling sank nach den Teuerungsdaten deutlich und das, obwohl die wirtschaftliche Ausgangslage nach wie vor eine weitere geldpolitische Straffung der Bank of England (BoE) im Mai rechtfertigt.
- In der Eurozone ist die Inflation im März ebenfalls zurückgegangen, aber die Kerninflation ist etwas stärker ausgefallen als Volkswirte erwartet hatten.
- Die kanadische Notenbank (BoC) hatten den Leitzins gestern erwartungsgemäß unverändert gelassen. Der geldpolitische Begleittext enthielt einige taubenhafte Bemerkungen bezüglich des Zinsausblicks. Die Tür für weitere Zinsschritte in diesem Jahr haben sich die Notenbanker allerdings offen gelassen. Nichtsdestotrotz waren die Marktteilnehmer enttäuscht und der kanadische Dollar gab zum US-Dollar spürbar nach.
- Die britischen Einzelhandelsumsätze werden im März wahrscheinlich zurückgehen. Grund dafür ist das Produkt aus steigenden Preisen und den extremen Witterungsbedingungen während des Ostergeschäfts.
- Das halbjährliche Treffen des IWF und der Weltbank beginnt heute in Washington. Dort werden sich einige wichtige Zentralbanker and andere Wirtschaftsgrößen äußern.
- US-Präsident Donald Trump und der japanische Premierminister Shinzo Abe wollen ihre Gespräche über den bilateralen Handel fortsetzen
Die wichtigsten Wirtschaftsereignisse am Donnerstag im Überblick
- In Australien stieg die Beschäftigung um 4.900. Volkswirte hatten ein Wachstum von 20.400 erwartet.
- Der Überschuss in der Leistungsbilanz der Eurozone sollte im Februar 32,3 Milliarden Euro erreichen. Im Januar lag der Wert noch bei 37,6 Milliarden Euro.
- Die britischen Einzelhandelsumsätze dürften sich im Monatsvergleich um 0,5 Prozent verschlechtern. Im Jahresvergleich hoffen Volkswirte auf ein Plus von 2,0 Prozent.
- Die US-Notenbankerin Lael Brainard wird sich um 14:00 Uhr deutscher Zeit auf dem globalen Finanzforum in Washington äußern.
- Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung sollte in der Woche zum 13. April einen Wert von 230.000 erreichen.
- Der Philadelphia Fed Manufacturing Index dürfte sich im April auf 20,1 Punkte zurückziehen.
- Kanada veröffentlicht die Zahl des Stellenwachstums in der Privatwirtschaft.
- Der Stellvertretende Gouverneur der britischen Notenbank (BoE), Jon Cunliffe, äußert sich um 18:30 Uhr deutscher Zeit auf dem globalen Finanzforum in Washington.
FX-Universum
- Der EUR/USD stieg im frühen europäischen Geschäft um gut 0,07 Prozent auf 1,2384 Dollar nach.
- Der schwankungsintensivere USD/JPY legte am Morgen knapp 0,08 Prozent auf 107,33 Dollar
- Der GBP/USD sank etwas und notierte zuletzt 0,06 Prozent im Minus auf 1,4193 Dollar.
Aktienindizes
- Der DAX notiert gegen 10:30 Uhr bei rund 12.567 Zählern und damit rund 23 Punkte im Minus.
- Der amerikanische Leitindex Dow Jones Industrial Average schloss am Mittwoch mit einem Minus von 0,16 Prozent auf 24.748 Punkte.
- Die Technologiebörse NASDAQ Composite stieg um 01,19 Prozent auf 7.295 Punkte, der marktbreitere S&P-500-Index kletterte um 0,08 Prozent auf 2.708 Zähler.
Einzelaktien
- Zu den großen Gewinnern gehört die Aktie von Zooplus AG (DE:ZO1G), die 8,25 Prozent zulegt.
- Ebenfalls gefragt sind die Titel von Cewe Color Holding O.N. (DE:CWCG), die sich um knapp 3,50 Prozent verteuerten.
- Aber auch die Papiere der GEA Group AG (DE:G1AG) sind gefragt. Sie steigen um 3,11 Prozent auf 34,45 Euro
- Zu den größten Verlieren zählen dagegen die Papiere von Hapag Lloyd AG (DE:HLAG). Die Wertpapiere sinken um 3,44 Prozent auf 34,20 Euro.
- Zu den Verlieren zählen auch Aktien von Axel Springer SE (DE:SPRGn). Sie büßten gut 3 Prozent ein.
- Auch die Aktie von der Software AG (DE:SOWG) liegt deutlich in der Verlustzone und verlor gut 2,60 Prozent an Wert.
Anleihen
- Der an den Rentenmärkten richtungsweisende Bund-Future fiel zuletzt 0,30 Ticks auf 158,71 Zähler.
- Die zweijährige Rendite deutscher Staatsanleihen rentierte zuletzt mit Minus 0,542 Prozent und damit 4,73 Prozent mehr als am Mittwoch. Die zehnjährige Anleiherendite stieg gut 5,30 Prozent auf plus 0,561 Prozent.
- Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen kletterte knapp 1 Prozent auf 2,888 Prozent.
Rohstoffe
- Ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg am Donnerstagmorgen um 1,10 Prozent auf 69,22 Dollar.
- Ein Fass der Nordseesorte Brent legte um knapp 1,30 Prozent auf bis zu 74,40 Dollar zu.
- Der Goldpreis stieg am Donnerstagmorgen um 0,26 Prozent auf 1.352 Dollar je Unze.
- Der Silberpreis kostete zuletzt 17,252 Dollar je Unze und damit 0,33 Prozent mehr als am Vortag.
Rückblick auf Mittwoch
- Die britische Inflation sank im März auf 2,5 Prozent, während die Kernrate auf 2,3 Prozent kletterte. Beide Datenpunkte verfehlten die Konsensschätzungen.
- Die Inflation in der Eurozone sank auf 1,3 Prozent im März, während die Kerninflation auf 1,0 Prozent lag.
- Ein Mitglied der britischen Notenbank sagte gestern, dass der Brexit nach wie vor ein Risiko darstelle. Vor allem das hohe Defizit in der Leistungsbilanz sei besorgniserregend.
- Die Bank of Canada hielt gestern die Füße still bei 1,25 Prozent. Zugleich äußerte sich die Notenbank taubenhaft in ihrem geldpolitischen Begleittext.
- Der US-Notenbanker William Dudley stützt die Ansicht gradueller Zinserhöhungen. Der neutrale Zinssatz liege jetzt bei rund 3 Prozent.