von Robert Zach
Was heute wichtig wird
- Die jüngsten Konjunkturdaten aus Großbritannien hatten allesamt enttäuscht. Die Umsätze des US-Einzelhandels sind im März um 1,2 Prozent gefallen. In den ersten drei Monaten bis März sind die Erlöse damit um 0,5 Prozent gefallen.
- Der britische Notenbankchef Mark Carney sagte, dass sich eine Zinserhöhung aufgrund der ökonomischen Risiken des bevorstehenden EU-Austritts verzögern könnte. Zudem lieferten die Konjunkturdaten ein gemischtes Bild. Um den Zeitpunkt des nächsten Zinsschrittes gehe es nicht. Vielmehr geht es um die allgemeine Richtung, so Carney.
- Der deutsche Bundesbank-Präsident und Kandidat auf den EZB-Chefposten Jens Weidmann wird heute auf der jährlichen Konferenz von IWF und Weltbank sprechen.
- In Kanada stehen sowohl die Verbraucherpreise als auch die Einzelhandelsumsätze auf der Agenda. Nach den massiven Kursverlusten der vergangenen Tage, könnten die Zahlen für Entlastung im Loonie sorgen.
- Einige Fed-Mitglieder werden sich zum Wochenschluss zur Geldpolitik äußern.
Die wichtigsten Wirtschaftsereignisse am Freitag im Überblick
- In Deutschland sind die Preise der Erzeuger weniger stark gestiegen als erwartet. Der Erzeugerpreisindex stieg auf das Jahr hochgerechnet um 1,9 Prozent. Volkswirte hatten mit einem Wert von 2,0 Prozent gerechnet. Im Monatsvergleich kletterten die Preise auf Herstellerebene um 0,1 Prozent statt wie erwartet um 0,2 Prozent.
- Das Mitglieder der britischen Notenbank Michael Saunders wird sich um 11:30 Uhr deutscher Zeit zur Geldpolitik äußern.
- Der deutsche Bundesbank-Präsident Jens Weidmann äußert sich auf einer Pressekonferenz auf der Frühjahrskonferenz des Internationalen Währungsfonds (IWF) um 13:30 Uhr deutscher Zeit in Washington.
- Die kanadischen Verbraucherpreise sollten Analystenschätzungen zufolge um 2,4 Prozent im März steigen. Die Kernrate sehen Experten bei 1,4 Prozent.
- Die kanadischen Einzelhandelsumsätze könnten Volkswirte zufolge im März um 0,3 Prozent höher liegen.
- US-Notenbanker Charles Evans wird sich um 15:40 Uhr zur Geldpolitik und der wirtschaftlichen Lage äußern.
- Die europäische Kommission veröffentlicht heute den Index zum Verbrauchervertrauen. Experten rechnen mit einem Rückgang im April auf minus 0,2 Punkte. Grund dafür ist die Verlangsamung des Vorlaufindikatoren.
- US-Notenbanker John Williams wird sich heute um 17:15 Uhr äußern.
Die wichtigsten Unternehmenstermine am Montag
- General Electric veröffentlicht heute um 12:30 Uhr seine Zahlen für das erste Quartal.
- Procter & Gamble meldet um 13:00 Uhr seine Quartalszahlen.
- Schlumberger wird seine Zahlen für das Auftaktquartal um 13:00 Uhr melden.
- Die Hauptversammlung der Swiss Re beginnt um 14:00 Uhr.
- Faurecia(PA:EPED) wird sein Umsatzergebnis für das erste Quartal um 17:45 Uhr bekannt geben.
FX-Universum
- Der EUR/USD sank im frühen europäischen Geschäft um gut 0,14 Prozent auf 1,2329 Dollar nach.
- Der schwankungsintensivere USD/JPY legte am Morgen knapp 0,20 Prozent auf 107,58 Dollar zu.
- Der GBP/USD sank und notierte zuletzt 0,23 Prozent im Minus auf 1,4055 Dollar.
Aktienindizes
- Der DAX notiert gegen 10:30 Uhr bei rund 12.574 Zählern und damit rund 7 Punkte im Plus.
- Der amerikanische Leitindex Dow Jones Industrial Average schloss am Donnerstag mit einem Minus von 0,34 Prozent auf 24.664 Punkte.
- Die Technologiebörse NASDAQ Composite fiel um 0,78 Prozent auf 7.238 Punkte, der marktbreitere S&P-500-Index sank um 0,57 Prozent auf 2.693 Zähler.
Einzelaktien
- Zu den großen Gewinnern gehört die Aktie von Nordex SE O.N. (DE:NDXG), die 3,72 Prozent zulegt.
- Ebenfalls gefragt sind die Titel von ElringKlinger AG NA O.N. (DE:ZILGn) die sich um knapp 3,60 Prozent verteuerten.
- Aber auch die Papiere der Telefonica SA (DE:TEF) sind gefragt. Sie steigen um 2,23 Prozent auf 3,854 Euro
- Zu den größten Verlieren zählen dagegen die Papiere von Koenig & Bauer (DE:SKBG). Die Wertpapiere sinken um 3,15 Prozent auf 72,30 Euro.
- Zu den Verlieren zählen auch Aktien von Aixtron SE (DE:AIXGn). Sie büßten gut 3 Prozent ein.
- Auch die Aktie von der RIB Software AG Na (DE:RIB) liegt deutlich in der Verlustzone und verlor gut 3 Prozent an Wert.
Anleihen
- Der an den Rentenmärkten richtungsweisende Bund-Future fiel zuletzt 0,23 Ticks auf 158,08 Zähler.
- Die zweijährige Rendite deutscher Staatsanleihen rentierte zuletzt mit Minus 0,545 Prozent und damit 1,17 Prozent weniger als am Donnerstag. Die zehnjährige Anleiherendite stieg gut 1 Prozent auf plus 0,603 Prozent.
- Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen kletterte knapp 0,30 Prozent auf 2,921 Prozent.
Rohstoffe
- Ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) sank am Freitagmorgen um 0,10 Prozent auf 68,20 Dollar.
- Ein Fass der Nordseesorte Brent fiel um knapp 0,10 Prozent auf bis zu 73,70 Dollar zu.
- Der Goldpreis sank am Freitagmorgen um 0,25 Prozent auf 1.342 Dollar je Unze.
- Der Silberpreis kostete zuletzt 17,116 Dollar je Unze und damit 0,79 Prozent weniger als am Vortag.
Rückblick auf Donnerstag
- In Australien stieg die Beschäftigung nur um 4.900. Volkswirte hatten einen Anstieg um 20.400 vorhergesagt.
- Der Überschuss der Leistungsbilanz in der Eurozone lag bei 35,1 Milliarden Euro im Februar. Im Januar betrug der Überschuss noch 37,6 Milliarden Euro.
- Die britischen Einzelhandelsumsätze sanken per März um 0,5 Prozent, während die auf das Jahr hochgerechneten Erlöse auf 2,0 Prozent stiegen.
- Die Zahl der US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe lag in der Woche zum 13. April bei 232.000.
- Der Philadelphia Fed Index beschleunigte sich im April überraschend auf 23,2 Punkte.
- In Kanada stieg die Beschäftigung in der Privatwirtschaft im März um 42.800.
- Der Chef der britischen Notenbank, Mark Carney, hat Erwartungen gedämpft, dass im Mai der Leitzins angehoben wird, teilte die Nachrichtenagentur Reuters mit. Nach den Treffen Anfang kommenden Monats werde es weitere Zinssitzungen der Bank von England in diesem Jahr geben, sagte Carney am Donnerstag der BBC. Die Konjunkturdaten lieferten ein "gemischtes" Bild. Es gehe nicht in erster Linie um den genauen Zeitpunkt des nächsten Zinsschritts. "Es geht um die allgemeine Richtung", betonte Carney. Eine Zinserhöhung im laufenden Jahr sei "wahrscheinlich". Zudem solle sich Großbritannien auf eine Reihe von Anhebungen in den kommenden Jahren einstellen, schrieb Reuters in einem täglichen Bericht.
- Die US-Notenbankerin Loretta Mester sieht weitere Zinserhöhungen als angemessen, falls sich die Wirtschaft wie erwartet entwickelt.