Die Hoffnung auf eine weiche Landung der Wirtschaft treibt die Aktien weltweit wieder nach oben. Die Rezessionssorgen nach dem heftigen Ausverkauf Anfang des Monats konnten durch die jüngsten US-Wirtschaftsdaten nicht bestätigt werden. Im Gegensatz zu Deutschland, wo die wirtschaftliche Situation aufgrund der rekordhohen Insolvenzen schwierig bleibt. Saisonal bedingt steht mit dem September zudem ein schwieriger Börsenmonat bevor. Mittelfristig dürften die anstehenden Leitzinssenkungen die Aktienmärkte jedoch stützen.
Nach den Kurseinbrüchen Anfang August in einem Rekordtempo hat sich nicht nur die Wall Street deutlich erholt, sondern auch die Volatilität. Das „Angstbarometer“ VIX zog auf über 60 % an, liegt nun aber wieder bei rund 20 %. Positive Wirtschaftsdaten haben Anlegern vorerst die Wachstumssorgen wieder genommen. Einige der größten Gewinner des Jahres 2024 haben sich seit dem 5. August stark erholt.
Der Chiphersteller Nvidia (NASDAQ:NVDA) ist zum Beispiel um mehr als 20 % gestiegen, während der Philadelphia Halbleiterindex um mehr als 14 % zugelegt hat. Auch Small-Cap-Aktien, die sich schon im Juli stark entwickelt hatten, haben sich ebenfalls von den jüngsten Tiefstständen erholt, wobei der Russell 2000 um fast 5 % gestiegen ist.
Zinssenkungszyklus beginnt
Nach den zuletzt stärkeren Wirtschaftsdaten ging parallel die Wahrscheinlichkeit zurück, dass die US-Notenbank Fed auf der nächsten Ratssitzung im September die Zinsen in großem Stil senkt, um eine Rezession abzuwenden. Aktuell zeigen die Fed Fund Futures, die an den Leitzins der Fed gebunden sind, dass eine 25 %-ige Chance für eine Leitzinssenkung um 50 Basispunkten besteht, gegenüber rund 85 % Anfang August. Die Wahrscheinlichkeit einer Senkung um 25 Basispunkte liegt entsprechend bei rund 75 % und entspricht damit den Erwartungen, dass die Fed im September einen Lockerungszyklus einleiten wird.
Die Pläne der Fed könnten diese Woche klarer werden, wenn der Vorsitzende Jerome Powell auf dem jährlichen wirtschaftspolitischen Symposium der Zentralbank in Jackson Hole, Wyoming, spricht. Es ist davon auszugehen, dass Fed-Chef Powells Rede die Fortschritte bei der Inflation hervorhebt, die ausreichend gewesen sein dürften, um den Beginn von Zinssenkungen zu ermöglichen. Europa dürfte mit Zinssenkungen folgen, schließlich sind die Konjunkturdaten in Europa, vor allem in Deutschland, noch deutlich schwächer als in den USA.
China kommt nicht in Schwung
Noch stärker als die USA ist Europa von der chinesischen Wirtschaftsentwicklung abhängig und die steht nach wie vor auf wackligen Beinen. Chinas Wirtschaft kommt nicht in Schwung, wie die jüngsten Daten zeigen. Die Industrieproduktion im Juli erhöhte sich im Vorjahresvergleich um 5,1 Prozent. Das ist weniger als Analysten im Durchschnitt erwartet hatten. Die Einzelhandelsumsätze stiegen dagegen um 2,7 Prozent an. Damit fielen sie etwas besser aus als erwartet, liegen aber weiterhin auf niedrigem Niveau. Die städtische Arbeitslosigkeit verzeichnete einen Anstieg auf 5,2 Prozent.
Die jüngsten Wirtschaftsdaten sind zwar beruhigend, aber bei weitem keine Entwarnung für den September, der historisch gesehen eine der volatilsten Perioden des Jahres ist. Wir bleiben für den allgemeinen Markt daher vorsichtig optimistisch, auch wenn die US-Aktienmärkte in der vergangenen Woche die beste Wochenperformance für 2024 gezeigt haben. Häufig gibt die Wall Street den Ton an der Börse vor und so hat auch der europäische Leitindex, EuroStoxx 50, mit einem Plus von 3,5 % den höchsten Wochengewinn seit Januar 2024 erzielt.
Investmentidee(n) auf den EuroStoxx 50
Mit einem Discount-Call auf den EuroStoxx 50 wollen wir von einer stabilen Entwicklung im Index profitieren. Das Papier mit der ISIN DE000PH5VHW7 ist mit einem Cap (Höchstauszahlungsbetrag) bei 4.500 Punkten vergleichsweise defensiv ausgerichtet, da er derzeit rund 7,6 % unter dem aktuellen Indexstand liegt. Wird er bei Fälligkeit des Papiers im Dezember 2024 nicht unterschritten, erzielen Anleger eine Rendite von 7,8 % (24,8 % p.a.). Unterhalb von 4.500 Punkten verringert sich der Gewinn, der Break-Even liegt bei 4.464 Punkten. Unterhalb des Basispreises bei 4.000 Punkten entsteht ein Totalverlust. Dieser liegt 17,9 % unter dem aktuellen Indexstand.