Schnittholz - ein im Hausbau nicht wegzudenkendes Material - ist in den USA zu einem der heißesten Rohstoffe des vergangenen Jahres geworden und wird zu Rekordpreisen gehandelt. Im März 2020 kosteten Holz-Futures rund 250 USD pro 1.000 Brettfuß. Seitdem sind sie über 1.370 USD gestiegen, was einer Steigerung von mehr als 448% entspricht.
Preisbewegungen bei Schnittholz schlagen in der Regel direkt auf die Immobilienmärkte durch. Der US-Hausbauverband National Association of Home Builders (NAHB) rechnet aus:
"Dieser Preisanstieg hat dazu geführt, dass der Preis für ein durchschnittliches neues Einfamilienhaus um mehr als 24.000 US-Dollar gestiegen ist."
Den jüngsten Zahlen nach kosten "Garagentore um 11% mehr. Die Isolierung ist um 25% teurer geworden. Die Vorlaufzeit für Fenster ist von drei Wochen auf 16 Wochen gestiegen ... Mit jeder Preiserhöhung um 1.000 USD im ganzen Land werden mehr als 150.000 potenzielle Käufer aus dem Markt gedrängt."
Der Hauptkatalysator für den spektakulären Anstieg der Schnittholzpreise war die steigende Nachfrage nach Renovierungsprojekten, hauptsächlich da die Leute zu Hause bleiben mussten und weil der Wohnungsmarkt überhitzt ist. Käufer haben zudem von extrem niedrigen Zinsen profitiert.
Es gab auch Versorgungsengpässe, hauptsächlich da wegen der Pandemie Sägewerke schließen mussten. In den frühen Tagen von Covid-19 "reduzierten einige Werke die Produktion und senkten das Angebot um bis zu 30%. Aber genau zu diesem Zeitpunkt hob die Nachfrage ab". Holzhöfe erleben ebenfalls einen Arbeitskräftemangel. Verzögerungen in der Logistik (z. B. beim LKW-Transport) haben zu den Problemen auf der Angebotsseite beigetragen.
Momentan kann "die US-Holzproduktion in einem typischen Jahr auch nicht mit der Nachfrage mithalten. Die USA importieren etwa 30% ihres Holzbedarfs aus Kanada, das derzeit einen Zoll von 10% auf diese Produkte erhebt". Verschiedene Branchengruppen und mehrere Kongressmitglieder fordern die Biden-Administration auf, einzugreifen.
Analysten diskutieren nun, ob die Preise weiter steigen oder stattdessen fallen werden. Samuel Burman von Capital Economics glaubt zum Beispiel, die Preise könnten bis Ende 2022 erheblich sinken. Andere Experten stimmen dem nicht unbedingt zu. Erhöhte US-Infrastrukturausgaben könnten möglicherweise die Preise hochhalten.
In dem heutigen Artikel werden wir daher einen Exchange Traded Fund (ETF) vorstellen, der Anleger ansprechen könnte, die Schnittholz weiterhin bullisch sehen.
Nach diesen Informationen folgt nun unser Fonds für heute.
iShares Global Timber & Forestry ETF
-
Aktueller Kurs: 92,42 USD
-
52-Wochen-Spanne: 47,67 - 94,80 USD
-
Dividendenrendite: 0,85%
-
Kostenquote: 0,46%
Der iShares Global Timber & Forestry ETF (NASDAQ:WOOD) investiert in globale Holz- und Forstunternehmen. Diese Firmen produzieren Forstprodukte, landwirtschaftliche Erzeugnisse sowie Papier und Verpackungsmaterial. Der Fonds kam im Juni 2008 an die Börse und verwaltet netto 403,3 Mio. USD. Pro Tag werden durchschnittlich rund 65.000 Anteile gehandelt.
WOOD bildet mit 25 Beteiligungen den S&P Global Timber & Forestry Index ab. Etwa 35% der Unternehmen kommen aus den USA, gefolgt von Schweden (14,87%), Kanada (14,31%), Japan (9,97%), Finnland (9,50%) und Brasilien (7,0%). In Bezug auf die sektorale Allokation weisen Papier- und Forstprodukte mit 53,11% den höchsten Anteil auf, gefolgt von Immobilienfonds (REITs) (24,11%) und Containers & Verpackungen (18,73%).
Die führenden 10 Aktien machen rund 58% des Fondsvermögens aus. Zu den wichtigsten gehören Canadian West Fraser Timber (NYSE:WFG), das Schnittholz und andere Holzerzeugnisse produziert, der Forstimmobilienfonds Rayonier (NYSE:RYN), der in den USA und Neuseeland aktiv ist, Weyerhaeuser (NYSE:WY), das Waldflächen in den USA und Kanada besitzt oder verwaltet, sowie der schwedische Waldbesitzer Svenska Cellulosa (OTC:SVCBY).
In den letzten 12 Monaten erzielte der Fonds eine Rendite von 90% und erreichte im April ein Rekordhoch. Anleger, die charttechnische Analysen erstellen, dürften bemerkt haben, dass sowohl die Momentum-Oszillatoren als auch die Relative-Stärke-Indikatoren extrem überkauft sind.
Obwohl sie möglicherweise noch eine Weile auf sich warten lassen könnten, sind kurzfristige Gewinnmitnahmen jederzeit möglich. Interessierte Anleger, die langfristig höhere Preise erwarten, könnten einen Rückgang auf das Niveau von 87,5 USD für einen besseren Einstieg abwarten.
Lesen Sie auch:
- 2 ETFs, die von steigenden Konsumausgaben profitieren könnten
- US-Wirtschaft springt an: Welche ETFs profitieren
- 2 ETFs, um auf eine Erholung der chinesischen Börse zu setzen
Anmerkung des Autors: Nicht jeder in diesem Artikel beschriebene ETF (Exchange-Traded Fund) ist zwangsläufig auch in Ihrem Land handelbar. Lassen Sie sich von einem zugelassenen Broker oder Finanzberater beraten, bevor Sie eine Investitionsentscheidung treffen. Die in diesem Artikel enthaltenen oder beschriebenen Informationen und Produkte dienen zu reinen Informationszwecken. Führen sie selbst eine gründliche Recherche durch, bevor Sie eine Investitionsentscheidung treffen.